"Bin ich erfreut euch wiederzusehen! Ich wusste das ich Euch hier antreffen würde, sofern Ihr in Paris seid!", Vanitas ging freudestrahlend und mit erhobenen Armen auf Doktor Moreau zu, welcher Vanitas herzlich empfing.
"Gewiss doch! Du hast dir den Weg durch die Katakomben aber gut eingeprägt, Nummer 69!", Moreau blickte an Vanitas vorbei zu uns. "Oh! Wen hast du mir denn da mitgebracht? Die tragen ja sogar Waffen! Deine Freunde?", er musterte uns alle während ich angewidert das Gesicht verzog. "Wie spricht er über uns? Wie unbeholfen."
"Dies sind befürworter Eurer Forschung, Doktor.", antwortete Vanitas und ich verzog noch mehr das Gesicht. "Jetzt fängt Vanitas auch noch an zu lügen.", ich blickte zu Roland welcher ebenfalls misstrauisch zu Vanitas und Moreau blickte.
"Auf meinem weg zu Euch habe ich die Gelegenheit genutzt und ihnen die Erhabenheit Eurer Forschung näher gebracht. Sie waren von Eurer denkweise so beeindruckt und eingenommen, dass sie Euch ihre bedingungslose Unterstützung anbieten wollen! Wie Ihr erkennen könnt, handelt es sich um Chasseure. Sicher werden sie Euch von nutzen sein, als Gehilfe oder vielleicht als persönlicher Geleitschutz!"
"Der hat sie ja nicht mehr alle!", hilflos blickte ich zu Noé, welcher von Vanitas Worten auch nicht gerade angetan zu sein schien.
Doktor Moreau erhob erfreut seine Arme in die Luft. "Magnifique! Applaus, applaus, applaus, applaus, applaus!", Moreau klatschte in die Hände, doch die Aufmerksamkeit von Noé wandte sich augenblicklich ab und ich folgte seinem blick. Menschen betraten den Raum von allen Seiten. Hinter uns, etwas erhöht, befand sich eine Art "Balkon", auf welcher zahlreiche von ihnen standen und uns beobachteten. Sie sahen alle gleich aus.
"Sind das die Übermenschen von denen Vanitas sprach?", hauchte ich als ich sie aus dem Augenwinkel beobachtete. Auch Roland schien sie bemerkt zu haben. Mit einem ausgestrecktem Arm und flacher Hand gab er seinen Anhängern das Zeichen zu warten und keine voreiligen Aktionen zu treffen.
"Mir fällt ein Stein vom Herzen! Stell dir vor sie wären hier gewesen um mich festzunehmen. Ich hätte sie umbringen müssen!"
Bei Doktor Moreau's Worten machte mein Herz einen kleinen Aussetzer und ich zuckte zusammen.
Unbewusst umgriff eine meiner Hände ein Teil von Noé's Robe."Hey, alles ist gut. Solange wir mitspielen wird uns niemand was tun. Wir werden hier unten nicht sterben.", flüsterte er mir zu als er mit einem leichten lächeln zu mir blickte. Nervös nickte ich.
Doktor Moreau klatschte in die Hände. "Bewegung alle miteinander! Wir haben Gäste! Es gilt Gäste zu bewirten!", er entfernte sich von uns und Noé, die Chasseure und ich näherten uns Vanitas, welcher immernoch auf seiner Position stand.
"Das war knapp. Was machen wir jetzt?", flüsterte Noé.
"Wir bringen den Kerl dazu das er anfängt zu reden wie ein Wasserfall. Dafür muss man ihm nur ein wenig Honig um's Maul schmieren. Bald wissen wir was er mit den Vampiren tut und ob er eventuell mit jemanden zusammen arbeitet. Wir werden die Informationen aus ihm herauskitzeln. Danach können wir Moreau getrost den Chasseuren überlassen. Oder ich schnüre ihm mit meinen eigenen Händen die Luft ab."
Erschrocken blickte ich zu Vanitas. Er hasste diesen Moreau anscheinend doch mehr als gedacht, wenn er sogar bereit dazu war ihn mit seinen eigenen Händen zu töten. Doch das Grinsen auf Vanitas Lippen gefiel mir ganz und gar nicht. Es war anders als sonst, viel bedrohlicher und wahnsinniger als alles was ich zuvor in meinem Leben jemals gesehen hatte. Und dann auch noch diese Wortwahl...
Ich schluckte schwer.
"Kommt.", Vanitas ging allen voran auf Doktor Moreau zu, welcher bereits an einem Tisch in der Mitte des Raumes platz genommen hatte. Am Tisch standen insgesamt sieben Stühle, so das jeder von uns sitzen konnte. Alles um uns und den Tisch herum war uneinsichtig gewesen, da zahlreiche Paravent's die Sicht versperrten. Vorsichtig setzten wir uns und einige der Übermenschen reichten uns zittrig und langsam eine Tasse Tee.
"Vielen Dank, Monsieur.", Noé blickte zu dem Übermenschen neben ihm auf, welcher mit totem blick nach vorne starrte. Ich senkte meinen Blick nervös auf meinen Tee. Die Übermenschen standen zwar nicht mehr direkt bei uns, hatten sich aber direkt am "Eingang" zu diesem Tisch positioniert und beobachteten uns, sollten wir irgendetwas krummes anstellen.
Während Roland mit seinen Anhängern an einer Seite des Tisches saß, waren Vanitas, Noé und ich auf der anderen Seite plaziert, wobei Vanitas am rechten äußeren Ende saß, ich in der Mitte und Noé neben mir am linken Ende des Tisches.
Doktor Moreau war am Ende des Tisches, direkt zwischen Vanitas und Roland gewesen und began zu erzählen. "Nun, wo wir alle beisammen sind, möchte ich mich erneut vorstellen! Bonjour, mein Name lautet Moreau! Auch wenn Nummer 69 es bereits erwähnt haben sollte, ich erforsche in diesem Labor den Vampirismus!", erfreut hob Doktor Moreau abermals seine Arme in die Luft, wobei die Ärmel seines Kittels viel zu lang waren und seine Hände dabei verdeckten.
Während sich alle unterhielten sah ich mich um. Auf dem Boden befanden sich überall breite Schläuche welcher ineinander übergingen und wie wild verteilt sich durch den Raum zogen. Auch Rohre waren im Boden eingelassen. Hinter Moreau befanden sich viele unterschiedliche Dinge. Ein Regal mit Büchern, Gefäßen, Vasen und Phiolen. Neben dem Regal, jeweils rechts und links davon, befanden sich größere Apparate welche - weiss Gott was - konnten und machten. Einige der Schläuche und Rohre führten genau in diese Apparate.
"Hier, hier, hier! Ich habe eine Frage!", Roland hob seine Hand in die Luft um eine Frage zu stellen.
"Ding, ding, ding!", Doktor Moreau gab Roland zu verstehen das er seine Frage stellen konnte als er in seiner Bewegung inne hielt.
"Mich würde blendent interessieren zu welchem genauen Zweck Ihr Vampire erforscht, Doktor!"
Ich zuckte zusammen. "Diese Frage bringt uns noch ins Grab, Roland!"Doktor Moreau legte fragend seinen Kopf zur Seite. "Du weisst das nicht?"
"Es fliegt auf! Wir werden sterben!""Doch tut er! Aber er möchte dieses bedeutende Detail bestimmt aus Eurem Mund hören!", Vanitas schaltete sich mit Lichtgeschwindigkeit dazwischen und ich hielt inne.
"Ach so ist das! Verstehe, sehr löblich junger Mann.", Moreau räusperte sich und sofort fiel mir ein Stein vom Herzen und ich entspannte mich wieder ein wenig, zumindest soweit es ging in einer so nervenaufreibenen Situation! Ich spührte Noé's Hand auf meinem Arm, als würde er mir sagen wollen: "Mach dir keine Sorgen. Vanitas achtet schon darauf das alles seinen geregelten Ablauf findet und uns nichts geschieht."
Ich ergriff Noé's Hand unauffällig so fest ich konnte und nickte.
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Bloodbound (Vanitas x Reader) [Vanitas no Carte/The case study of Vanitas]
Fanfiction[BEENDET] Eines Tages geschah etwas merkwürdiges in Paris was deine Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Zwei Männer, ein Buch und die Frage was dieses Buch wohl zu verbergen hat ist etwas, was dich mehr beschäftigen sollte als alles was du zuvor gesehen...