Die schwarze Leere umhüllte meinen gesamten Körper wie ein undurchsichtiger Sarg. Sie verschlang nicht nur meinen Körper, sondern auch meinen Geist.
Ich spührte wie ich fiel. Immer weiter und weiter. Ich wusste nicht wie lange es noch dauern würde, oder gar wo ich landen würde. Immer tiefer und tiefer stürzte ich, während meine Gedanken in meinem Kopf begangen zu kreisen.
"Das ist ein Alptraum! Wann hört er endlich auf? Warum ist dieses verdammte Pochen nur so unerträglich!", ich schrie, doch ich wusste das mich niemand hören würde.
Eher glich es einem Selbstgespräch, welches aus purer Verzweiflung und Ungewissheit geführt wurde. "Dieses Verlangen zu beißen muss ein Ende finden!"
Ich versuchte meine Gedanken auf etwas anderes zu lenken, doch es gelang mir nicht.
Erinnerungen von Jeanne und Vanitas vernebelten meine Sinne und das Pochen wurde schmerzhafter.Der Kuss von Vanitas, welchen er Jeanne aufzwang bei ihrer scheinbar ersten Begegnung. Das Mal an seinem Hals-Schulter Bereich. Die Bisswunde. Ihre Zeit zusammen in der verlassenen Hütte.
All diese Erinnerungen bestärkten das Pochen und das Gefühl zu beißen, sowie auch Blut zu trinken. Es gab nichts mehr was ich gegen diese Gedanken tun konnte.
"Du hasst es doch ihn so zu sehen, nicht wahr? Wie gerne würdest du doch den Platz von ihr einnehmen."
Ich hörte etwas. Eine Stimme. Sie schien weit entfernt zu sein. Dennoch wusste ich das sie sich unmittelbar neben mir befand.
"Aber er schenkt dir keine Beachtung, verbietet dir gar Dinge, die gar unausweichlich sind. Welch ein Narr."
"Wer spricht da?!", rief ich.
"Ich kann dir helfen bei deinem "Problem". Du musst es dir nur wünschen und einem kleinen... Tausch zustimmen. Dann kannst du ihn ganz für dich alleine haben. Na, wie klingt das? Alles was ich dafür benötige ist deinen wahren Namen", sprach die Stimme und ich riss meine Augen auf.
Die Dunkelheit um mich herum war verschwunden und pures Weiß erfüllte die Leere und
meine Augen fielen auf die Person die zu mir sprach."Naenia!"
Sie fiel mit mir, blieb gar immer auf meiner Höhe, während wir tiefer und tiefer in das pure Weiß zustürzten.
"Verrätst du ihn mir?", Naenia grinste als ich ihre schwarzen Klauen auf meinen Wangen spühren konnte. "Es ist nur ein kleiner Tausch."
"Niemals! Verschwinde!", keifte ich als ich sie von mir wegstoßen wollte, doch es führte zu keinem Erfolg. Meine Hände griffen durch sie durch und panisch blickte ich zu ihr auf.
"Das ist aber schade... Irgendwann werde ich ihn schon wissen, deinen wahren Namen. Welch ein Spaß das sein wird!", sie lachte, ehe sie sich langsam auflöste und somit verschwand.
Ich blickte nach unten. Das Weiß wurde immer heller um mich herum, bis es began mich zu blenden und ich meine Augen zukniff.
"(Y/N), wach auf!", hörte ich eine besorgte Stimme nach mir rufen.
"Wach auf!"Langsam öffnete ich meine Augen. Was erst verschwommen erkennbar war formte sich nach einigen wenigen Sekunden zu einem jungen Mann. Es war Noé gewesen, welcher neben mir auf dem Boden kniete und seine Hand an meine Schulter gelegt hatte.
"Geht es dir gut? Ist alles in Ordnung?", fragte er hastig und ich nickte.
"Ja, mir geht es gut, danke.", stöhnend richtete ich mich von dem kalten Boden unter mir auf und hielt mit meiner Hand meinen dröhnenden Kopf.
"Verdammt tut das weh.", murmelte ich als ich mich umsah und sofort wurde ich hellwach. "Was ist denn hier passiert?!"
Die Umgebung war zerstört. Sie war zerklüftet und einzelne Brocken, Landschaften, Bäume und Gebäude schwebten in der Luft, direkt vor einem verzerrten pink-lilanen Himmel.
"Woher kommen die?", hörte ich Noé fragen, welcher mittlerweile einige Schritte von mir entfernt war. Er saß am Rand des kleinen Abschnittes auf welchem wir uns befanden. Ein Teil des ehemaligen Schlosses diente uns als Schutz davor nicht hinunter zu fallen in das unendliche was sich dort befand.
"Ich würde sagen die sind aus Saugues."
Vanitas Stimme erklang hinter mir uns sofort drehte ich mich um."Vanitas!", rief ich als ich zu ihm ging. "Ist alles in Ordnung?"
"Diese verdammte Naenia. Hätte sie sich nicht stillschweigend verziehen können?! Nein! Sie muss mir natürlich so einen Mist zeigen!", grummelte der Schwarzhaarige und besorgt versuchte ich Wunden ausfindig zu machen, doch er schien keine weiteren Verletzungen erlitten zu haben.
"Passt auf. Chloé d'Apchier's Unheilsname erschafft sich zu seinem eigenen Schutz eine in sich geschlossene Sphäre. Einen Raum der sich im Zuge ihrer Raserei immer weiter ausbreitet und alles wahllos mit sich hinein zieht. Wenn es nicht aufhört wird sie bald jeden einzelnen Menschen des Gévaudan verschlungen haben.", erklärte Vanitas und ich schluckte schwer.
"Dann wird ihr Plan das Gévaudan komplett verschwinden zu lassen also aufgehen..."
"So ist es. Das müssen wir verhindern."
"Die Frage ist nur-", mein Satz wurde von einem schmerzhaften aufschreien unterbrochen."Aua!", Vanitas schrie auf und kniete sich auf den Boden, als er beide Hände an seinen Kopf legte.
"Was sollte das Noé?! Wieso tust du ihm weh?!", rief ich dem Weißhaarigen zu, welcher Vanitas eine Kopfnuss verpasst hatte.
"Ist das dein Ernst?! Wenn du schon so viel weisst, warum informierst du mich dann nicht über solche Gegebenheiten?!", keifte Noé und Vanitas drehte sich zu ihm. "Waaaas?"
"Nicht nur bezüglich Chloé d'Apchier, sondern auch wegen Naenia!", fuhr Noé seine Anmaßung fort.
Vanitas richtete sich wütend auf.
"Weil ich mich eben erst von ihrer wahren Identität überzeugen konnte! Ich hausiere doch nicht in Vermutungen! Was ist so schlimm daran?!""Einfach alles!"
"Aaaargh!""Jetzt beruhigt euch mal wieder.", seufzte ich genervt und beide schwiegen.
"Sich jetzt aufzuregen wird uns nichts bringen. Jede Information ist kostbar, egal wann wir sie Erlangen. Kein Grund sich gleich die Köpfe einzuschlagen. Wir sollten unsere Energie lieber aufbewahren, statt sie für sowas sinnloses zu opfern."
"Hättest du mich davon in Kenntnis gesetzt wäre es mit Sicherheit anders gekommen. Oder auch nicht, wer weiß das schon? Aber vielleicht hätten wir etwas ausrichten können. Ich hätte-"
"Du hättest mir nie geglaubt! Welcher Vampir glaubt schon einem Menschen?! Du hast nicht den geringsten Schimmer wie viele Vampire mich bereits beinahe getötet haben. Und hierbei geht es um eure Königin!", rief Vanitas als Noé abermals begonnen hatte das Wort zu erheben.
"Nein, ich... Ich hätte ver-"
"Das Ruthven mich auch umbringen wollte hast du wohl ebenfalls vergessen! Du dämlicher Holzkopf!"
"Ruthven wollte... Vanitas umbringen?", mein Herz machte einen Aussetzer.
"Aber... warum? Etwa weil er ein Mensch ist? Oder steckt da mehr hinter? Ich dachte das Ruthven ein guter Vampir sei... Ich habe mich wohl getäuscht. Und nun streiten sich die beiden schon wieder... Hat das denn nie ein Ende?"
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Bloodbound (Vanitas x Reader) [Vanitas no Carte/The case study of Vanitas]
Fanfiction[BEENDET] Eines Tages geschah etwas merkwürdiges in Paris was deine Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Zwei Männer, ein Buch und die Frage was dieses Buch wohl zu verbergen hat ist etwas, was dich mehr beschäftigen sollte als alles was du zuvor gesehen...