"Mein Gott, wie siehst du denn aus?! Was ist passiert?! Ich hatte mich schon gefragt wo du den ganzen Tag gesteckt hast! Ich habe mir Sorgen gemacht!"
"Lange Geschichte, erzähle ich dir wann anders. Ich möchte einfach nur noch ins Bett."
"Aber deine Wunden-!"
"Louanne...", ich ergriff Louanne's Hand, welche versuchte meinen Arm zu greifen und sie blickte schweigend zu mir auf.
"Es ist nicht so schlimm. Heute war einfach nur nicht mein Tag. Ich schlafe mich ein wenig aus und später bin ich wieder sogut sie neu, ok?"
Sie nickte langsam.
Ich wusste das sie mit meinen Worten nicht zufrieden war, jedoch auch nichts dagegen einwenden konnte.Nach dem Kampf sind Vanitas und Noé bewusstlos zusammengesackt. Jeanne und Dominique hatten mir versichert sie sofort zurück zum Hotel zu bringen, damit sie versorgt werden können.
Immerhin waren ihre Wunden nicht sehr gefährlich. Noé hatte den Vorteil sich schneller regenerieren zu können, Vanitas Wunden würden jedoch noch etwas bleiben. Äußerlich wie auch Innerlich.
Ich ließ von Louanne's Hand ab und wünschte ihr eine gute Nacht, ehe ich in meinem Zimmer verschwand und die Tür hinter mir verschloss.
Seufzend ging ich auf mein Bett zu, ohne mir die Mühe zu machen mich umzuziehen. Ich war viel zu erschöpft dafür. Schwer wie ein nasser Sack ließ ich mich auf mein Bett fallen, drehte mich auf den Rücken und blickte an die Decke.
"Ich hätte wirklich auf diesen Tag verzichten können."
"Ich hasse dich!"
Die Worte die ich Vanitas zugeschrien hatte kamen mir wieder in den Sinn und spührte wie mein Herz einen Schlag aussetzte."Nein... hassen könnte ich ihn nun wirklich niemals..."
...
..
.Mit einem genervten grummeln drückte ich meinen Kopf weiter in mein Kissen, doch es war bereits zu spät. Mein Körper sagte mir das es Zeit war aufzuwachen und notgedrungen öffnete ich meine Augen.
"Wie ich es hasse."
Langsam setzte ich mich auf und streckte mich, während meine Augen weiterhin schwer wie Blei waren und ich sie nur mit Mühe öffnen konnte.
"Hey, (Y/N). Das Frühstück ist fertig!"
Ein Klopfen an meiner Tür und eine dumpfe Stimme dahinter verriet mir das es sich um Louanne handelte und seufzend rappelte ich mich vom Bett auf.
"Ich komme gleich!", rief ich verschlafen kratzig zurück und kurze Zeit danach hörte ich wie sich Schritte von meiner Tür entfernten.
"Urgh, mir geht es wirklich Hundelend..."
Ich ging auf eines der Fenster zu und riss dieses auf, in der Hoffnung durch frische Luft wacher zu werden. Doch meine Hoffnungen wurden zerschlagen.
"Es regnet ja immernoch..."
Niedergeschlagen lehnte ich meinen Kopf gegen den Fensterrahmen und blickte nach Draußen, während ich dem sanften Geräusch des Regens lauschte.
Während dieses Geräusch mich Stunden zuvor in den Wahnsinn trieb und unerträglich war, war es nun beruhigend und entspannend. Dieser Kampf hat wirklich diese Welt hässlich aussehen lassen, zumindest für mich.
"Es hilft ja alles nichts.", seufzte ich als ich das Fenster schloss und mich selbst im Spiegel betrachtete.
"Ich sehe aus als hätte mich eine Kutsche erfasst, so kann ich nicht raus. Ich suche mir ein paar frische Sachen und nehme erstmal ein Bad, ich glaube das habe ich mir wirklich verdient. Das Frühstück kann noch ein klein wenig warten."
...
..
."Bist du dir wirklich ganz sicher? Ich kann dich gerne begleiten wenn du magst."
"Wird nicht nötig sein. Ich möchte einfach nur etwas meinen Kopf freibekommen. Der gestrige Tag war wirklich... anstrengend."
"Falls du was brauchst bin ich für dich da."
