Mémoire 67

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"Mademoiselle, Amelia?"

"Oh, Ihr seid (Y/N), nicht wahr? Monsieur Noé hat mir schon einiges über Euch erzählt."

"Wirklich? Noé neigt wirklich dazu viel zu reden, nicht wahr?"

Amelia lachte. "Das kann man wohl so sagen. Was verschafft mir denn die Ehre?"

"Ich wollte in Erfahrung bringen ob Noé noch hier ist. Ich wollte ihm einen Besuch abstatten."

"Ja, das ist er. Zumindest habe ich ihn heute noch nicht das Gebäude verlassen sehen. Zu Monsieur Noé wollte ich allerdings auch noch. Ich habe noch einen Brief für ihn. Wenn es genehm ist komme ich mit Euch."

"Gerne."

Die Holzstufen knackten unter der Last unserer Körper, als wir Stufe für Stufe hinauf gingen.

Es waren mittlerweile weitere 3 Tage vergangen, seit ich Vanitas und Noé das letzte Mal gesehen hatte.

Diese 3 Tage waren die Hölle gewesen. Ich hatte so gut wie kein Auge mehr zubekommen und auch nur wenig gegessen. Mit Louanne hatte ich über diese Sache noch nicht sprechen können, zu unwohl fühlte ich mich und und war geplagt von Ängsten vor einer Bestätigung zu meinen Vermutungen.

Dennoch konnte ich meine Lebenszeit nicht damit verschwenden bloß im Bett zu liegen. Ein neues Geschäft baute sich schließlich nicht von selbst und auch meine Kontakte musste ich pflegen.

Amelia klopfte einige Male an die Tür des Raumes zu Vanitas und Noé und nur wenige Augenblicke später öffnete ein überraschter Noé die Tür.

Mir fiel sofort auf das seine Hand immernoch an die Schiene gebunden war. Es dauerte wohl wirklich lange bis eine Hand wieder anwuchs, selbst bei einem Vollblut Vampir.

"Ja bitte?", erklang seine Stimme und Amelia hielt ihm den Brief entgegen.

"Monsieur, Noé. Ein Brief ist heute eingetroffen."

"Ein Brief für mich?"

"Ja, man hat ihn für Euch an der Rezeption hinterlegt."

Neugierig öffnete Noé den Brief, während Amelia ihn festhielt. Schließlich konnte Noé mit nur einer Hand den Brief nicht öffnen.

Auch meine Augen blickten gespannt auf den Briefumschlag und Noé zog einen Zettel hervor. Doch mit dem Zettel zog er noch etwas anderes hervor, was zu Boden fiel und sofort senkten wir alle unseren Blick auf dieses Objekt.

Amelia schlug ihre Hände geschockt vor ihrem Mund zusammen und auch Noé atmete erstaunt auf. Meine Augen weiteten sich bei dem Anblick des Objektes vor mir auf dem Boden.

"Das sind doch... Dominique's... Haare...."

Ein Haarbündel lag samt Schleife vor uns, abgetrennt von Dominique's Kopf.

Noé's Augen fielen sofort auf den Zettel und hastig entfaltete er ihn.
Sofort trat ich neben ihn und laß was darauf stand.

"Domi et moi, on t'attend!... Domi und ich warten auf dich!"

Diese Worte waren in schlechter Handschrift auf einen Werbeflyer für einen Jahrmarkt geschrieben.

Noé's Hand zitterte unkontrolliert vor Wut und besorgt blickte ich zu ihm auf.

"Noé..."

"Ich werde heute Nacht dort hingehen.", sagte Noé mit hassdurchtränkter Stimme.
Erst jetzt fiel mir die Uhrzeit auf, die mit auf diesem Brief angegeben war.

"Ich werde dich begleiten, Noé. Du musst dort nicht alleine hin."
"Auf keinen Fall! Das ist viel zu gefährlich! Ich mache das alleine!"

"Noé!"

Bloodbound (Vanitas x Reader) [Vanitas no Carte/The case study of Vanitas]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt