„Wen haben wir denn da?" erklang plötzlich eine stimme hinter mir.
„Potter." grinste ich.
Der Gryffindor überlegte nicht lange und nahm neben mir auf der Fensterbank Platz. „Sind wir schon wieder bei dem Nachnamen?"
„Angewohnheit." redete ich mich grinsend raus.
„Erzähl, wie waren deine Ferien? Was hast du so gemacht?"
„Am Anfang der Ferien kam mein Cousin Luke ziemlich oft zu besuch. Dann wurde meine Mutter krank und ist gestorben. Und jetzt bin ich mit Zabini verlobt." erzählte ich im schnell Durchlauf.
„Das mit deiner Mutter tut mir leid."
„Muss es nicht."
„Du bist mit Zabini verlobt?" fragte Harry nun verwirrt. „Ich dachte du bist mit Riddle zusammen."
„Das bin ich auch."
In Harry's Gesicht standen förmlich tausende Fragezeichen geschrieben.
„Mein Vater und Zabini's Mutter haben Zabini und mich quasi Zwangsverlobt. Was Zabini, Riddle und mir natürlich überhaupt nicht gefällt."
„Und was wollt ihr jetzt machen?"
„Das ist eine sehr gute Frage. Vielleicht rettet mich ja noch jemand in letzter Sekunde." lachte ich.
„Kann Riddle Voldemort nicht umstimmen? Ich meine, dein Vater und Zabini's Mutter sind Todesser. Wenn Voldemort etwas sagen würde, würden sie es bestimmt absagen."
„Auf die Idee ist Mattheo auch schon gekommen. Voldemort ist die Hochzeit nur egal. Laut ihm hat er besseres zu tun, als sich um eine Hochzeit zu kümmern."
„Hast du ihn eigentlich schon persönlich getroffen? Also Voldemort?" lenkte Harry das Thema in eine andere Richtung.
„Nein." log ich. „Wie kommst du darauf?"
„Nun ja, dein Vater ist ein Todesser. Ich dachte, dass du vielleicht in den Ferien auch einer geworden bist."
Hundert Punkte für Gryffindor. Dachte ich mir, während ich Harry dabei zusah, wie er auf meine bedeckten Unterarme sah.
Ohne etwas zu sagen zog ich beiden Ärmel meiner Unterarme hoch.
„Glaubst du mir jetzt?"
„Es war ja nur eine Vermutung."
Tatsächlich hatte ich über die Ferien einige Zaubersprüche gelernt, mit welchen ich das dunkle Mal verschwinden lassen konnte.
„Und du? Was hast du in den Ferien gemacht?"
„Ich war mit Ron, Ginny und Hermine im Fuchsbau."
„Gibt es schon Fortschritte bei Weaslette?"
Ich sah, wie Harry ein grinsen unterdrücken musste.
„Harry Potter!" schrie ich schon beinahe. „Was. Ist. Passiert?"
„Ginny und ich haben vielleicht das ein oder andere mal rumgemacht."
„Und was ist mit diesen Dean Thomas?"
„Ginny ist noch mit ihm zusammen."
„Was?" meine Augen weiteten sich ein Stück. „Sie hat ihn betrogen?"
Harry sah mich mit einem Vielsagenden Blick an.
„D/N?" Mattheo's stimme erklang plötzlich vor uns.
„Mattheo, ich-" hektisch sah ich zwischen Harry und Mattheo hin und her.
„Kommst du jetzt?" abwartend starrte mich mein Freund an.
Ohne etwas zu sagen, ging ich auf Mattheo
zu und stellte mich neben ihn.„Eine Sache, Potter."
Neugierig sah er zu Mattheo.
„Ganz Hogwarts weiß, dass Ginny Weasley auf dich steht. Sogar dieser Dean Thomas weiß das."
————
„In einer Woche?" wiederholte ich erschrocken das, was Mattheo grade gesagt hatte.
Er nickte. „Als ich vorhin mit Zabini geredet habe, hat er einen Brief von seiner Mutter erhalten, in welchem stand, dass eure Hochzeit in einer Woche stattfinden wird."
Verzweifelt ließ ich mich auf meine Bettkante sinken. „Und Voldemort kann wirklich nichts machen?"
Stumm schüttelte Mattheo seinen Kopf. „Voldemort interessiert die Hochzeit nicht."
Als ich hinauf zu Mattheo sah, sah er ziemlich traurig aus.
Verständlich.
Ich meine, seine Freundin wird an einen Jungen verheiratet, von dem wir wissen, dass er Gefühle für mich hat.
„Was machen wir jetzt?"
„Ich weiß es nicht." Mattheo fuhr sich durch die Haare.
„Und wenn ich meinem Vater schreibe, dass ich es nicht tun werde?"
„Ein Versuch ist es wert." nickte Mattheo.
Wenige Sekunden später holte ich Pergament und Feder hervor.
Hallo Vater,
wie ich von Blaise Zabini gehört habe, soll die Hochzeit bereits nächste Woche stattfinden. Meiner Meinung nach geht das viel zu schnell. Blaise Zabini und ich sind grade einmal siebzehn Jahre alt geworden.
Der eigentliche Grund, weshalb ich dir schreibe ist, dass ich dir sagen wollte, dass ich es nicht tun werde.
Ich werde Blaise Zabini nicht heiraten und ich werde Hogwarts nicht verlassen.
D/N.
„Jetzt heißt es warten." sagte ich, nachdem die Eule mit dem Brief los geflogen war.
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