"ACHTUNG!", nun war es Noé gewesen der nach mir rief. Sofort machte ich aus panik einen Satz nach hinten, und konnte somit genügend Distanz zwischen Roland und mir aufbauen.
"Das war knapp..."
"Er ist wirklich verdammt schnell.", zischte Noé als er sich positionierte. Ich machte es ihm nach, wartend auf Roland's nächsten Angriff."Chasseure sind nicht bloß Menschen! Sie spritzen sich eine Kampfdroge um die Grenzen ihrer Körper auszureizen!", rief Vanitas als er sich stärker an das Metallgitter klammerte.
Derweil taten Noé und ich unser nötigstes nicht von Roland getroffen oder verletzt zu werden. Immer wieder wechselte er seinen Fokus auf einen von uns beiden.
"Ich wiederhole mich vielleicht, aber solche Informationen solltest du mir vielleicht vorab mitteilen!", rief Noé Vanitas zu, als er abermals erfolgreich einem Angriff Roland's auswich.
Der Blondschopf hatte sich voll und ganz auf den Weißhaarigen versteift. Er versuchte Noé so lange wie möglich zu jagen und zu hetzen, in der Hoffnung das Noé langsamer und unvorsichtiger werden würde mit jeder seiner Bewegungen.
Ich nutzte die Zeit und rannte auf Vanitas zu. Wie wild zerrte ich am Metallgitter, in der Hoffnung das Tor irgendwie öffnen zu können. Doch es half alles nichts, Vanitas war gefangen und nur Roland hatte die Möglichkeit Vanitas aus seinem kleinen Gefängnis zu befreien.
"Ich kann nichts tun!", rief ich verzweifelt als ich auf Noé und Roland hinter mir blickte.
"Warte bitte, kannst du uns nicht kurz zuhören!?", rief Noé, doch Roland schien Noé's Bitte nicht nachkommen zu wollen.
"Ich habe es bereits gesagt. Mich kümmert es nicht wer du bist. Kein Vampir kommt aus diesem Labyrinth jemals lebendig raus. Weder du, noch sie."
"Das kann doch nicht sein! Egal ob Menschen oder Vampire, gibt es in der Großstadt niemanden der einem zuhört?!", Noé klang frustriert und verzweifelt, als er sich wieder in Bewegung setzte.
Derweil schien Vanitas zu überlegen, als er sich umblickte in dem kleinen Raum der ihm blieb.
"In der Wand ist kein Schalter eingelassen...", murmelte er und ich drehte mich zu ihm.
"Wie bitte?"
"Ich habe nicht gesehen wie er ihn betätigt hat.", sagte Vanitas als er mich ansah. Ich verstand wovon er sprach und folgte seinem Blick der von mir abwich und nach links von mir wanderte.
"In dem Fall... ist er das?", Vanitas blickte auf einen Kerzenständer, welcher sich auf einem Sockel in der Wand befand. "(Y/N), geh bitte zum Kerzenständer. Er scheint ein Mechanismus zu sein um das Tor öffnen und schließen zu können."
Ich nickte. Vanitas Plan klang plausibel. Nicht immer musste es einen Schlüssel geben um etwas öffnen oder gar schließen zu können."Willst du etwa fliehen, du Feigling?!", Roland's Stimme hallte durch die Katakomben, langsam wurde es eng für Noé.
Ohne weiter zu zögern tat ich was Vanitas mir gesagt hatte. Wir mussten hier raus, und das schnell! Sofort betätigte ich den Mechanismus, indem ich den Kerzenständer nahm und leicht nach vorne neigte. Das Tor fuhr langsam hoch und Vanitas war zurück in der Freiheit, zumindest so fast. Wir mussten immerhin noch die Katakomben verlassen.
Hinter mir konnte ich ein schmerzvollzogenes aufkeuchen hören. Roland hatte Noé getroffen und wohlmöglich schwer verletzt. Flink wie ein Wiesel rappelte Noé sich auf und wich anderen Attacken aus, bis sich letztenendes Roland's Waffe - welche sich zu einer Art Kette transformieren konnte - in einem Kerzenständer hängen blieb, welchen Noé von der Wand gerissen hatte um den Angriff abwehren zu können.
Doch diese Waffe konnte weitaus mehr als sich nur zu entfalten. Binnen Sekunden erreichte eine starke Stromwelle Noé's Körper. Der Kerzenständer fiel zu Boden, und mit ihm Noé, welcher qualmend in sich zusammensackte.
Roland nutzte die Gelegenheit der Starre Noé's, um ihn den tödlichen Schlag zu versetzen, doch meine Beine reagierten schneller. Durch meine dazugewonnene Geschwindigkeit war ich deutlich schneller als Roland und konnte den Schlag somit abfangen, der Noé eigentlich hätte töten sollen.
