Mémoire 70

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"Noé...", in den Augen des Vampirs sammelten sich Tränen. Dieses Kind hatte es wirklich gewagt schlechte Erinnerungen in Noé hervorzurufen.

"Mir doch egal!", rief Vanitas und hasserfüllt blickte ich zu ihm.

"Vanitas, es reicht!"

"Ihr könnt einander sonst wo die Wunden lecken. Aber lasst mich damit in Frieden! Ich hatte dich gewarnt! Wenn du versuchst mein Blut zu trinken töte ich dich! Geh mir gefälligst auf der Stelle aus den Augen, Noé! Wenn du nicht willst tue ich dir eben den gefallen und schaffe dir erstmal diese Frau vom Hals! Dann wirst auch du endlich wissen wie es ist frei zu sein! Dann hat es sich mit dem nervigen Weibsbild das dir auf Schritt und Tritt hinterherdackeln muss!"

Vanitas hatte einen Wunden Punkt in Noé getroffen. In nur wenigen Millisekunden war Noé neben mir verschwunden und sprang auf Vanitas zu, bereit dazu ihn zu attackieren.

"NOÉ! NICHT!"

Doch es war bereits zu spät. Der Schaden war bereits angerichtet.

Ehe ich auch nur einen Muskel bewegen konnte sah ich bereits die bedrohliche Farbe vor meinen Augen. Sie war Rot.

Blut. Es war Noé's Blut gewesen, welches vor meinen Füßen auf dem Boden spritzte.
Vanitas hatte Noé verletzt, ihn mit seiner Schusswaffe angeschossen.

"Oh nein, Noé!", ich rannte auf den Weißhaarigen zu der vor Schmerzen aufkeuchte.
"Bitte, oh lieber Gott, lass Vanitas nichts wichtiges getroffen haben!"

Sofort packte ich Noé's Arm und suchte nach der entstandenen Wunde.

"Dein Auge!", schrie ich erschrocken auf als ich sah wie Blut Noé's Wange hinunterlief.

"Es hat mich nur gestreift..", keuchte Noé.

In Noé baute sich nur noch weiter der Hass auf. Seine Augen waren zwar schon einige Male im Rot erstrahlt, doch dieses Mal war es anders. Sie waren in einem viel tieferen Rot, viel heller und viel bedrohlicher. Nicht mal auf dem Weg zu dem Jahrmarkt waren sie so Rot und bedrohlich.

Dies war noch eine Stufe extremer.

"Oh nein, der Himmel zieht sich zu. Es wird beginnen zu regnen.", hauchte ich als ich hinauf blickte. "Aber ich glaube nicht das dies unser größtes Problem sein wird."

Vanitas und Noé's hasserfüllten Blicken nach zu urteilen war es noch lange nicht vorbei. Dies war erst der Anfang gewesen und ich sollte rechtbehalten.

Ohne weiter Zeit zu verlieren stürmte Noé auf Vanitas zu, bereit für einen weiteren Angriff.

"Hört auf damit, bitte! Das führt doch zu nichts!", rief ich verzweifelt, doch meine Rufe wurden von dem Regen und Mikhail's Lachen übertönt. Dieser hatte sich bereits zurückgezogen und betrachtete alles aus sicherer, erhöhter Entfernung.

"Diese verdammte Ratte! Er ist an allem Schuld!", keifte ich. Auch in mir selbst spührte ich die Lust aufkommen zu Kämpfen. Diese Ungerechtigkeit ließ mich nicht Kalt. Es war alles einzig und allein die Schuld dieses Jungen, das es so weit kommen musste. Er hatte es provoziert und genau in diese Richtung gesteuert. Hätte Dominique's Leben nicht daran gehangen, hätte ich diesen Jungen mit meinen eigenen Händen töten können.

"Weiter so! Das ihr mir auf keinen Fall nachlasst! Präsentiert mir eure Mordlust! Gebt euch ihr voll und ganz hin! Vertreibt den Albtraum der dieses Traumland plagt!"

In mir began die Wut zu brodeln.
"Scheiße! Ich muss Noé helfen! Um diesen Bengel kann ich mich später immernoch kümmern!", keifte ich als ich Noé zur Hilfe eilte, welcher bereits mit Vanitas diesen Jahrmarkt in Schutt und Asche gelegt hatte.

"Noé!", rief ich als ich den Weißhaarigen erblickte.
"(Y/N), bleib zurück!", hörte ich Noé rufen, doch ich ignorierte seine Worte.

Zu oft hatte ich auf das gehört was mir gesagt wurde. Egal ob in den Katakomben, oder im Gévaudan. Ich hatte die Schnauze voll. Ich konnte für mich selbst Entscheidungen treffen und brauchte niemanden der mich bevormundete!

Ich hielt nicht an sondern lief so lange bis ich neben Noé zum stehen kam, welcher kein Wort mehr sagte. Schwer atmend blickten wir beide zu Vanitas, welcher etwas in einer seiner Hände hielt. Sofort kam mir dieser Gegenstand bekannt vor.

"Eine Spritze.", keifte ich als ich erkannt hatte um was es sich handelte.
"Die selbe Droge die sich bereits Roland und Astolfo gespritzt haben."

"Noé! (Y/N)! Diese elenden Vampire werde ich töten!", rief Vanitas als er sich die Droge injizierte.

"Mach dich gefasst, Noé. Mit Vanitas ist jetzt nicht mehr zu spaßen."
Ich vernahm das Nicken von Noé neben mir und zusammen positionierten wir uns, bereit für den Kampf.

Doch Vanitas kam nicht auf uns zu, sondern entfernte sich mit einem Sprung nach hinten und sofort liefen Noé und ich los.

Während Vanitas noch dabei war auf einem Objekt zu landen, hatte Noé bereits zu seinem Angriff angesetzt und traf Vanitas Frontal, was ihn einige Meter nach hinten schleuderte, ehe er abermals von einem Objekt getroffen wurde, welches Noé auf ihn warf, und ihn damit weitere Meter nach hinten beförderte.

Sofort setzte Noé wieder dazu an Vanitas zu beißen, doch ein Schuss feuerte sich auf Noé ab. Zum Glück befand ich mich nicht hinter Noé, sonst hätte dieser Schuss wohlmöglich noch mich getroffen. Dennoch wurde dieser Schuss nicht von Vanitas selbst abgesetzt, sondern gesteuert.

"Dieses verdammte Grimoire!", knurrte ich als ich sah wie Vanitas das Buch hervor zog und ein blaues Licht ihn umgab.

"Achtung!", rief Noé und sofort reagierte ich. Mehrere blaue Blitze schossen aus dem Buch, geradewegs auf Noé und mich zu. Doch wir hatten keinerlei Probleme diesen auszuweichen und konnten direkt zu einem Gegenschlag ausholen.

"Es hätte nie so weit kommen dürfen, Vanitas."

Während Noé den Boden unter Vanitas Füßen zerbrach, streckte ich meinen Arm aus, umgriff Vanitas Mantel und schleuderte ihn mit aller Kraft auf den Boden.

"Hinter dir, Noé!", rief ich als ich die Gefahr hinter dem Weißhaarigen erblickt hatte. Einige riesen Maskottchen des Jahrmarktes stürmten auf Noé zu, ebenfalls gesteuert von Vanitas Grimoire. Er hatte in ihre Formel eingegriffen.

Noé gelang es rechtzeitig auszuweichen, doch das aufatmen war nur von kurzer dauer. Hinter Noé explodierte ein kleiner Stand, was ihn schmerzvoll nach vorne schleuderte. Unsanft kam Noé auf dem Boden auf und sofort eilte ich ihm zur Hilfe. Doch ehe ich ihn packen konnte kam eine weitere Apparatur gesteuert von der umschriebenen Formel, welche uns attackierte.

Es versuchte uns unter seinem Schuh zu erdrückten, doch ich konnte mit einem Arm genügend standhalten um die Maschiene davon zu stoppen. Mit meiner anderen Hand half ich Noé mit auf.

"Geh weg von hier!", schrie ich, doch es war zu spät. Weitere Maskottchen stürmten auf uns zu und eine laute Explosion war das letzte gewesen was ich vernehmen konnte.

Bloodbound (Vanitas x Reader) [Vanitas no Carte/The case study of Vanitas]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt