"Tut mir leid, da kann ich euch nicht weiterhelfen.", sagte Dominique schulterzuckend. "Das müsst ihr mit Lord Ruthven absprechen."
"Lord Ruthven?", fragend blickte ich zu Noé.
...
"Guten Abend, tut uns leid das wir Sie noch zu so später Stunde stören.", sagte Dominique als sie allen voran den Raum betrat.
Mitlerweile war es Abend geworden und die Straßenlaternen begangen bereits den steinigen Asphalt zu beleuchten, um für etwas mehr sicherheit im Dunkeln und der Nacht zu bieten.
"Aber nicht doch. Tretet ruhig ein und macht es euch gemütlich.", erwiderte eine rauere Stimme und wir taten was er sagte. Vanitas schloß die Tür hinter uns und verschränkte die Arme. Jeanne, Dominique, Noé und ich hatten es uns derweil gemütlich auf einem Sofa gemacht, welches am Rand des Raumes stand.
"Wir haben leider nicht so frohe Botschaft zu überbrignen.", fing Vanitas an zu sprechen und nervös blickte ich zu ihm.
Vanitas war der einzige gewesen der immernoch stand und nun einen Schritt auf Lord Ruthven zu wagte."Ein Halbvampir hat einen Menschen gebissen."
Ruthven stand ruckartig von seinem Stuhl auf, welcher sich hinter einem großen Schreibtisch befand.
"Ich glaube ich höre nicht recht!", sagte er und
Vanitas zuckte mit den Schultern.
"Ich war dabei als es passierte, ich kann es bezeugen.""Welcher Mensch wurde gebissen und welcher Vampir ist dafür verantwortlich?!", Lord Ruthven wurde lauter.
"Immer der Reihe nach.", Vanitas hob beschwichtigend seine Hand und Lord Ruthven seufzte, ehe er sich wieder auf seinen Stuhl setzte.
Nervös seufzte ich und senkte meinen Kopf.
"Das ist eine Katastrophe...", murmelte Lord Ruthven als er sich durch die Haare fuhr. "Soetwas derartiges hat es schon lange nicht mehr gegeben... nicht in dieser Form. Sagt, Vanitas... Wer ist dieser Vampir?"
Vanitas zögerte.
"Überlegt er ob er es sagen soll?"
Hoffnung machte sich in mir breit das Vanitas dicht halten würde, doch dieser Gedanke zerbrach so schnell wie er gekommen war."Mademoiselle (Y/N) hat jemanden gebissen. Sie ist der Halbvampir.", Vanitas deutete mit offener Hand zu mir und ich schluckte schwer, ehe mein Blick auf den Rothaarigen Lord Ruthven fielen.
Schlucken fiel mir schwer, aber auch ich konnte meinen Blick nicht abwenden oder gar die Schuld von mir weisen. Vanitas hatte recht und ich musste dafür geradestehen.
Langsam erhob ich mich mit gesenktem Kopf vom Sofa.
"Ihr seid also (Y/N)... Stimmt es was er gesagt hat?", Lord Ruthven's Stimme wurde rauer und ich schluckte trotz der Schmerzen in meinem Hals schwer.
Meine Lippen waren trocken und meine Gedanken verformten sich zu schwarzem Nebel als ich mich einen Schritt weiter in den Raum hineinwagte.
Noch einen.
Und noch einen.Neben Vanitas kam ich zum stehen und wandte mich Lord Ruthven zu, als ich langsam meinen Kopf hob und zu ihm blickte. Direkt in sein gold leuchtendes Auge. Wie ein Jaguar auf der Jagt blickte er zu mir. Als würde er darauf warten sie sich seine Beute wohl verhalten würde. Würde sie weglaufen oder stehen bleiben? Oder würde sie gar angreifen?
Ich hatte nichts dergleichen vor. Ich wollte nur das es so schnell wie möglich vorbei ist und man eine Lösung findet, das war alles.
Nach einem tiefen durchatmen nickte ich.
"Es stimmt was Vanitas sagte. Ich habe einen Menschen gebissen.."Lord Ruthven's Blick verfinsterte sich.
"Ich hoffe Ihr wisst was das bedeutet..."Mein Atem wurde flacher und ich spührte wie meine Kehle austrocknete.
"Das wars, sie werden mich umbringen... Was habe ich nur angerichtet, was habe ich nur getan? Es tut mir doch so schrecklich leid!"
Lord Ruthven erhob sich mit düsterer Miene von seinem Stuhl.
Noé wollte etwas sagen, doch Dominique hielt ihn zurück. Ich wusste das Noé für mich einstehen würde, doch Vanitas hatte recht. Mit soetwas durfte man nicht ungeschoren davon kommen. Ich musste meine Strafe gerecht verbüßen.
"Das bedeutet...", Lord Ruthven trat an mich heran. Seine Schritte waren schwer und getragen von der Wut. Er würde mich an Ort und Stelle beseitigen... Exekutieren... Auslöschen... Ausrotten!
"Wir sollten deine Fähigkeiten ausbauen, jetzt wo du in diesem Körper gefangen bist."
"Huh?"
Erstaunt und fragend blickte ich zu ihm hinauf. Er war um einiges größer gewesen als ich.
"Was meinen Sie?"
"Eine angemessene Strafe für Ihre Taten wird es sein mit Ihrem neuen Ich vertraut zu werden. Lernen Sie was es heißt ein Halbvampir zu sein und trainieren Sie ihre Fähigkeiten."
Er legte mit einem lächeln eine Hand auf meine Schulter und klopfte einige Male mutzusprechend.
"Ich glaube nicht das Sie jemanden gebissen haben um ihn zu schaden. Sie erwecken nicht den Anschein als würden Sie irgendwem etwas schlechtes, ihr Blick verrät mehr als tausend Worte, Mademoiselle."
Seine Hand verließ meine Schulter und er trat einen Schritt zurück. Sein Blick wurde wieder ernster und ich wusste das ich mir gut merken musste was er zu sagen hatte, wenn ich weiterhin meinen Kopf behalten wollte.
"Dennoch muss ich Sie warnen. Dies ist das erste und letzte Mal das ich Sie vor einer Strafe bewahre. Einen Menschen in der Welt der Menschen zu beißen wird mit dem Tode bestraft. Lernen Sie sich zu kontrollieren, ich sehe nur darüber hinweg da Sie noch nicht lange ein Vampir zu sein scheinen. Ich zähle es mal zu... gewöhnungszeit."
"Ich danke Ihnen vielmals!", sofort verneigte ich mich dankend und Noé stand ebenfalls auf um sich zu bedanken.
"Vielen Dank das Sie (Y/N) noch eine zweite Chance geben. Sie sind wirklich ein herzensguter Vampir."
Lord Ruthven lachte. "Kein Grund mich gleich in den Himmel zu loben. Sorgt Ihr lieber dafür das sich Mademoiselle (Y/N) schnell an Ihr neues Leben als Vampir gewöhnt. Dies wird nämlich zu eurer Aufgabe. Alleine wird Sie es nicht schaffen können. Ich verlasse mich dabei besonders auf dich, Noé."
"Ich werde Sie nicht enttäuschen!", Noé klang zuversichtlich als er mit einem breiten lächeln zu mir blickte. Ich erwiderte sein lächeln und Lord Ruthven räusperte sich.
"Wenn dies alles war bitte ich euch zu gehen, ich habe noch einiges zu erledigen. Bitte berichtet mir von Euren Fortschritten, (Y/N)."
"Das werde ich! Vielen Dank!"
Wir verließen den Raum und ließen Lord Ruthven alleine.
Dieser lächelte als er die schwere Holztür ins Schloss fallen sah.
"Ich denke das dies noch interessant wird. Ich frage mich was du wohl für Fortschritte machen wirst, zusammen mit deinen neu dazugewonnenen Freunden, (Y/N)."
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Bloodbound (Vanitas x Reader) [Vanitas no Carte/The case study of Vanitas]
Fanfiction[BEENDET] Eines Tages geschah etwas merkwürdiges in Paris was deine Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Zwei Männer, ein Buch und die Frage was dieses Buch wohl zu verbergen hat ist etwas, was dich mehr beschäftigen sollte als alles was du zuvor gesehen...