"Warum genau haben wir sie nochmal mitgenommen, Noé?", fragte Vanitas entnervt. Im flüsterton natürlich, in der Hoffnung das ich nichts hören würde von seiner angeschlagegen Laune.
Noé zuckte mit den Schultern.
"Sie wird schon nichts tun was diese Mission auf irgendeine Art und Weise gefährden könnte. Zumal wir so weiterhin ein Auge auf sie haben können.", antwortete er, ebenfalls im flüsterton.Ich folgte den beiden mit etwas Abstand, man wollte ja schließlich niemanden auf die Pelle rücken, nicht?
Vanitas seufzte als er genervt nach hinten blickte und auf meine Augen traf. Misstrauisch musterte er mich, ehe er Noé etwas zuflüsterte, diesmal leiser, damit ich wirklich kein Wort verstehen konnte.
Ich schüttelte es ab, mir war es egal gewesen was Vanitas davon hielt. Ich war ein freier Men...
Halbvampir und konnte sehr wohl bestimmen wo ich hinging und wo nicht. Und vorallem: WANN ich wohin ging.Solange ich in der Nähe des Buches blieb war meine Welt in ordnung. Noé hatte mir grob und schnell alles relevante erklärt bevor wir aufgebrochen waren mitten in der Nacht.
Warum Vanitas es wohl so eilig hatte und was eigentlich der Plan dieser ganzen Aktion war.
Ich verstand zwar nicht alles, aber Noé ermutigte mich und sagte das ich einfach nur bei ihnen bleiben müsste und mich an nichts weiterem beteiligen sollte.Dennoch war es wohl zusammengefasst so etwas gewesen wie: Wir betreten eine Kirche, verkleiden uns wie die Leute die diesen Ort bewachen und suchen dort tief unter der Erde nach etwas. Und das Nachts.
"Kein Ton!", sagte Vanitas plötzlich als wir bei Phase 1 seines Plans angelangt waren. Wir mussten dieses Gebäude betreten ohne Aufsehen zu erregen.
"Nachts bewachen einige von ihnen diesen Ort. Von ihnen nehmen wir uns die Kleidung, verstanden?", zischte Vanitas zu Noé und er nickte.Mich hat er bewusst nicht gefragt, warum sollte er auch? Dennoch verdrehte ich genervt die Augen als wir uns vorsichtig der großen Vordertür näherten.
Vanitas überlegte.
War dies wirklich die beste Entscheidung?
Noé und ich hielten inne. Vanitas war der ersteller des Plans, es war in seiner Verantwortung gewesen das alles reibungslos ablief. Doch nun fing er bereits an bei Phase 1 zu überlegen?Vanitae blick fiel auf eine Nebentür des Gebäudes.
"Die nehmen wir!", zischte er. Innerlich seufzte ich. Na das konnte ja was werden.Wir folgten dem Schwarzhaarigen zur Tür die sich einige Stufen erhöht befand. Während Vanitas oben dabei war das Schloss zu knacken, unterhielten Noé und ich uns leise. "Glaubst du wir sind bis zum Morgengrauen wieder draußen?", fragte ich und Noé zuckte mit den Schultern. "Gute Frage. Ich verstehe Vanitas Plan auch noch nicht so wirklich, aber ich bin gespannt darauf was wir zu sehen bekommen werden, mit Glück auch einen Sonnenaufgang.", er lächelte mir energiegeladen zu und ich erwiderte sein lächeln. "Das hoffe ich auch."
"Hey! Ich habs, beeilt euch!", zischte Vanitas und Noé und ich gesellten uns zu ihm. "Super, dann nichts wie–", meine Worte wurden augenblicklich verschluckt.
"Hey ihr da! Was glaubt ihr was ihr da tut?", hinter uns erschien ein helles Licht und eine männliche Stimme durchbrach die Stille der Nacht. Sofort zuckten wir alle drei zusammen. Damit hatten wir nicht gerechnet.
"Das sind also die Wachen von denen die Rede war. Na super..."
Vanitas erstarren verformte sich zu einem lächeln.
"Ihr kommt mir gerade recht. Noé, wärst du so freundlich?"...
Vanitas summte zufrieden mit einem breiten Grinsen im Gesicht. "So muss das sein. Die perfekte Kleidung für eine infiltrierung. Los, auf gehts!"
Den Wachen war es leider nicht so gut ergangen.
Sie wurden nicht nur bewusstlos geschlagen, sondern auch noch ihrer Kleidung beraubt.
Zusammengesunken hatten Vanitas und Noé sie an eine Säule der Kathedrale gelehnt. Vielleicht schlichtete dies etwas das Gewissen.Ihre Kleidung hatten wir uns genommen und selbst angezogen um auszusehen wie die Leute die hier anscheinend operierten. Zum Glück waren es genau drei Wachen gewesen, auch wenn keine weibliche dabei war dessen Kleidung mir hätte zumindest einigermaßen passen können. Von daher war mir zwar alles zu groß gewesen, aber dennoch erstaunlich gemütlich.
Genau so erstaunlich war es das Phase 1 und 2 geklappt hatten. Wir kamen in die Kirche und hatten die Kleidung. Auch wenn alles auf einen dummen Zufall beruhte.
"Ich habs gleich. Irgendwo hier war's doch...", Vanitas suchte nach den Eingang.
Er tastete einige Wände und Säulen in der Kirche ab, bis er fand wonach er gesucht hatte. "Ah, hier!"Mit einem lauten erschüttern öffnete sich ein Loch im Boden in Form einer der Kacheln die als Muster dieses Gebäudes galten.
"Wohin führt dieser Durchgang?", fragte Noé erstaunt als er hinunter blickte. Eine schmale Treppe führte ins gefährliche Dunkel.
"In die Katakomben.", antwortete Vanitas als er sich zu Noé gesellte. Vorsichtig näherte auch ich mich den Abgang in die Tiefe. "Diesen Teil können nur die Leute betreten die wissen wie man dort hin kommt.", fügte Vanitas hinzu als er die Stufen hinabstieg.
"Geh vor, so kann ich besser darauf achten das uns niemand folgt.", Noé hatte sich zu mir gedreht und ich nickte. Mutzusprechend klopfte er mir auf die Schulter, sagte jedoch nichts weiter.
Einige Meter entfernt zu Vanitas folgte ich ihm die schier unendlichen Stufen hinunter. Noé folgte mir mit weitaus weniter Abstand. Er war direkt hinter mir, was mir ein Gefühl der Sicherheit vermittelte. Hinter uns schloss sich der Durchgang, als hätte Vanitas ihn nie geöffnet.
"Keine Sorge. Ich werde schon darauf achten das dir nichts geschieht. Mit etwas Glück passiert hier unten nichts und wir kommen ungeschoren davon.", flüsterte Noé mir zu. Er machte sich sorgen, das wusste ich. Dennoch ließ mich dies nur noch mehr denken das ich ein Klotz am Bein sein würde.
"Willkommen im Sitz der Chasseure!", sagte Vanitas plötzlich, was meinen Kopf dazu brachte sich instinktiv wieder nach vorne zu drehen.
Wie ich diese Entscheidung bereute.
Sofort blendete mich ein helles Licht und ich kniff die Augen zusammen."Hier, die werdet ihr brauchen.", Vanitas hielt mir zwei Laternen entgegen und erstaunt nahm ich sie entgegen, wovon ich eine nach hinten zu Noé reichte.
Ab hier würde es losgehen. Phase 3 hatte ab diesem Zeitpunkt begonnen.
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Bloodbound (Vanitas x Reader) [Vanitas no Carte/The case study of Vanitas]
Fanfiction[BEENDET] Eines Tages geschah etwas merkwürdiges in Paris was deine Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Zwei Männer, ein Buch und die Frage was dieses Buch wohl zu verbergen hat ist etwas, was dich mehr beschäftigen sollte als alles was du zuvor gesehen...