Mémoire 57

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Geschockt weitete ich meine Augen. "Sie will dieses Ding... töten?"

"Du fragst dich Gewiss was das soll. Nun, mein Vater lehrte mich das es die Pflicht des Adels sei, die Bewohner dagegen zu beschützen. Und das Haus d'Apchier erfüllte diese Aufgabe stehts mit stolz geschwellter Brust. Daher ist es mir einerlei was die Bewohner mir antun wollen. Selbst wenn sie mich töten wollten, so könnte ich die Untergebenen der d'Apchiers niemals verachten! Ich liebe sie! Als d'Apchier ist dies geradezu eine Verpflichtung! Aber bei dir Verhält es sich anders. Du hast es gewagt Hand an mein ein und alles zu legen. An den einzigen der nur mir allein' gehört! Du hast Jean-Jacques wahren Namen geschändet! Das verzeiche ich dir niemals!"

Chloé's Hände wanderten von dem Gesicht Naenia's, zu ihrem Hals. Langsam legte sie ihre Finger Stück für Stück um den Hals, bis sie letztenendes zudrücke und versuchte das Wesen auf diese Art und Weise zu töten.

"Ich hatte es doch erwähnt. Ich hatte dir gesagt das ich eine sehr Eifersüchtige Frau bin.", Chloé redete diesem Wesen zu, während sie mit Roten Augen und einem breiten Grinsen ihren Griff verstärkte.

"Ich muss sie aufhalten!", Vanitas lief einige Schritte nach vorne, bis ihn etwas zurückstieß und ihn mit gewaltiger Kraft nach hinten schleuderte. Unsanft prallte er gegen die Bücherregale und sackte zu Boden.

"Vanitas!", ich schrie auf und meine Beine setzten sich sofort in Bewegung.
"Vanitas! Bist du schwer verletzt?!", hörte ich Noé's Stimme erklingen als er ebenfalls auf Vanitas zulief und sich neben ihn kniete.

Doch der Schwarzhaarige rührte sich nicht.
"Vanitas, kannst du mich hören? Hey, Vanitas!", ich packte ihn an seiner Schulter und rüttelte einige Male. "Sag was, bitte!"

Hilflos ließ ich nach einigen Sekunden von ihm ab und mein Blick fiel auf das was sich hinter mir abspielte. "Astolfo ist ja auch hier..."

"Ist das etwa... Naenia?", hörte ich Noé neben mir staunen, dessen Blick auf Chloé und besagtem Wesen fixiert war.

"Du bist noch viel zäher als ich angenommen hatte.", murmelte Chloé als sie abermals mit aller Kraft ihren Griff verstärkte.

Das Wesen schrie auf vor Schmerzen und Qualen. Leere Augenhöhlen blickten in den Raum hinein, als eine schwarze Flüssigkeit aus den Augenhöhlen austrat und das Wesen sich langsam zersetzte.

"Tut es weh? Quälst du dich? Kannst du endlich das gesamte Ausmaß meines Hasses spühren?", Chloé belustigte sich über die verzerrten Schreie Naenia's. Geschockt ließ ich mich neben Vanitas fallen. "Das ist grausam..."

"Sie muss... aufhören...", hörte ich Vanitas neben mir vor Schmerzen sagen. Auch wenn es nur leise war, Noé und ich verstanden jedes einzelne Wort.

"Sie darf Naenia unter keinen Umständen weiter reizen."

Das Wesen began zu weinen und zu schluchtzen.
"Es tut weh! Es tut weh, es brennt, es schmerzt, es sticht, es tut so weh! Aua, aua, auaaaaa."

Vanitas rappelte sich neben mir auf.
"Du musst das sofort rückgängig machen! Hörst du, Chloé! Naenia darf sich auf keinen Fall daran erinnern wer sie wirklich ist! Du kannst dieses Etwas nicht töten!"

Doch es war zwecklos. Der Schaden war bereits angerichtet und sofort erhob ich mich zusammen mit Noé vom Boden. Naenia war zu einem vollwertigen Menschen geworden. Einem Mädchen, mit langen, blonden Haaren und großen, verträumten Augen.

Der Boden unter unseren Füßen began zu beben und der Raum wurde in ein tiefrotes Licht gehüllt. Sofort presste ich meine Hand auf meinen Mund. "So... viel... Druck. Es fühlt sich so an als würde mein Körper zerquetscht werden!"

Nach einigen weiteren Sekunden der Qual verschwand das rote Licht und das Beben unter unseren Füßen fand sein Ende. Sofort atmete ich hektisch auf. Dieses Gefühl wollte ich nie wieder erleben.

Meine Augen fielen auf Chloé und Naenia. Naenia hatte Chloé an ihrem Gesicht gepackt und sie zu sich gezogen, ehe sich ihre Lippen trafen und schwarze Flüssigkeit zwischen ihren Lippen hinuntertropfte.

"Mademoiselle, Chloé!", rief Noé als er aufsprang und versuchte auf sie zuzurennen, doch Vanitas war schneller und packte Noé an seinem Arm, ehe er auch nur einen Schritt weiter nach vorne wagen konnte.

"Kein Schritt weiter! Sonst wirst du auch mit rein gezogen!"
"Vanitas... Weißt du es etwa? Weißt du was Naenia... dieses Ding dort ist?"

Vanitas Augen wurden schmaler.
"Diejenige, die den Tod umschließt. Naenia. So lautet der Unheilsname Ihrer Majestät, der ehemaligen Vampirkönigin Faustina."

"Ihre Majestät? Die Königin?", geschockt weitete Noé bei diesen Informationen seine Augen.

"Dieses Wesen soll wirklich... eine Königin sein?", hauchte ich und Vanitas nickte.
"So ist es."

Vor unseren Augen fiel Chloé auf die Kugel, als sie sich vor Schmerzen krümmte.

"Verdammt! Sie hat den Ausbruch der Krankheit bei Chloé erzwungen! Bald beginnt die Raserei!", rief Vanitas.

"Die Raserei?! Aber-"
Ehe ich zuende aussprechen konnte wurde eine der Wände des Raumes mit einem lauten, schütternden Knall durchbrochen und zum Vorschein kam das Biest des Gévaudan. Jean-Jacques.

Noé handelte schnell und drückte Vanitas weiter nach hinten, um ihn vor diesem Biest und den umherfallenden Steinen zu schützen.

Ohne uns weiter zu beachten stürzte sich das Biest mit einem lauten Grummeln auf Chloé und Naenia. Doch sein Angriff scheiterte. Ein helles Licht absorbierte den Körper des Biest's und schleuderte ihn mit gewaltiger Kraft gegen eine der Wände, wo es letztendens regungslos liegen blieb.

Über unseren Köpfen brach die Decke aufgrund des Aufpralles zusammen und ich drückte mich mit meinen Rücken an eines der Bücherregale.

"Ich werde noch hier drinnen umkommen!", sagte ich panisch als ich nach einer Lösung suchte von diesem Ort zu verschwinden. Doch kein Ausgang war mehr erreichbar gewesen. Entweder waren sie von Steinen zugeschüttet oder aus meiner Reichweite.

"Jean-Jacques!", rief Noé als er einen Schritt auf das Biest neben uns zuwagte.
"Noé, pass auf!", ich streckte meine Hand nach ihm aus, doch ich bekam ihn nicht zwischen meine Finger. Ehe ich selbst einen Schritt in seine Richtung gehen konnte, wurde alles um uns herum Dunkel.

Alles wurde verschlungen von der puren Dunkelheit und panisch versuchte ich Vanitas und Noé greifen zu können. "Wo seid ihr?!", rief ich verzweifelt, doch niemand von ihnen antwortete.

Ich spührte wie neben mir die Wand zusammenbrach und aus Reflex lief ich weg aus der Richtung des Geräusches, anscheinend weiter in den Raum hinein.

"Das ist ein Alptraum, ein einziger, großer Alptraum! Was hat Chloé nur angerichtet?! Das muss so schnell wie möglich ein Ende finden, bevor das Gévaudan verschwindet!"

Bloodbound (Vanitas x Reader) [Vanitas no Carte/The case study of Vanitas]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt