Mémoire 30

441 39 4
                                    

"Nein, abgelehnt.", Noé blickte angewidert auf Vanitas herab.

"Nein, Ablehnung abgelehnt!", Vanitas schien verärgert über Noé's Antwort gewesen zu sein. Er hatte es sich leichter vorgestellt.

"(Y/N)! Was sagst du dazu?!", erwartungsvoll blickte Vanitas zu mir, doch ich schüttelte mit dem Kopf.
"Das scheint mir nicht die richtige Methode zu sein..."

Sparsam blickte er zu mir, doch neben mir war Noé immernoch verärgert über Vanitas.
"Ziehst du immer solche Nummern ab?!"

"Nein! Aber bei so Typen wie diesem Roland geht es eben nicht anders, klar?!"

"Ich bin dagegen, Vanitas! Wenn wir erstmal zu solchen Methoden greifen, werden die uns erstrecht kein Gehör schenken wollen!"

"Waaaaaas?", Vanitas war fassungslos. "Willst du's oder hast du's noch nicht kapiert?! Diese Typen werden nicht mit sich reden lassen!", langsam richtete er sich auf.

"Woher willst du das wissen?! Wenn wir die Missverständnisse aufklären, werden sie uns mit sicherhe-"

"Und Genau wegen dieser Einstellung seid ihr alle schwächlinge!", es platzte aus Vanitas heraus, ohne das er es wollte. Doch der Schaden war angerichtet. Verletzende Worte, welche wie die Klinge eines Messers genau in mein Ohr schnitten.

Getroffen blickte ich zu Vanitas, welcher sofort bemerkt hatte was er eigentlich für einen Fehler angerichtet hatte. Schockiert und entschuldigend blickte er zu mir, doch ich war wie paralysiert. Ich hatte vieles von Vanitas erwartet, doch dies war noch eine Stufe höher als alles was ich mir hätte vorstellen können.

Desto länger dieses Abenteuer in diesen Katakomben dauerte, desto aggresiver wurden Noé und Vanitas. Sie bekamen sich in kleineren Abständen immer schneller in die Haare und schmissen den jeweils anderen Dinge an den Kopf, die sie wohlmöglich nie so gesagt hätten. So kannte ich die Beiden nicht, und ich hätte auch gut darauf verzichten können sie so zu kennen.

Es war Noé's höfliche, freundliche und unterstützende Art, welche mir so an ihm gefiel.

Und bei Vanitas... Was gefiel mir eigentlich an Vanitas? Ich dachte nach. Das er entschlossen ist? Oder das er humorvoll ist? Nein, das konnte es nicht gewesen sein. Aber was dann?

Meine Gedanken wurden von einem wütenden Vanitas unterbrochen.

"Ihr seid so mächtig, aber legt euch selbst in Fesseln. Und schaufelt damit am Ende nur euer eigenes Grab!", er wurde ruhiger mit jedem Wort, als er mit gesenkten Kopf weiter auf den Boden starrte.

"Aber Vanitas-", Noé war getroffen, doch das schien Vanitas nicht wirklich zu interessieren, oder ihn gar zu beirren, als er abermals seine Stimme erhob.

"Es reicht! Ich habe mehr als genug von dir! Zieh Leine wenn es dir nicht gefällt! Ist mir scheißegal wohin, hauptsache weg von mir!"

Noé blickte verletzt auf den Schwarzhaarigen herab. Diese Worte trafen ihn hart und sofort legte ich meine Hand auf Noé's Rücken. Langsam führte ich Kreisbewegungen aus, um ihm zumindest ein wenig zu zeigen das ich für ihn da bin.

"Je länger ich mich mit einem Naivling wie dir abgebe, desto schneller muss ich nachher bei so einer dummen Aktion draufgehen!", Vanitas erhob seinen Kopf als er direkt auf Noé blickte.

"Geh doch zu deinem Geistlichen und fang an mit ihm Händchen zu halten! Du blutsaugende Fledermaus mit einem Hirn aus Zuckerwatte!"

Ehe ich empört meine Stimme gegen den Schwarzhaarigen erheben konnte hatte bereits Noé das Wort ergriffen... im warsten Sinne. Seine Hand klammerte sich in die Steinwand neben uns. Kleinere Staub und Steinpartikel vielen zu Boden als Noé schweratmend sein Wort erhob.

"Ist ja schon gut... Ich habe es verstanden.", Noé klang ruhig, gar nicht so aufgebracht darüber wie Vanitas. Noé war nicht wütend, nur verletzt. "Ich nehme meine Worte von eben zurück."

Noé's blick verfinsterte sich. "Wir ziehen diese Geiselnahme durch, wie du es wolltest."

Sofort zog ich meine Hand zurück und packte Noé an seinem Arm.

"Das können wir nicht machen, Noé! Wieso hast du dich jetzt nur umentschieden?! Wir müssen das nicht machen, egal was Vanitas sagt!"

Noé seufzte als er meine Hand in seine nahm. "Vertrau mir, das wird schon gut gehen."

"Aber Noé-"

"Es ist beschlossene Sache, (Y/N). Dein Wort ändert nichts mehr.", sagte Vanitas kalt als er die bewusstlose Frau an ihren Armen packte. Noé half ihm indem er die Beine der Frau packte. Zusammen hoben Noé und Vanitas die Frau hoch und gingen unbekümmert weiter den Gang entlang.

Schockiert blieb ich zurück. "Das kann doch nicht ihr ernst sein! Argh! Verdammt! Dann gehe ich halt, auch gut. Sollen sie doch tun was sie für richtig halten, ich bin raus!"

Ich setzte eine Schritte in die Entgegengesetzte Richtung, bis ich stehen blieb. Genvert verzog ich das Gesicht. "Alleine komme ich hier allerdings nie wieder raus... Das ist doch alles ein schlechter Traum."

Frustriert fuhr ich mir durch die Haare. Meine Optionen beschränkten sich auf genau Zwei.

Planlos umherwandern und mit Pech von den Chasseuren entdeckt werden.

ODER

Noé und Vanitas begleiten bei ihrem bescheuerten Plan und dafür auf der sicheren Seite stehen, da Vanitas sich hier unten bestens auskannte.

Mir blieb keine andere Wahl, ich musste mit ihnen gehen und ihnen bei ihrem Plan helfen.

Innerlich stand ich im Konflikt, doch meine Beine bewegten sich wie von selbst, als ich Vanitas und Noé folgte.

"Hier ist eine gute Stelle, wir legen sie hier ab.", sagte Noé nach einigen Minuten und Vanitas nickte.

"Was habt ihr vor?", verwirrt blickte ich auf das was Noé und Vanitas dort taten. Sie legten die bewusstlose Frau auf dem Boden nieder und stützten ihren Oberkörper an der Steinwand.

"Wir werden nicht Sie als Geisel nutzen.", erklärte Noé. "Sondern Vanitas. Das ist nämlich das wonach Roland eigentlich her ist. Er will Vanitas von uns befreien, nicht seine Freunde."

"Oh...", erstaunt nickte ich uns Noé lächelte.

Das meinte Noé also damit das alles gut gehen würde und ich ihm vertrauen sollte. Der Weißhaarige war wirklich immer für eine Überraschung zu haben.

Ohne weiter Zeit zu verlieren machten wir uns weiter auf den Weg. "Ich weiss einen guten Ort wo wir unseren Plan in die Tat umsetzten können.", sagte Vanitas.

"Dann hoffe ich mal das alles gut gehen wird.", lächelte ich. Noé nickte. "Ganz bestimmt."

Auch Vanitas lächelte. Er war froh darüber das Noé und ich ihm weiterhin folgten, trotz seiner verletztenden Worte. Er war nicht allein und konnte sich voll und ganz auf Noé und mich verlassen.

---------

A/N: Hey! Heute (07.02) hat Vanitas Geburstag! Also wünscht unseren lieblings Choleriker alles Gute!

Bloodbound (Vanitas x Reader) [Vanitas no Carte/The case study of Vanitas]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt