Billy Hargrove - Hold my Hand

53) Hinter verschlossener Tür

Seine Gesichtszüge aus nächster Nähe brachten sie noch mehr zu erschauern, doch mit gekonnter Maske hielt sie seinem Blick stand. Sie spürte seine Blicke auf sich und sie fühlte sich schlagartig unwohl. Es waren Blicke die sie bisher noch nie verspürt hatte, sie hatten so etwas unangenehmes und bedrohliches.

Plötzlich hatte er ein Lächeln aufgesetzt und ihre Hand in seinen Händen verschlossen und Willow verspürte den Drang fliehen zu wollen.

,, Welch ein hübscher Name den deine Eltern dir gegeben haben. Wie geht es dir Willow?" Seine Stimme klang nicht mehr so bedrohlich, beinahe freundlich, doch sie konnte deutlich heraus hören, dass er diese Stimmfarbe eher selten benutzte.

,, Vielen Dank Mr. Hargrove." erwiderte sie lächelnd. ,, Dürfte ich bitte Ihre Toilette benutzen?"

,, Selbstverständlich meine Liebe, einfach gerade aus und die zweite Tür links." zwinkerte er ihr zu und befreite sie endlich von seinen Händen. Sie nickte ihm freundlich zu und schenkte Billy ein aufmunterndes Lächeln ehe sie ins Haus verschwand.

,, Sie wirkt nicht wie deine anderen Schlampen." ertönte es neben ihn und seine Zähne waren bereits fest aufeinander gepresst.

,, Weil sie keine ist, Sir." antwortete Billy beherrscht und folgte seinem Dad ins Haus. Kurz darauf ging auch schon die Badezimmertür auf und Willow lächelte ihm zu.

Mit Argusaugen hatte Neil dem Schauspiel zwischen ihnen zugeschaut.

,, Magst du was Trinken Willow?" richtete sich Neil an sie und mit fragenden Blick hatte sie sich an Billy gewandt. ,, Ihn brauchst du doch nicht um Erlaubnis zu fragen!" rief er amüsiert und deutete ihr sich auf das Sofa zu setzen.

,, Susan würdest du uns bitte etwas zu trinken bringen?" hatte er seiner Frau zugerufen und kurz darauf erschien eine groß gewachsene blonde Frau im Wohnzimmer und blickte erstaunt drein als sie Willow neben Billy auf dem Sofa sitzen sah.

,, Oh wie schön, ein Gast! Hallo ich bin Susan, Billys Stiefmutter." stellte sie sich höflich vor und reichte ihr die Hand.

,, Hallo, ich bin Willow Hunter." tat es Willow ihr gleich und sie war verblüfft eine so sympathische Frau neben der Seite von Neil zu sehen.

,, Was mögt ihr trinken?" erkundigte sie sich und sah zwischen Billy und ihr hin und her.

,, Ein Wasser bitte." Nickend nahm Susan es entgegen und verschwand in der Küche.

,, Also Willow, erzähl doch bitte." setzte Neil an als seine Frau wieder aufgetaucht war. ,, Bist du so etwas wie seine Freundin?" Er lachte und es war kein Herzhaftes Lachen, es war herablassend, verletzend. Im Augenwinkel nahm sie wahr, wie Billys Hände sich zu Fäusten geballt hatten und ihr wurde immer mulmiger zu Mute.

,, Willow?" Alle Köpfe schellten hoch und Willow lächelte Max entgegen.

,, Hey!" riefen die beiden zeitgleich aus.

,, Woher kennt ihr euch Maxine?" fragte Susan neugierig und auch Neil schien dieselbe Frage brennend zu interessieren.

,, Willow gibt uns oft Nachhilfe wenn wir bei einem Fach Probleme haben." erklärte sie und sah fragend zwischen Billy und ihr her.

,, Das ist sehr nett von dir, Willow." kommentierte Neil und sein Blick durchbohrte sie.

,, Was machst du hier?" Max schmiss sich auf den Sessel und sah neugierig zu ihr.

,, Das wollte Willow uns auch gerade erzählen, in welcher Verbindung sie zu Billy steht. Du scheinst vernünftig und ein guter Mensch zu sein, wie kommst du zu ihn?"

,, Wie bitte? Ich verstehe nicht so Recht." erwiderte Willow perplex und amüsiert lachte Neil auf.

,, Noch nie saß eine von den vielen Mädchen die Billy hier bereits angeschleppt hat auf dieser Couch und -"

,, Neil hör doch bitte auf." Bittend sah Susan ihren Mann an, der für einen Moment seine Maske fallen ließ, als er von seiner Frau unterbrochen wurde. Die blanke Wut stand ihm ins Gesicht geschrieben. ,, Du musst wissen Billy hat wirklich viele Mädchen abgeschleppt und ich möchte dich nur vorwarnen, dass du dein Leben doch nicht hoffentlich für diesen Idioten wegwirfst." fuhr Neil lächelnd fort und berührte ihr Knie.

,, Ich weiß wer Billy ist." entgegnete sie hart und entzog sich seiner Hand. ,, Also vielen Dank für Ihre Warnung bezüglich der vielen Mädchen, aber das habe ich selber mitbekommen."

,, Es stört dich nicht?"

,, Vergangenes sollte in der Vergangenheit bleiben, nicht wahr?" lächelte sie ihm offenentgegen und sein Blick wurde eisern. ,, Und ein Idiot ist Ihr Sohn nicht, er ist Ihnen ziemlich gut gelungen." setzte sie fort und sein Blick wurde neugierig. ,, Er hat mir bereits im Schwimmbad das Leben gerettet und so einige Male privat. Billy hat auf seine Art Anstand und -" Laut lachte Neil auf und Willow spürte die Wut in sich aufsteigen.

,, Wie dumm ihr jungen Verliebten Mädchen seid." Verständnislos schüttelte er den Kopf und Max sah schockiert zu ihr hinüber.

,, Sich zu Verlieben und sich auf jemanden einzulassen ist immer dumm." erwiderte Willow ernst und sie erkannte, dass sie ihn provozierte.

,, Also ich finde ihr beide gebt wirklich ein hübsches Pärchen ab." warf Susan überschwänglich ein, offenbar war ihr die Gefahr bewusst was passierte wenn Neil sich provoziert fühlte.

,, Also seid ihr zusammen oder nicht?" wiederholte Neil seine Frage durch zusammengebissenen Zähne.

,, Wenn es Ihnen nichts ausmacht, werde ich wahrscheinlich öfter zu Gast hier sein." antwortete Willow mit einem lieblichen Lächeln.

,, Das ist ja wunderbar!" trällerte Susan und klatschte in die Hände, während Max offenbar gar nichts mehr verstand.

,, Ja, dass ist wunderbar." nuschelte Neil und sein Blick gefiel ihr nicht.

,, Oh Billy, sieh nur wie spät es ist. Ich denke wir müssen aufbrechen." fragend richtete sie sich an ihn und er sah sie einfach nur entgeistert an. ,, Honey?" Behutsam legte sie ihre Hand auf seine und er schien aus seiner Starre zu erwachen.

,, Ich hol nur schnell meine Sachen." erwiderte er und plötzlich schlug dieses Mulmige Gefühl bedrohlicher auf sie ein, jetzt wo er nicht mehr neben ihr saß und ihr den Schutz allein mit seiner Präsenz gab, den sie brauchte. Doch wurde ihr heute bewusst, dass er auch ihren Schutz brauchte. Sie wollte sich gar nicht ausmalen was hier hinter verschlossenen Türen geschieht...