Was taten sie da? Meine Augen verfolgten jede Bewegung welche von ihnen ausging.
Ihre Stimmen waren verstummt, eher sprachen die Taten mehr als tausend Worte.
Jeanne hatte es getan.
Jeanne hatte Vanitas gebissen.Wollte sie ihn töten? Wollte sie im Endeffekt das erreichen wonach sich die anderen Vampire in diesem Gebäude sehnten?
Mein Kopf drehte sich, ich konnte nicht mehr klar denken. Auch meine Wunde am Hals began zu pulsieren. Dieser Anblick löste etwas in mir aus.
War es Angst gewesen? Panik?
Nein... es war etwas komplett anderes.
In mir baute sich ein Verlangen auf, welches ich noch nie zuvor verspürt hatte. Ein Verlangen, welches mich selbst hätte anwidern sollen, es aber nicht tat.Ich war neidisch auf Jeanne. Neidisch darauf das sie Blut trinken konnte, während ich nur zusah.
Meine eigenen Gedanken erschraken mich zutiefst und ich ging einen Schritt zurück, während ich meine Hände vor meinem Mund zusammenschlug. Was hatte dieser Vampir nur mit mir Angestellt? Welche folgen hatte dieser Biss und diese Wunde nur auf mich? Mutierte ich etwa selbst zu einem Vampir?
Alles drehte sich, ich konnte keinen kühlen Kopf mehr bewahren, nicht bei einer solchen Situation. Was sollte ich bloß tun?
Sie aufhalten? Was ist wenn Jeanne mich angreift?
Noé holen? Was ist wenn es bis dahin schon zu spät ist?"
Sie weitermachen lassen? Was ist wenn er stirbt?Eine Zwickmühle, wie ich es hasste.
Gerade als ich einen Fuß auf den Balkon setzten wollte spührte ich eine Hand auf meiner Schulter. Panisch drehte ich mich um.
"Ganz ruhig, ich bin es. Luca und ich konnten Vanitas nirgends finden. Du anscheinend auch nicht, wie?"
Erleichtert atmete ich aus. Es war nur Noé gewesen, welch ein Glück.
Nur... Was sollte ich antworten?
Was ist wenn Noé Jeanne angreift aufgrund der Situation?Es war wirklich zum Haare sträuben, doch ich hatte meinen Entschluss gefasst.
"Tut mir leid Noé. Auch hier ist Vanitas nirgends aufzufinden. Vielleicht haben Jeanne und Vanitas das Gebäude aufgrund der herrschenden Unruhen verlassen."
Es war eine schlechte Lüge, aber dennoch besser als keine. Noé konnte die beiden aus seinem Winkel nicht sehen, das spielte mir zusätzlich in die Karten.
Noé nickte. "Klingt plausibel, dann sollten wir schnellstmöglich von hier verschwinden. Komm! Luca wartet bereits auf uns."
Noé griff meinen Arm und zusammen verließen wir den Schauplatz des Geschehens. Vanitas ließen wir zurück, Noé musste nicht alles sehen. Es reichte das ich meinen Mund hielt.
"Luca!" Noé's Stimme hallte durch einen langen Saal welchen wir nach nur wenigen Minuten erreichten. "Noé, es ist gut das Ihr hier seid. Seht mal!"
Der Junge richtete seinen Blick wieder nach vorne und Noé und ich verfolgten seinen Blick.
"Was ist das für ein Ding?", hauchte ich als wir zum stehen kamen.
"Wer seid Ihr?", frage Noé als er seinen Umhang - welchen er seit anbegin trug - abnahm.
Vor uns war etwas gewesen. Ein Wesen, welches weder Mensch noch Vampir zu sein schien. Es war etwas völlig anderes. Eine mit unbekannte Gestalt. Auch Noé und Luca schienen verwirrt zu sein, dennoch hatten sie ein schlechtes Gefühl, denn wir hielten reichlich Abstand von diesem "Etwas".
Es folgte keine Reaktion, lediglich starrte dieses Ding uns an, als würde es unsere Reaktionen abwarten.
"Ich frage nocheinmal. Wer seid Ihr und was wollt Ihr?", Noé blickte eindringlich auf dieses Wesen, bereit einzuschreiten sollte es irgendetwas tun.
"Charlatan."
Die Stimme war dunkel, fast schon unhörbar, doch wir verstanden sie alle klar und deutlich. Noé weitete seine Augen.
Dieses Etwas began zu lachen.
"Ganz recht. Wir sind Charlatan."
Dieses Etwas führte sein lachen fort und ich trat einen Schritt zurück.
"Wovon spricht dieses Wesen nur?"
Noé began neben mir zu zittern und beunruhigt blickte ich zu ihm. "Noé, alles in ord-"
"DU! DAS WARST DU!", rief er als er plötzlich wie von der Tarantel gestochen lossprintete, genau auf dieses Wesen zu. Er versuchte es zu packen, doch griff lediglich Luft. Dieses Wesen schien nicht aus Fleisch oder Blut zu bestehen.
"Ich kenne dich. Ich weiss ganz genau wer du bist.", sagte das Wesen belustigt als es zu Noé blickte.
"NOÉ, PASS AUF! KOMM ZURÜCK!", rief ich doch Noé reagierte nicht. Wie paralysiert blickte er diesem Wesen in die Augen.
"Es ist lange her aber ich habe dich durch die Augen eines anderen gesehen.", sprach das Wesen als es sich über Noé beugte und seine Hände an seine Wangen legte. Dieses Wesen konnte sich formen und fast schon eine Menschliche Gestalt annehmen.
"NOÉ! HÖR NICHT ZU, KOMM HER!"
"Ich erinnere mich an seinen Namen, er lautet–"
"NOÉ!"
Ich verstand nicht was dieses Wesen sprach, doch ich sah genau was mit Noé geschah. Dieses Wesen verschlang ihn in der Dunkelheit seinerselbst.
Panisch blickte ich zu Luca. "Wir müssen doch etwas tun, wir müssen Noé helfen!"
"Wir können nichts tun, wenn wir uns nähern wird es uns genau so verschlingen wie Noé.", sagte Luca.
"Es muss doch eine Lösung geben. Irgendeine!"
"NON!", rief eine Stimme hinter mir als der Saal in tiefes blau getaucht wurde. Alles fühlte sich plötzlich so an als wäre es in Zeitlupe. Dieses Licht umgab Noé wie eine Heilung Gottes, welche jedes Übel auf diesem Planeten verbannte.
Das schwarze Wesen zerplatzte förmlich von Noé und ich konnte seine weißen Haare wieder sehen.
"Jeanne, da seid Ihr ja!", rief Luca plötzlich und mein Blick wanderte hinter mich. Vanitas und Jeanne stießen zu uns. "Ist alles in Ordnung?", fragte Jeanne besorgt als sie sich schützend vor Luca positionierte.
Sie waren die Rettung auf welche ich gehofft hatte.
Meine Augen fielen auf Vanitas, welcher mit einem Lächeln sich dem Wesen gegenüber stellte und sich direkt hinter Noé positionert hatte.Noé drehte seinen Kopf nach hinten und blickte mit großen Augen zu Vanitas hinauf.
"Was treibst du da eigentlich Noé? Hast du dir beim Tanzen den Fuß verstaucht?, fragte Vanitas belustigt als er zu Noé runterblickte.
"Vanitas..."
Erleichtert entwich mir ein Seufzer. Noé ging es gut und Vanitas konnte die Situation wieder in seine gewohnte Bahn bringen.
Doch was war nun mit diesem Wesen?
Was wollte es von uns?
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Bloodbound (Vanitas x Reader) [Vanitas no Carte/The case study of Vanitas]
Fanfiction[BEENDET] Eines Tages geschah etwas merkwürdiges in Paris was deine Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Zwei Männer, ein Buch und die Frage was dieses Buch wohl zu verbergen hat ist etwas, was dich mehr beschäftigen sollte als alles was du zuvor gesehen...