Mémoire 42

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"Das geht uns wirklich nichts an, wir sollen sie in Frieden lassen, Dominique.", sagte ich als ich mich aufrappelte, doch Dominique zog mich wieder nach unten.

"Ich kann die Beiden nicht alleine lassen! Immerhin habe ich Jeanne geholfen und ihr Ratschläge gegeben wie sie Vanitas am besten loswird! Ich will sehen ob es funktioniert!"

"Du hast was?!"

Dominique blickte zu mir.
"Jeanne will nicht mit Vanitas in einer Beziehung stecken, deswegen hat sie mich um Rat gefragt."

Ich blinzelte einige Male überrascht.
"Ach, so ist das also."

"Ah! Sie gehen weiter, hinterher!", Dominique packte mich an meiner Kleidung, doch ehe wir einige Schritte gehen konnten gesellte sich noch eine andere Stimme zu uns.

"Was macht ihr beiden denn hier?"

"Dante?", Dominique blickte überrascht zu dem Mann, welcher direkt neben uns stand.

"Ihr beobachtet doch nicht etwa Quacki und Jeanne, oder?", fragte er und ich zuckte zusammen.

"Oh nein! Wenn er Vanitas etwas davon erzählt bin ich ihm sicherlich eine Erklärung schuldig!"

"Doch, genau das tun wir.", anfwortete Dominique und ich spührte wie meine Seele meinen Körper verließ.

"Bist du von allen guten Geistern verlassen, de Sade?!"

"Ich mache mit.", sagte Dante als wäre es das normalste der Welt Menschen zu stalken die sich gerade auf einem Rendezvous gefanden.

"Bist du dir sicher?", fragte ich und Dante nickte.
"Klar, warum denn nicht? Ich habe eh nichts besseres zu tun."

"Super, komm!", Dominique packte Dante und zusammen folgten wir Vanitas und Jeanne weiter durch die Stadt. Sie hielten an allen möglichen Sehenswürdigkeiten an.

Arc de Triomphe, Opéra Garnier und das Grand Palais waren nur einige wenige der Sehenswürdigkeiten welche die beiden besuchten. An jeder Sehenswürdigkeit blieben sie stehen und Vanitas erklärte Jeanne um was es sich handelte.

Sie schien nicht oft in Paris gewesen zu sein.

Über Stunden hinweg verfolgten wir die beiden. Von Essen bis Unterhalten und einigen peinlichen Momenten - ausgelöst von Jeanne - war alles dabei.

Die Zeit verging wie in Fluge und die Abenddämmerung setzte bereits ein.

"Noé ist garantiert schon zurück im Hotel. Hoffentlich ist Vanitas gleich fertig mit seinem Rendezvous, ich sterbe vor Hunger."

"Er geht!", flüsterte Dominique aufgeregt.
Wir hatten uns hinter einem Baum versteckt, nicht weit entfernt von der Bank auf welcher Jeanne saß und sich von diesem langen Tag erholte.

Vanitas ging an uns vorbei und verschwand wenig später in einem Gebäude, nicht weit entfernt.
Jeanne blieb alleine auf der Bank zurück.

Wie wild führte sie Selbstgespräche, klatschte sich mehrmals mit ihren Flachen Händen auf's Gesicht und glich mit jedem Wort das sie sprach mehr und mehr einer Tomate.

"Ich dachte Jeanne wollte ihm ordentlich die Meinung geigen!", keifte Dominique genevert.

"Ich gehe dann mal lieber.", sagte Dante schulterzuckend, doch Dominique hielt ihn fest.
"Nein, du bleibst! Da kommt er!"

Vanitas betrat wieder unser Sichtfeld und gesellte sich zu Jeanne. Sie unterhielten sich, doch nach kurzer Zeit sprang Jeanne von der Bank auf und fuchtelte wie wild mit ihren Händen rum. Sie zeigte auf Vanitas, während sie irgendetwas unverständliches schrie.

Doch unsere Aufmerksamkeit wurde unterbrochen von einigen Jungen, welche mit einem Ball ganz in der Nähe spielten. Sie näherten sich Vanitas und Jeanne immer weiter, da der Ball in ihre Richtung rollte.

Während die beiden immernoch am Diskutieren waren geriet einer der Jungen ins stolpern und fiel zu Boden, direkt hinter Jeanne.

Sofort stoppte die Diskusion und Jeanne wandte sich dem Jungen zu.
"Ist alles in Ordnung?", hörte ich sie besorgt fragen, doch irgendwas schien komisch an ihr zu sein.

Während der Junge vor ihren Augen began zu weinen und sich sein Knie zu halten - an welchem die aufgerissene, blutende Wunde war - wurde Jeanne nervös und starrte auf die offene Wunde.

"Was hast du denn, Jeanne?", fragte Vanitas. Auch ihm war das merkwürdige Verhalten aufgefallen.

Sie half dem Jungen nicht, oder sprach gar mit ihm. Ihre Augen waren nur auf dieses Knie fixiert und langsam öffnete sie ihren Mund.

"Ihre Augen!", sagte ich panisch und sofort drehte sich Dominique zu Dante. "Hilf ihnen!"
Dante nickte und verließ das Versteck.

Jeanne's Augen hatten ihre Farbe gewechselt. Was einst einem seichten Gelb glich war nun ein tiefes Orange/Rot. Ohne weiter zu zögern öffnete sie ihren Mund und versuchte den Jungen zu beißen, doch Vanitas war schneller.

Wie in Zeitlupe packte er Jeanne und legte seinen Arm vor ihren Mund. Noch ausholend von ihrem vorherigen Plan den Jungen zu beißen, erwischte sie mit ihren Fangzähnen das Fleisch seines Armes und biss mit voller Kraft durch seine Haut hindurch.

Sofort schrie ein Passant auf, welcher nicht weit entfernt war. "Sie ist ein Vampir!'

"Jetzt!", zischte Dominique und Dante warf etwas direkt vor Jeanne's und Vanitas Füße.
Rauch stieg auf und Vanitas blickte sich fragend um.

"Dante?"

"Du schuldest mir was Quacki! Und jetzt verschwindet von hier!"

Vanitas verschwand zusammen mit Jeanne im dichten Rauch der Rauchgranate und wenige Sekunden später war das Szenario vorbei.

Sie waren fort und wir wussten nicht wohin.
"Wir sollten uns auch aus dem Staub machen, (Y/N)", sagte Dominique und ich nickte.

Zusammen mit Dante verließen wir den Ort des Geschehens und begaben uns unauffällig zurück an unsere Ursprüngliche Position, wo Vanitas und Jeanne sich als erstes aufgehalten hatten.

"Das war ein Tag, aber leider kein Erfolg.", sagte Dominique als sie sich an einen Baum lehnte. Während ich versuchte meinen normalen Atmungsrythmus zurück zu erlangen, verabschiedete sich Dante von uns.

"War ein echt spannender Tag. Man sieht sich ihr zwei.", und damit verschwand er genau so schnell wie er gekommen war.

"Ich sollte auch lieber gehen. Es ist schon spät geworden und sicherlich wartet Noé bereits im Hotel.", sagte ich. "Nächstes Mal klappt es bestimmt. Jeanne braucht einfach noch ein wenig Zeit.", ich legte meine Hand auf Dominique's Schulter und sie lächelte sanft. "Das denke ich auch."

"Man sieht sich, schönen Abend noch, Dominique!", sagte ich als ich ihr zum Abschied winkte und mich auf den Rückweg machte.

"Vanitas wird sicherlich auch bald zurück sein.", murmelte ich als ich der Abenddämmerung entgegen blickte. Wie friedlich die Welt doch sein konnte, trotz der ganzen Aufregung des Tages.

Es fühlte sich gut an. Das Wetter, die Luft, die Menschen. Als wäre alles an seinem rechten Platz.
"Nur noch ein kleiner Spaziergang, dann gehe ich aber wirklich zurück ins Hotel!"

Bloodbound (Vanitas x Reader) [Vanitas no Carte/The case study of Vanitas]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt