20) Angst

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Durch ihren Tränenschleier konnte Willow kaum noch ihre Umgebung wahrnehmen. Musste sie auch nicht, den Weg zu den Toiletten würde sie auch so finden. Stumm stieß sie die Tür auf um dann leise weinend an der Tür zusammen zu brechen.

Warum tat er das nur? Und warum tat es ihr so weh? Warum konnte sie nicht einfach darüber stehen und ihn ignorieren? Warum reagierte sie so auf ihn? Warum ließ sie sich jedes Mal wieder von ihm in den Bann ziehen obwohl er sie bereits so oft bloßstellte und auch noch Gefallen daran fand?

Sie griff sich verzweifelt ins Haar und versuchte ihre Gedanken zu ordnen. War Willow vielleicht doch nicht anders wie die anderen? War sie vielleicht auch einfach so dumm wie die anderen und fiel immer wieder auf die Maschen wie Bad Boys die eben haben rein, nur weil sie ihn unwiderstehlich fand?

Tröstend umschlang sie ihren eigenen Körper und wippte hin und her. Sie wünschte jemand wäre hier, jemand der ihr Geborgenheit und Schutz geben kann... so wie Billy es auf eine seltsame Art tat.. Das musste die Erklärung sein! Denn vom ersten Moment an, spürte sie eine Verbindung zu ihm, die ihr ganz klar Sicherheit signalisierte. Dabei war er es, der ihr diese doch nicht durch seine Taten gab.

Und Verliebt konnte sie auf gar keinen Fall sein, sie konnte ganz klar zwischen Körperlichen Verlangen und Gefühlen unterscheiden. Ihr Herz schlug nicht für ihn...

,, Oh Hunter!" Willow schrak auf als jemand ihren Namen trällerte und wischte sich rasch die Tränen weg. ,, Bist du etwa am heulen?" Es war Linda. Verzweifelt ließ sie ihren Kopf gegen die Tür fallen um kurz danach einen heftigen Stoß zu bekommen. Entsetzt starrte Willow zur Tür, Linda hatte tatsächlich gegen die Kabinentür getreten.

,, Komm raus du Flittchen und lass uns reden." Willow schloss ihre Augen und fand sich Barfuß am Meer wieder. Ihre von den Sand bedeckten Füße brannten durch den heißen Sand und sie kühlte sie durch die heran schwemmenden Wellen ab.

Es war Zeit, sie konnte sich nicht in der Toilette verstecken, sie konnte nicht in Erinnerungen schwelgen, die würden sie jetzt nicht retten. Willow raffte sich auf, betätigte die Toilettenspülung um einen kurzen Moment darauf die Kabine zu verlassen.

Sie lief auf die Waschbecken zu und warf sich kurz Wasser ins Gesicht, nachdem sie sich die Hände gewaschen hatte. Linda stand provokativ neben ihr, aber natürlich war sie nicht alleine. Das wäre auch untypisch für sie.

,, Was hast du bloß an dir, was er anscheinend toll finden kann?" Linda tauchte in ihrem Spiegelbild auf und augenblicklich stellte sich Willow dieselbe Frage. Linda war eine große, zwar gefärbte Blondine, aber sie war hübsch. Trotz dem heftigen Make Up welches sie trug. Sie hingegen wirkte wie ein Trostloses Mauerblümchen.

,, Nichts." antwortete Willow aufrichtig und sah die Verwirrung in Lindas braunen Augen. ,, Ihm wird es einfach nur gefallen ein Opfer in mir gefunden zu haben, welches er vorführen kann. Und das Thema hatten wir doch bereits gestern."

,, Fickst du ihn?"

,, Nein, sonst wäre er ja auch nicht mehr hinter mir her oder? Oder klebt er dir noch an der Backe nachdem er dich gestern gevögelt hat?" Ein Brennen an der Wange durchfuhr sie. Ohne jegliche Vorwarnung hatte Linda ihr erneut eine Ohrfeige verpasst.

,, Pass auf was du sagst, Hunter!"

,, Sonst was Linda? Willst du mich zusammen schlagen? Mach es! Du wirst eh immer wieder einen Grund finden um mich nerven zu wollen Also schlag zu! Bring es hinter dir!" Willow bemerkte nicht einmal wie laut sie geworden war.

,, Er hat Recht, du bist wirklich giftig wenn du deine Tage hast." lachte sie.

,, Gut zu wissen, dass er offenbar soviel von mir weiß." murmelte sie.

Billy Hargrove - Hold my HandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt