"Also wisst ihr, ich wäre so gern selbst einmal ein Vampir."
Ich verschluckte mich an meinem Tee und began zu husten. "Der hat sie doch nicht mehr alle!"
Noé klopfte mir auf den Rücken und nach einigen Malen des hustens hatte ich mich wieder beruhigt und Doktor Moreau fuhr fort.
"Als die Kirche auf mich zugekommen ist, habe ich mich der Vampirforschung zu begin aus rein wissenschaftlicher Neugier gewidmet. Aber je mehr ich über Vampire in erfahrung gebracht habe, desto mehr hat sich meine Einstellung zwangsläufig geändert!"
Moreau hob seine Arme in die Luft und legte seinen Kopf in seinen Nacken.
"Vampire sind zweifellos eine neue, vollkommene Spezies Mensch und der Höhepunkt der Evolution!"
Noé verzog das Gesicht und ich schloss mich ihm an. Vanitas blickte zu uns mit einem leichten lächeln. Er wusste von Anfang an wie merkwürdig dieser Moreau war.
"UND ICH WILL, ICH WILL, ICH WILL SO SCHNELL WIE MÖGLICH EINER VON IHNEN WERDEN! MERDE! WENN MICH DIESE KIRCHENRATTEN DOCH NUR NICHT ZUM PSYCHOPATHEN ABGESTEMPELT HÄTTEN! BANAUSEN! WISSEN DIE WIE VIELE STUNDEN ARBEIT DIE ZUNICHTE GEMACHT HABEN?! DIESER ABSCHAUM! AAAAAAAAAAAH!"
Doktor Moreau beruhigte sich von seinem Wutanfall, welcher gepaart von wütenden Stampfen und rumgefuchtel war, und atmete schwer ein und aus.
"Was für eine unglaublich schwierige Zeit das für mich gewesen ist. All das ist an jenem Tag geschehen, nachdem der Vampir des blauen Mondes in mein Labor eingedrungen war und euch mir weggenommen hat!"
Moreau schlug seine Hände auf den Tisch und sofort umgriff ich meine Tasse, damit der Tee darin nicht verschüttet werden konnte. Welch eine verschwendung dies gewesen wäre!
"Nicht nur das! All' meine Werke sind zusammen mit meinem Labor vernichtet worden!", er schlug noch einige Male seine Hände auf den Tisch, bis Noé's Tasse wirklich nachgab, umfiel und auslief. Traurig blickte Noé auf den verschütteten Tee, doch Moreau fuhr seine Rede fort.
"Und zur krönung des Ganzen hat die Kirche von meinen geheimen Forschungen erfahren und wollte mich so schnell es geht aus dem Weg räumen!"
Abermals trafen seine Hände auf den Tisch. Noé's blickt wurde trauriger und trauriger.
"Ich verstehe nicht wie man so unmenschlich sein kann!"
Vanitas lächelte. "Wie schrecklich, Doktor. Das tut mir aufrichtig leid."
"Nein, mir tut es leid! Mein armer Junge!", Moreau packte Vanitas an seinem Kopf und zog ihn zu sich. "Du warst das beste Versuchsobjekt das ich mir je hätte erträumen könn'! Du hast jedes erdenkliche Experiment über dich ergehen lassen, egal ob du verstümmelt wurdest oder dem Tode nah warst. Du hast weder gejammert noch gemeckert!"
Ich weitete geschockt und angewidert meine Augen. "Verstümmelt? Dem Tode nah? Was ist dieser Moreau nur für ein widerlicher Mensch! Sollte Vanitas ihn töten leiste ich ihm gerne gesellschaft!", wütend biss ich meine Zähne zusammen und auch Noé schien sich zurückhalten zu müssen.
Moreau ergriff Vanitas Hand. "Daher bin ich auch so überglücklich das du aus freien Stücken zu mir zurückgekehrt bist. Du wirst dich doch wieder meiner Forschung zur verfügung stellen, oder?"
Vanitas lächeln wurde breiter. "Selbstverständlich, Doktor. Ich bin gleich hellhörig geworden als ich von den verschwundenen Vampiren erfahren habe. Mir war klar das Ihr Eurer Mission noch immer mit vollem einsatz nachgeht, also bin ich so schnell gekommen wie ich konnte. Aber Doktor, ihr befindet Euch im Stützpunkt der Chasseure. Ihr seid doch von ihnen vertrieben worden, ist das nicht ein wenig... unvorteilhaft, so ganz allein'?"
Moreau lachte. "Lass das mal meine Sorge sein. Ich bin nämlich gar nicht allein'! Ich werde von einer gewissen Person unterstützt."
"Er redet! Genau wie Vanitas es gesagt hatte! Also operiert dieser Moreau wirklich nicht alleine."
"Ach, werdet Ihr das?", frage Vanitas und Moreau lächelte.
"Jaha! Ein willkommener Gleichgesinnter der meine Forschung versteht und sogar wertschätzt! Das ich in mein trautes Labor zurückkehren konnte habe ich ganz alleine Ihm zu verdanken!"
"Diese Person, um wen handelt es sich dabei?", Vanitas Augen wurden schmaler. Er war so kurz davor, nur noch ein Stückchen!
"Das kann ich nicht einmal dir verraten, Nummer 69.", Moreau kramte in dem Regal rum was sich hinter ihm befand, bis er etwas in den Händen hielt und sich zu uns drehte.
"Ist ja auch egal, sieh dir lieber das hier an!", er zeigte und das ihn seinen Händen befindliche Gefäß.
"Das sind Augen!", angewidert schlug ich meine Hände vor meinem Mund zusammen und auch die Chasseure und Noé blickten geschockt und angewidert auf das Gefäß.
"Das sind frisch geerntete Augäpfel eines Vampirs! Ich entnehme und konserviere für meine Experimente relevante Körperteile bevor die Vampire zu Asche zerfallen!"
Moreau blickte freudestrahlend zu Vanitas und betrachtete seine Augen begeistert von nahen.
"Na sowas! Sag Nummer 69, hat sich die Farbe deiner Iris etwa verändert? Ohja, in der Tat, das hat sie! Einst waren deine Augen tiefblau, aber jetzt sind sie hell eine Kupfersulfatlösung! Das muss bestimmt mit der Kraft vom Vampir des blauen Mondes zu tun haben, ist es nicht so!? Wie aufregend!", Moreau beobachtete voller entzücken Vanitas Augen. "Ooooh, faszinierend! Wie interessant! Höchst interessant!"
Moreau hob zitternd seine Hände vor Vanitas Gesicht. "Ich bitte dich, nur eins! Lass mich bloß eins deiner Augen entnehmen um es untersuchen zu können! Ja, 69-?"
Ich sprang auf um Doktor Moreau zu stoppen Vanitas auch nur berühren zu können, doch Noé schien den gleichen Impuls gehabt zu haben wie ich, denn sofort packte er Moreau an seinem Handgelenk und hielt ihn somit davon ab Vanitas berühren zu können.
Moreau stoppte verwirrt und Vanitas öffnete seinen Mund und sprach, ohne Noé auch nur eines Blickes zu würdigen. "Kannst du mir bitte sagen was das werden soll? Lass es gut sein."
"Bitte vergib mir... Ich kann das nicht. Doktor Moreau, es gibt einiges was ich zu sagen habe. Aber fangen wir besser klein an."
Sein griff um Moreau's Handgelenk festigte sich als Noé weitersprach.
"Andauernd Nummer 69 hier, Nummer 69 da. Menschen sind keine Nummern, verstanden! Hört sofort auf damit!", mit aller Kraft und aus der Wut heraus, schleuderte Noé Doktor Moreau in die Luft, bis dieser unsanft auf den Tisch vor mir, den Chasseuren und Vanitas knallte.
Noé's Gesicht und Augen strahlten puren Hass aus. Alles was er hören musste über Vanitas ging zu weit und brachte ihn zur weissglut.
"Du hast ja rote Augen! Du bist ein Vampir!", rief Moreau erstaunt und ich zuckte zusammen.
Das wars, der Plan war gescheitert.
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Bloodbound (Vanitas x Reader) [Vanitas no Carte/The case study of Vanitas]
Fanfiction[BEENDET] Eines Tages geschah etwas merkwürdiges in Paris was deine Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Zwei Männer, ein Buch und die Frage was dieses Buch wohl zu verbergen hat ist etwas, was dich mehr beschäftigen sollte als alles was du zuvor gesehen...