Die Druckwelle, die Roland mit seinem Angriff erzeugte, schleuderte mich einige Meter zurück, bis mein Flug von einer Steinwand gestoppt wurde. Unsanft traf mein Rücken auf das Gestein, als ich keuchend zu Boden sackte.
Noé nutzte die Gelegenheit und stürzte sich sofort auf den überraschten Roland. Er packte ihn am Kragen und schleuderte ihn mit aller Kraft gegen eine der Steinsäulen, welche sich jeweils links und rechts in gleichen Abständen durch den Raum verteilt befanden.
Die Steine der Säule lösten sich und fielen auf Roland herab. Eine Art Nebel entstand aus den Steinen, welche auf den Boden knallten und feinen Staub aufwirbelten, bis nichts mehr von Roland zu sehen war. Er wurde verschluckt von der dichten Wand des Nebels, eingehüllt in Staub und Dreck.
Dies war unsere Chance gewesen zu fliehen. Mit letzter Kraft rappelte ich mich auf und folgte Noé und Vanitas aus diesem Abschnitt der Katakomben. Der Schlag hatte mir wirklich zugesetzt. Nur mit viel Mühe und Anstrengung konnte ich den kleinen Teil an Kraft in mir bündeln um laufen zu können, auch wenn ich am langsamsten war. Ich war für sowas einfach nicht geschaffen oder gar trainiert genug. Kämpfe waren nie etwas an dem ich interesse hatte. Dennoch konnte ich dankbar sein. Als Mensch hätte ich diesen Angriff sicherlich nicht überlebt. Ich war dankbar dafür ein Vampir zu sein.
...
Wir hatten uns in einer kleinen Seitengasse verschanzt. Dieser gesamte Ort war ein einziges Labyrinth gewesen. Viele Wege welche ins nichts führten und noch mehr Wege die ohne jede Beleutung im Dunkeln verblieben. Das war unser Vorteil, welchen wir uns natürlich zu nutze machten um verschnaufen zu können. Roland suchte uns bereits, seine Stimme hallte einigemale durch die leeren, weiten Gänge. Er rief nach Vanitas, immer nur nach Vanitas. Er dachte wohl immernoch das Noé und ich ihn als Geißel hielten und ihn ausnutzten. Was für eine bescheuerte Vorstellung.
"Vanitas! Komm raus und zeig dich!", rief Roland abermals, doch diesmal erklang noch eine zweite, weichere Stimme. Wohlmöglich eine Frau. Er war nicht mehr alleine gewesen.
"Kommandeur, ich bitte Euch! Schreit hier nicht so herum!"
"Wieso denn nicht? Ich meine es könnte doch sein das Vanitas uns antwortet."
"Also das wage ich zu bezweifeln."
"VANIIIIITAAAAS!"
"Bitte, Kommandeur!"
Die Stimmen entfernten sich langsam.
"Dieser Roland hat sie echt nicht alle.", angewidert blickte Vanitas zur Seite als er sich selbst fest umklammerte. "Du hast ihn doch auch gesehen, oder? Diesen scheinheiligen Blick von dem Kerl. So ein selbstgerechter Spinner! Verdreht seine bösen Absichten bewusst so wie er will. Darauf komme ich absolut nicht klar! Egal wie sehr ich ihn provoziere oder ablehne, der legt sich das sowieso entsprechend seinem Weltbild zurecht!"
Es herrschte kurz stille, ehe Noé anfing beherzt zu lachen. Meine Augen weiteten sich überrascht. Das war das erste Mal gewesen das ich Noé so lachen gesehen habe. Es kam vom Herzen und wahr ehrlich. Es war ein erleichtertes lachen, aber auch ein herzliches.
Automatisch veränderte sich die Stimmung und auch meine Mundwinkel bewegten sich zu einem lächeln, trotz der starken Schmerzen.
"Wer hätte gedacht das es einen Typ Mensch gibt auf den sogar du allergisch reagierst. Das hat was, findest du nicht? Das macht mir diesen Roland glatt sympatisch.", sagte Noé als er zu Vanitas blickte, welcher seine Mundwinkel noch angewiderter verzerrte.
"Alter, du hast so einen miesen Charakter."
Noé lachte abermals und auch ich began zu lachen.
Noé sah wirklich in allen Situation etwas positives, egal wie merkwürdig oder auch gefährlich sie zu sein schienen. Er sprach einem Mut zu, egal wie aussichtslos es auch war.Das mochte ich so an den Weißhaarigen.
Doch Vanitas Augen waren aufmerksam. Er beobachtete wie ich zusammen mit Noé herzlich lachte.
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Bloodbound (Vanitas x Reader) [Vanitas no Carte/The case study of Vanitas]
Fanfiction[BEENDET] Eines Tages geschah etwas merkwürdiges in Paris was deine Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Zwei Männer, ein Buch und die Frage was dieses Buch wohl zu verbergen hat ist etwas, was dich mehr beschäftigen sollte als alles was du zuvor gesehen...