"Ich danke dir, Louanne. Ich weiss das wirklich zu schätzen. Es ist Momentan einfach nur alles ein wenig viel."
Ich spührte zwei Arme sich um meinen Körper schlingen und mit einem zufriedenen seufzer erwiderte ich die Umarmung.
"Wir reden später darüber, ja?"
"Wann immer du magst.", sie ließ von mir ab und lächelte."Ich habe immer ein offenes Ohr für dich. Aber denk daran: Irgendwann möchte ich diese Leute auch mal kennenlernen, von denen du mir mal erzählt hast. Ich muss immerhin sichergehen das du dich mit guten Leuten umgibst, die dir nichts böses wollen."
Meine Gedanken gingen zur letzten Nacht zurück und ertappt lächelte ich leicht. Das Vanitas bereit dazu gewesen wäre mich zu töten sagte ich ihr lieber nicht. Ich wusste jedoch genau das sie genau darauf anspielte, auf meinen Zustand und meinem Verhalten die letzten Wochen über.
"Du wirst sie mögen, da bin ich mir sicher. Bis später!", ehe Louanne etwas sagen konnte fiel die Tür bereits hinter mir in ihr Schloss und erleichtert seufzte ich.
"Aus der Nummer komme ich nicht wieder raus. Aber momentan gibt es wichtigere Dinge zu erledigen! Ich hoffe die beiden sind wohlauf!"
Ohne weiter zu Zögern machte ich mich schnellen Schrittes auf den Weg zum Hotel. Der Regen fiel erbarmungslos auf mich herab, doch das kümmerte mich nicht. Mein Fokus lag voll und ganz auf Vanitas und Noé. Auch fühlte ich mich ein wenig Schuldig. Meine Worte waren eventuell ein wenig zu grob gewesen, so hatte ich mich selbst noch nicht erlebt. Doch Mikhail hatte es wirklich geschafft mich in Rage zu versetzen.
"Ich muss mich auf jedenfall bei Vanitas entschuldigen.", murmelte ich als ich die Türklinke der Hoteleingangstür mit meiner Hand umklammerte. Doch ehe ich die Tür öffnen konnte vernahm ich ein Geräusch. Ein mir bekanntes Geräusch.
"Aber... das ist doch... Vanitas Sanduhr.", hauchte ich als ich von dem Türgriff abließ und einige Schritte zurücktrat, um auf das Dach des Gebäudes blicken zu können.
"Tatsache, da sitzt er. Und dann auch noch so leicht bekleidet und nicht mal die Jacke richtig an. Will er sich zusätzlich zu seinen Verletzungen auch noch erkälten?!"
Grummelnd machte ich von meiner Existenz als Halbvampirin gebrauch und sprang ohne wirkliche Mühen das Dach hinauf, bis ich neben Vanitas landete.
Meine Fähigkeiten hatten sich echt verbessert.
Ich öffnete meinen Mund um Vanitas zu belehren, schloss ihn jedoch wieder als ich Vanitas Gesichtsausdruck erkannt hatte. Es war nicht die Zeit dafür gewesen ihn anzuschnauzen.
Er wirkte bedrückt und nachdenklich. Nicht mal seinen Kopf drehte er in meine Richtung und mit einem schweren Schlucken setzte ich mich langsam neben ihn an die Kante des Daches und folgte seinem Blick, welcher sturr geradeaus gerichtet war.
Der Regen sorgte zwar dafür das keine unangenehme Stille herrschte, aber dennoch fühlte sich diese Situation so befremdlich an. Bedrückt wagte ich einen Blick zur Seite.
"Ach du schreck, er ist ja fast komplett einbandagiert. Man kann ja nicht mal mehr seine Arme und Hände sehen. Und auch an seiner Wange wurde eine Wunde behandelt. Er hat überall Schrammen und kleinere Verletzungen, selbst am Hals... Das ist auch meine Schuld, ich habe ihn immerhin auch angegriffen..."
"Du musst dich nicht dafür rechtfertigen."
"Huh?"
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Bloodbound (Vanitas x Reader) [Vanitas no Carte/The case study of Vanitas]
Fanfiction[BEENDET] Eines Tages geschah etwas merkwürdiges in Paris was deine Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Zwei Männer, ein Buch und die Frage was dieses Buch wohl zu verbergen hat ist etwas, was dich mehr beschäftigen sollte als alles was du zuvor gesehen...