Mémoire 29

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Auch wenn ich mehr über Vanitas in Erfahrung bringen wollte, fühlte sich dies schlichtweg nicht richtig an. Es klang fordernd, fast schon gezwungen von Noé. Ein Vanitas der Dinge frei von sich aus erzählte war mir lieber, als einer der in die Ecke gedrängt wurde um zu sprechen.

"Sag, was kannst du mit dem Grimoire alles tun?", Noé's Fragen häuften sich.

"Noé, es reicht! Vanitas muss es uns nicht erzählen wenn er nicht will. Wir können ihn nicht dazu zwingen-"

"Ist schon gut, (Y/N). Ich werde es euch erzählen.", Vanitas Stimme klang bedrückter als sonst, als sein Blick auf den Boden wanderte. "Ich bin es euch schuldig."

Ich schwieg und wartete auf das was er uns zu erzählen vermochte. Vanitas sammelte sich einige Sekunden lang, ehe er sprach.

"Ich kann nicht direkt in die Formeln der Maschienen eingreifen mit meinem Grimoire. Aber in ihre Astormiten, welche sie am Leben erhalten und betreiben. Wenn ihr genauer drüber nachdenkt wird euch sicherlich einfallen wie das möglich ist."

"Soll das heißen, du kannst ihre Formeln umschreiben?", fragte Noé erstaunt.

"So ist es.", Vanitas lächelte. "Genau wie ihr Vampire ist auch der Universalstein mit der Weltformel verbunden. Das habe ich mir zu nutzen gemacht."

Er seufzte. "Und ich hatte gehofft wir könnten es vermeiden den Chasseuren über den Weg zu laufen. Aber es läuft nicht immer wie geplant."
Schulterzuckend setzte Vanitas seine Beine wieder in Bewegung. Noé schwieg, als er dem Schwarzhaarigen hinterher blickte. Diese kurze Antwort auf eine seiner Fragen hatte ihm wohl nicht gereicht. In seinem Kopf arbeitete es noch.

"Komm Noé, wir sollten wirklich weiter. Immerhin konnte Vanitas eine deiner Fragen beantworten, das ist doch schonmal ein Anfang.", ich lächte Noé sanft zu als auch ich mich wieder in bewegung setzte.

"Zieh nicht so eine Fratze.", knurrte Vanitas genervt als er sich nach hinten zu Noé umgedreht hatte. Noé  war wirklich nicht zufrieden zu stimmen. "Was für eine Fratze denn? Ich wurde so geboren.", antwortete Noé mit verzogenem Gesicht. "Erzähl nicht so einen Quatsch.", auch Vanitas verzog das Gesicht. Der Anblick wäre wirklich erheiternd gewesen, doch die Situation ließ dies nicht wirklich zu.

Vanitas drehte sich von Noé weg. "Meine Eltern wurden von Vampiren umgebracht."

"Was?", Noé und ich waren schockiert.

"Und die Chasseure haben mich damals vor ihnen gerettet. Von den wurde ich zur Kirche gebracht, wo ich selbst zum Chasseur ausgebildet werden sollte. Allerdings hatte Moreau damals ein Auge auf mich geworfen und mich zu einem seiner Versuchskaninchen gemacht. Mehr gibts nicht zu erzählen."

Vanitas Stimme klang unfassbar ruhig und gefasst. Kein Anzeichen von Trauer oder Wut war zu hören, als wäre es das normalste der Welt gewesen.

"Mehr gibt es nicht zu erzählen?", Noé war ungläubig. Bei ihm hörte man das er bedrückt war über das, was Vanitas erzählt hatte, und das nicht normal war, sowas zu frei zu erzählen.

"Hm? Ja. Ich bin ewig hier unten gewesen und deshalb kenne ich mich auch so gut aus. Es gibt keinen anderen Grund.", Vanitas blickte zu Noé.

"Nein, das habe ich nicht gemeint... Vanitas, hegst du gar keinen Groll gegen die Vampire?"

Vanitas schluckte schwer.
"Wenn du mich fragst gibt es keinen merklichen Unterschied zwischen Mensch und Vampir. Beide sind widerlich. Selbstsüchtig bis zum geht nicht mehr."

Durch meine Position neben Vanitas konnte ich sein Gesicht sehen als er diese Worte sprach. Seine Augen waren verengt und sein Blick war hasserfüllt. Auch seine Stimme gab dies zum besten. Dieses Gesicht passte nicht zu einem Menschen, dem es sonst immer zu scherzen beliebte.

Bloodbound (Vanitas x Reader) [Vanitas no Carte/The case study of Vanitas]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt