Mémoire 73

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"Ach du meine Güte, dein Arm!"

"Sag bloß... Du machst dir Sorgen?"

"Du bist auch nicht übel.. oder so ähnlich..."

"Mach dir in Zukunft einfach weniger Gedanken."

"Du hast wirklich schnell Fortschritte gemacht. Bewundernswert, dafür das du Mal ein Mensch warst."

"Dein Sinn für Gerechtigkeit gefällt mir. Ich bin gespannt was noch auf uns zukommen wird, oder besser gesagt: Auf dich. Ich sehe großes Potenzial. Zumindest dann wenn auch du wieder uneingeschränkt handeln kannst."

.....
....
...
..
.

Der Staub über unseren Köpfen ließ nach und um uns herum erklang nur das Geräusch des Regens. Keiner sprach mehr ein Wort. Weder Dominique, noch Jeanne oder Mikhail.
Es war nur noch der Regen gewesen der um uns herum tanzte und langsam öffnete ich meine Augen. Dieser Sturz hatte nichts weiter als einige Schrammen und Kratzer auf meiner Haut hinterlassen, nichts Weltbewegendes. Doch erst jetzt erkannte ich wie ramponiert Vanitas und Noé aussahen. Dieser Kampf hatte ihnen am meisten zugesetzt.

"Aber Vanitas...", murmelte ich als ich besorgt zu dem Schwarzhaarigen blickte, welcher auf Noé saß, seinen Dolch mit der Spitze über Noé's Kehle. Zitterend und erschöpft atmend starrte Vanitas mit aufgerissenen Augen auf Noé herab, welcher sich nicht dagegen wehrte. Genau wie ich beobachtete er was Vanitas nun tun würde. Würde er Noé töten, oder drangen die Worte nur wenige Sekunden zuvor bis in sein Innerstes vor?

"Warum? Warum kann ich nicht nicht töten? Was ist der Grund?"

In Vanitas Augen sammelten sich Tränen und ich weitete meine Augen.
Vanitas ließ seinen Dolch fallen, stützte sich mit seinen Fräusten auf Noé's Brust und schlug ihn einige Male verzweifelt, während er in seine Brust hinein weinte.

"Scheiße! Scheiße! Scheiße!"

"Es tut mir leid... Vanitas. Es tut mir so leid.", hörte ich Noé flüstern, als sich auch in seinen Augen die Tränen sammelten.

Erleichtert seufzte ich, als ich ebenfalls began zu schluchzen.
Ich hatte sie zurück. Ich hatte Noé und Vanitas zurück, so wie ich sie kannte.

Der Kampf war vorbei.

"Es tut mir so leid, Vanitas...", schluchzte ich, als ich meinen Kopf auf seinem Rücken abstützte und meine Arme um ihn legte.

"Es tut mir so leid..."

Wir alle konnten eine Pause gut vertragen, doch Vanitas hatte diese Situation am härtesten mitgenommen.

"Hey, Vanitas. Vanitas, komm zu dir.", hörte ich Noé sagen und ich hob meinen Kopf leicht an.
Vanitas war bewusstlos und lag wie ein nasser Sack auf Noé.

"Wir sollten ihn schnellstmöglich von einem Arzt untersuchen lassen.", sagte ich als ich mich aufrappeln wollte, doch eine Stimme hinter mir brachte mich zum erstarren und sorgte dafür das der Hass wieder in mir aufstieg.

"Wieso? ...Wieso? Wieso tötest du ihn nicht?! Dieser Vampir wollte gerade noch dein Blut trinken! Du solltest ihn töten! Sie beide! Los! Sag schon! Warum hast du es nicht getan?! Du brauchst sie doch überhaupt nicht!"

Mikail schrie uns an... nein, eigentlich schrie er nur Vanitas an. Voller Wut blickte Mikhail aus sicherer Entfernung zu Noé und mir.

"Ich werde dieses Kind umbringen wenn er nicht langsam ruhe gibt.", knurrte ich als ich mich aufrappelte. Wenn Blickte töten könnten wäre Mikhail noch auf der Stelle umgefallen.

"Das war deine Absicht... Du wolltest das ich ihm einen Grund gebe mich umzubringen. Deshalb sollte ich Vanitas Blut trinken?", sagte Noé, während er sich aufsetzte und Vanitas mit einem Arm festhielt.

"Ich wollte bloß... das Vater, er und ich wieder zusammen sind. Das wir eine Familie werden! Du hast meine Bitte ignoriert, Noé. Du weisst was das heißt. Domi muss sterben!"

"Wenn du es wagen solltest auch nur eine Hand an Dominique anzulegen, werde ich dich umbringen!", rief ich. Ich war selbst davon erschrocken wie viel Hass eine Stimme enthalten konnte.

"Ich werde dich in tausende von Stücke reißen. Du wirst dir wünschen niemals geboren worden zu sein, hörst du?!"

Ich versuchte mich ein wenig zu beruhigen. Laut und aufbrausend zu sein kostete nur noch mehr Energie, welche ich nicht mehr besaß.

"Du hast schon genug Schaden angerichtet... Lass es gut sein, Mikhail."

"Was soll das werden?!", schrie Mikhail plötzlich und ich schreckte zurück. Erst jetzt fiel mir auf das Dominique nicht seinen Anweisungen folgte leistete.

"Hast du nicht gehört?! Ich habe dir einen Befehl erteilt, Domi!"

Wutentbrannt zog Mikhail das Grimoire hervor und sofort schlug das Buch seine schwarzen Seiten auf und alles um ihn herum wurde von einem blauen Licht verschluckt.

"Was hat er vor?! Was sind das für Gestalten?!"

"Gut, wenn es nicht anders geht dann werdet ihr euch um sie kümmern müssen. Schlachtet sie ab. Jeden einzelnen."

Mikhail blickte hasserfüllt zu mir, während mehrere Menschen sich hinter dem Jungen positioniert hatten. Sie alle standen unter dem Einfluss des Grimoires.

"Tötet sie jetzt! Tötet sie! Tötet sie!"

Ohne zu zögern rannten die Gestalten die keinem Menschen mehr ähnelten auf uns zu.

"Verdammt, wir müssen hier weg, wir-! Was geschieht dort?!", schrie ich auf als ich mit geweiteten Augen zu Mikhail blickte, welcher panisch aufschrie.

"Was ist das?! Hör auf damit! AAAAAAAAAAH!"

Das Grimoire erleuchtete nicht mehr in einem schönen, blauen Licht. Stattdessen leuchtete es in einem dunklen Lila und einzelne Fragmente wirbelten durch die Luft, während Mikhail vor schmerzen aufschrie.

"Bruderherz, bitte! Bruderherz!"

"Was ist mit ihm?!", fragte Noé erstaunt und auch Vanitas war mittlerweile wieder zu sich gekommen und beobachtete ebenfalls das Schauspiel.

"Dieses Buch... scheint Mikhail förmlich zu verschlingen. Eine Art Rückkopplung?", hauchte ich.
Doch für mehr Gedanken blieb keine Zeit. Die blauen Blitze, die Noé und mich zuvor angegriffen hatten während des Kampfes mit Vanitas, traten nun auch aus dem Grimoire von Mikhail aus. Diese waren allerdings ebenfalls wie das Licht des Grimoires selbst auch Lila und verteilten sich in alle Himmelsrichtungen. Überall traten Explosionen ein, als diese Blitze mit Straßenlaternen und Gebäuden in berührung kamen.

Sofort hielt ich mir die Ohren zu und kniff meine Augen zusammen.

"Noé, (Y/N)... Kümmert euch nicht um mich und seht zu das ihr von hier verschwindet. Mikhail hat die Macht des Buches überstrapaziert. Er hat zu viele Astormiten in diesem Park umgeschrieben.", sagte Vanitas mit gesenktem Kopf und sofort entfernte ich meine Hände von meinen Ohren.

"Vergiss es! Ich lasse dich nicht einfach zu zurück. Ich bleibe!", protestierte ich und auch Noé schloss sich mir an. "Ich bleibe!"

"Aber wenn die alle zeitgleich explodieren, dann wird-"

"Ich bleibe bei dir!", rief Noé und Vanitas blickte zu ihm auf.

"Ich glaube wir haben gerade ein anderes Problem!", schrie ich auf als ich hinter Noé und Vanitas blickte.

Eine Explosion hatte das Riesenrad hinter uns zum erschüttern gebracht und es hatte sich aus seinen Fassungen gelöst. Ungebremst und unkontrolliert fiel es bedrohlich auf uns zu.

"Das Teil wird uns zerquetschen! Die Gestalten sind auch fast da!"

Panisch blickte ich mich um, doch fand nichts was uns geholfen hätte.

Bloodbound (Vanitas x Reader) [Vanitas no Carte/The case study of Vanitas]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt