Mémoire 13

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"Ich weiss wer du bist.", sagte das Wesen belustigt als es sich langsam zurückzog.

"Ihr seid also Charlatan", Vanitas lächelte breit als er sein Buch vor sich hielt.

"Vanitas, du hast dort Blut an deinem Kragen, ist alles in Ordnung?", fragte Noé besorgt doch Vanitas lächelte ihm entgegen. "Das sage ich dir nicht."

Ich wusste was Noé ansprach.
Die Bisswunde und das damit verbundene Blut welches Jeanne zu verantworten hatte.
Ich spührte wie meine eigene Wunde wieder anfing zu pochen und ich legte meine Hand um sie, in der Hoffnung so das empfinden besser ignorieren zu können.

"KOMMT IHM NICHT ZU NAH! ICH BIN EURE GEGNERIN!", rief Jeanne plötzlich und meine Augen wanderten zu ihr. Jemand wagte es sie, oder besser gesagt Luca anzugreifen. Jeanne's Blick hätte töten können. Der Hass in ihr war unbeschreiblich.

"Ihr nennt euch also Charlatan, wie? Seid ihr diejenigen die diese Unruhen zu verantworten haben?", rief Jeanne als sich der Angreifer zurückzog zu dem Wesen welches weiterhin belustigt zu uns blickte. Es schien gefallen an unseren Reaktionen zu finden, nachdem es Noé bereits verschlungen hatte bis Vanitas eingriff.

"Wie lustig. Das macht so viel Spaß!", das Wesen lächelte breiter, fast schon zu breit.
Doch plötzlich wandte sich der Gesichtsausdruck. Es schien überrascht zu wirken, irgendetwas wurde ihm gesagt von dem Wesen, welches versuchte Luca anzugreifen. Sie standen jedoch zu weit weg um verstehen zu können was sie sagten.

"Achtung!", rief Luca plötzlich.
Schreie waren zu hören, welche immer näher kamen.

"Was zum...", meine Augen fielen auf einen zerstörten Teil der Wand, aus welcher zahlreiche Vampire angelaufen kamen. Wie Wahnsinnige stürmten sie auf uns zu, als wären sie nicht mehr Herr über ihre eigenen Sinne.

Während Jeanne versuchte die Vampire zu bekämpfen wichen Noé, Vanitas, Luca und ich aus, auch wenn ich die größte Mühe hatte. Sie schmissen sich förmlich auf einen drauf wenn man nicht genügend acht gab.

"Was ist nur los mit ihnen, sie waren doch vorhin noch nicht so!", rief ich.

"Sie sind alle zu Fluchträgern geworden!", rief Noé als er erfolgreich einen Vampir abgewehrt hatte.

Ich erinnerte mich an das was Noé mir zu den Fluchträgern erklärt hatte. Das sie nicht mehr sie selbst sind und ihren wahren Namen verloren haben, gar vergessen haben wer sie sind und was sie einst waren.

Abermals hörte ich die Stimme des Wesens, doch es schien nur mit Noé zu reden, da er aufpasste was es zu ihm sagte. Verstehen konnte ich leider kein einziges Wort.

"WARTE! HIER GEBLIEBEN! WER ZUR HÖLLE BIST DU?", rief Noé "WARUM HAST DU FLUCHTRÄGER IN DIE WELT GESETZT?!"

Das Wesen lachte.
"Auf wiedersehen, Noé."

"Nicht so schnell!", rief Jeanne als sie eine Reihe von Vampiren gleichzeitig ausschaltete.

"Wir müssen hinterher!", rief Luca und Jeanne griff sich den Jungen. Zusammen folgten sie dem Wesen, welches von einen der Balkone aus das Gebäude verlassen hatte. Währendessen war der gesamte Saal voll gewesen mit Vampiren welche besiegt auf dem Boden lagen. Sie konnten erstmal nichts mehr anrichten, zum Glück. Meine Augen fielen auf Vanitas. Dieses Gefühl wollte einfach nicht mehr weggehen. Dieses pochen im Hals machte mich noch wahnsinnig. Das was Jeanne mit ihm tat... dieser... Biss. Es ging mir nicht mehr aus dem Kopf.

"Ich gehe auch!", rief Noé doch eine weitere Stimme folgte. "Noé!", es war Dominique gewesen. "Was für ein Glück das ich dich gefunden habe! Im Saal herrscht Chaos. Ist hier alles in Ordnung?"

Noé legte seinen Kopf erschöpft auf Dominiques Schulter, doch sie richtete ihn wieder auf und schlug ihre Hände auf seine Wangen. Ich kniff bei diesem Anblick kurz meine Augen zusammen und lächelte.
Die beiden waren wirklich ein Dream-Team, wie?

"Reiß dich bitte zusammen! Im Ballsaal sind weitere Fluchträger und nicht gerade wenige.", informierte sie den Weisshaarigen. "Die die keine geworden sind sind bewusstlos. Die Stimmen der Fluchträger haben sie Wahnsinnig gemacht."

"Der Unheilsname lautet Dissonance, das Unheil Orchester der wilden Bestie.", sagte Vanitas als er zu Noé und Dominique blickte.

"Unheil Orchester?", fragte ich und Vanitas nickte.

"Ja. Ich rede hier von einem ganz besonderen Unheilsnamen welcher durch besonders viele Geschändete entsteht. Eine Art Gruppenphänomen. Ihre bestialischen Laute erzeugen eine Art Dessonance und alle im Umkreis drehen durch."

Verstehend nickte ich. "Also steckt sogesehen jeder jeden an."

"Genau. Dann spricht man von einer Dessonance, also das was hier gerade durch die Fluchträger stattfindet."

"Es gibt doch garantiert einen Weg sie zu retten, oder Mensch?", fragte Dominique als sie mit scharfen Augen Vanitas anblickte. Wie eine Katze welche bereit ist anzugreifen, sollte der Gegenüber auch nur einen falsch Schritt wagen.

"Ja, auf die eine oder andere Weise.", sagte Vanitas als er sein Buch hob.

Dominique lächelte. "Also gut."
Dominique legte ihr Schwert an ihr eigenes Kleid und began den Stoff an ihren Beinen auseinander zu schneiden, um mehr Freiheit in ihren Bewegungen zu haben.

Vanitas pfiff anerkennend bei ihrem Anblick.

"Aber was ist mit Mademoiselle (Y/N)? Es ist hier zu gefährlich für sie.", fragte Noé und Vanitas blickte zu ihm. "Sie muss zurück auf ihre Seite. Hier kann sie nicht bleiben, es ist viel zu gefährlich für einen einfachen Menschen unter so vielen Fluchträgern. Wir sollten jeglichen Schaden vermeiden.", antwortete er und Noé nickte.

"Ich kümmere mich darum."

Ich drehte mich zu Noé und packte ihn am Arm.
"Aber Noé, ich–"
"Es ist zu deinem eigenen Schutz. Bitte vertrau mir."

Ich wollte weiter protestieren, doch es hätte eh keinen Unterschied erzeugt. Im Endeffekt hatten Vanitas und Noé recht. Auch aufgrund meiner Wunde war es schlauer gewesen zurückzukehren.

Ich nickte niedergeschlagen und Noé lächelte.
"Ich bringe dich unbeschadet hier heraus."
Mutzusprechend legte er seine Hand auf meine Schulter und ich lächelte schwach.

"Fangt ihr schonmal an, ich stoße gleich zu euch!", rief Noé als wir Vanitas und Dominique hinter uns ließen.

Schweigend führte Noé mich durch sämtliche Räumlichkeiten bis wir wieder an dem Ort ankamen, welcher uns hierher geführt hatte.

"Bitte halte dich gut an mir fest, damit es nicht zu Komplikationen führt.", sagte Noé und ich nickte.
Ich griff seinen Arm und zusammen verließen wir durch das Portal die Welt der Vampire.
Auch wenn es nur kurz dauerte, kam mir die Reise dennoch wie eine Ewigkeit vor.

"Wir werden uns doch wiedersehen, oder?", fragte ich als Noé und ich angekommen waren auf meiner Seite der Welt. Immerhin kamen wir ordentlich an, ohne auf dem Boden zu landen. Nocheinmal brauchte ich diese Schmerzen sicherlich nicht.

Noé blickte zu mir.
"Ganz bestimmt sogar. Doch solange Unruhen herrschen kann ich dich leider nicht mehr auf die andere Seite bringen. Die Vampire sind alarmiert das sich unter ihnen Menschen befinden. Das Risiko das dir etwas zustößt ist zu groß. Tut mir leid."

"Ich verstehe das, danke Noé. Ich hoffe wir können uns vielleicht bald wiedersehen. Viel Erfolg! Ich hoffe ihr könnt zusammen das Chaos in Ordnung bringen!", sagte ich mit einem Lächeln, als ich Noé zum Abschied winkte.

Auch auf seine Lippen legte sich ein sanftes Lächeln und er nickte.

"Das werden wir. Auf wiedersehen Mademoiselle."

Bloodbound (Vanitas x Reader) [Vanitas no Carte/The case study of Vanitas]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt