Billy Hargrove - Hold my Hand

25) Regelverstoß

,, Wie geht es dir?" Erstaunt über seinen Themenwechsel sah sie ihn an.

,, Gut." antwortete sie knapp und fing wieder an mit dem Ring an ihrem Zeigefinger zu spielen. Er nickte daraufhin nur, nahm einen kräftigen Zug seiner Zigarette und warf sie achtlos weg als er sich von ihr abwandte und zum Gehen ansetzte.

,, Danke übrigens!" rief sie ihm verzweifelt hinterher, sie wollte einfach nicht das er geht. Verwundert drehte er sich zu ihr herum.

,, Wofür?"

,, Das du mitgekommen bist." Erneut nickte er ihr stumm zu und sie wurde wütend darüber, dass er sie nicht mehr ansah. ,, Und das du mich in Ruhe lässt!" schrie sie förmlich.

,, Gerne." antwortete er schlicht und Willow war fassungslos.

,, Gerne?" wiederholte sie lachend.

,, Was willst du von mir Willow?" Wütend drehte er sich zu ihr herum. ,, Ich bin scheiße und ein Arschloch, dass waren deine Worte! Also bitte! Gern geschehen! "Schrie er zurück und lief wütend auf sie zu. Er kam ihr so nah, dass sie das Feuer in seinen Augen lodern sehen konnte.

 Und dennoch kreisten Willows Gedanken nur darum, wie er sie gerade zum ersten Mal mit ihren Vornamen angesprochen hatte und wie sehr ihr, ihr eigener Name aus seinem Mund gefiel. Wenn sie könnte, würde sie ihn gerne öfter aus seinem Mund hören.

Wütend drein schauend standen die beiden voreinander und die Welt blieb stehen, drehte sich nicht mehr. Für wie lange die beiden einfach Wütend auf den jeweils anderen, voreinander standen hätte keiner von den beiden beantworten können. Sie sahen sich einfach an. Ob sie sich jemals an seinen Augen satt sehen könnte?

,, Du siehst übrigens gut aus." glitt es über seine Lippen und Willow dachte einen Moment, dass sie sich diese Worte eingebildet hatte. Doch als sie seine Mimik beobachtete, war ihr klar, dass er es wirklich laut ausgesprochen hatte, was offenbar nicht sein Plan war. ,, Ich meine, dafür dass du so zusammen geschlagen worden bist." fügte er hinzu und sie erschrak über seine plötzliche Nähe, als er seine Hand an ihre Wange legte und sie sanft mit seinem Daumen streichelte.

,, Danke?" hauchte sie fragend und brachte Billy mit ihrer Reaktion zum Schmunzeln.

Hatte sein offenes Kompliment sie für einige Sekunden in den Himmel gehoben, holte er sie mit der Tatsache zurück, dass sie für ein zusammengeschlagenes Mädchen gut aussah und Willow wurde traurig. Traurig über die Tatsache, dass sie irgendetwas für ihn übrig hatte, sie aber anscheinend niemals genug für ihn sein würde.

Er würde immer wieder diese Aufgestylten Bräute mit ihren Wahnsinns Körpern ihr vorziehen, wie er es mit der Sanitäterin getan hatte.

,, Warum schaust du plötzlich so traurig, Kleines?" Sie war erschrocken darüber, dass er ihr anscheinend angesehen hatte, dass sie traurig war. Doch schnell richtete sie ihre Mauer wieder auf und hoffte inständig ihn wieder Selbstbewusst entgegen zu treten.

,, Nun -" setzte sie verunsichert an, sie wusste nicht was sie sagen sollte ohne ihm ihre Gedanken preiszugeben. Sie verschränkte ihre Arme, unterbrach aber nicht den Augenkontakt zwischen ihnen. ,, Du könntest aufhören ständig zwischen Jason und mir dazwischen zu funken!" zischte sie und sein weicher Blick wurde mit einem Schlag hart und böse.

,, Willst du was von diesem Trottel?" fragte er sie lachend.

,, Vielleicht." erwiderte sie und er kniff seine Augen angriffslustig zusammen.

,, Das kann nicht dein Ernst sein!" Er lachte laut und sah ihr prüfend in die Augen und sie betete unter seinem Blick keine weiche Knie zu bekommen.

,, Wieso? Wäre das ein Problem?" Sie sah ihn provokant an und ging einen Schritt auf ihn zu, ihre Körper waren so kurz davor sich zu berühren.

,, Für wen, für mich?" knurrte er bedrohlich und leckte sich über die Lippen. Nachdenklich neigte sich ihr Kopf zur Seite, es war offenbar ein Tick von ihm sich so progressiv über die Lippen zu lecken wenn er wütend war. Zur Antwort gab sie ein Schulterzucken.

,, Du -!" setzte er wutentbrannt an, hielt dann aber inne.

,, Ich, was?" Sie forderte ihn heraus, sie wusste das. Und sie war selbst über ihre Wandlung erstaunt, noch vor einer Woche hätte sich Willow niemals getraut sich gegen einen zu stellen, war sie doch immer für Harmonie und Frieden. Doch Billy brachte eine Seite von ihr zum Vorschein, die sie nicht kannte und von der sie nicht wusste, ob sie ihr gefiel.

,, Sag es." forderte sie ihn auf.

,, Du kannst vögeln wen du willst." presste er zwischen zusammengebissenen Zähnen heraus.

,, Das klang vor einer Woche aber noch anders." Und sie wusste genau, dass er wusste wovon sie sprach.> Das sie sein ist<

,, Du kannst vögeln wen du willst." wiederholte er und seine Augen blitzten vor Wut.

,, Richtig. Genau wie du alles vögelst, wen du willst." Seine Augen weiteten sich, ob er ahnte das sie von der Sanitäterin erfahren hatte? Oder dachte er an den Vorfall von heute Morgen wo sie mitbekommen hatte, wie die Jungs ihn dafür gefeiert hatten, wie viele Weiber er an der Party abgeschleppt hatte?

,, So schaut's aus Kleines." erwiderte er und unterbrach den Augenkontakt, Willow hatte den Blickduell gewonnen.

,, Also wo wir das jetzt geklärt haben, kannst du uns ja endlich in Ruhe lassen, richtig?" Willow war sich Bewusst wie sehr sie ihn provozierte, aber sie konnte sich einfach nicht stoppen. Sie wollte eine Reaktion von ihm!

,, Alles klar, dann viel Erfolg mit ihm! Aber glaub nicht, dass ich noch Mal die Regeln verstoße und dich vor ihm beschütze!" Er schrie ihr offen ins Gesicht und dennoch konnte Willow nur daran denken ihre Lippen mit seinen zu besiegeln.

,, Welche Regelverstöße?" richtete sie sich fragend an ihn und Billy wurde bewusst, was er ihr an den Kopf geworfen hatte.

,, Leck mich Hunter!" knurrte er und ließ Willow mit ihrem Gedankenkarussell allein.

Von welchen Regeln hatte er bloß gesprochen?

Er brachte so viel Entfernung zwischen Willow und ihm, wie es ihm möglich war. Heute hatte er eine neue Seite an ihr kennen gelernt und zu seinem Bedauern gefiel ihm diese Seite. Er wusste nicht weshalb sie so tough war, oder ob sie es schon immer war und nur nie getraut hatte sich so zu zeigen. Sie war nicht einmal vor ihm zurück gewichen als er ihr offen ins Gesicht schrie, da waren die Jungs in seinem Team wesentlich ängstlicher als es dieses kleine zarte Geschöpf war.

Willow trieb ihn beinahe am Rande des Wahnsinns, die ganze Zeit kreiste sie in seinem Kopf. Ob Jason ihr wirklich gefiel? Wütend trat er gegen den Mülleimer.

,, Fuck!" brüllte er und versuchte seine Gedanken zu koordinieren. Sie hatte bereits zu viel von ihm erfahren.

,, Welche Regelverstoße?" hörte er sie in seinen Kopf in Dauerschleife wiederholen.

Die Regeln die er für sich aufgestellt hatte.

- Denk nicht an sie!

- Sieh sie nicht an!

- Halt dich fern von ihr!

- Berühre sie nicht!

- Beschütze sie vor dir! Niemals würde er erneut zulassen das ihr jemand Leid zufügen würde. Und er wusste, er war die einzige Gefahr für sie.