57) Gedanken über Gedanken

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Die beiden hatten eine Weile noch miteinander gequatscht ehe Steve verschwand, er hatte tatsächlich ein Date mit Melissa und Willow freute sich für ihn. Sie wusste das Steve keine romantischen Gefühle für Melissa hatte, aber sie lenkte ihn ab. Ob es ihr irgendwann genauso ergehen wird wie ihm?

Wie immer kam Ms. Henderson gegen 22Uhr nach Hause, fragte ob alles gut geklappt hat und ob sie gut lernen konnte. Und wie immer beteuerte Willow, dass alles in bester Ordnung gewesen sei und ihr Herz schlug schnell als sie das vertraute Geräusch hörte.

Er sah so perfekt aus als er in dieser tiefen Nacht lässig an seinem Auto gelehnt stand und auf sie wartete.

Leicht hüpfend lief sie auf ihm zu und entlockte ihm ein Lächeln ehe sie aufgeregt in seine Arme sprang. Lachend fing er sie auf und sog ihren vertrauten Geruch ein. Ob er während des Trainings immer wieder auf die Uhr geschaut hatte um endlich aufbrechen zu können? Jap. Fühlte er sich bei ihr besser? Definitiv. Aber wusste er, was das alles wirklich für ihn bedeutete? Würde er jemals den Mut finden, sich dem allen zustellen?

,, Wie war es? Muss ich ihm den Arsch versohlen weil er frech war?" Willow lachte auf.

,, Dustin? Gott, ich wünschte wenn ich später einen Sohn haben sollte, dass er auch nur Ansatzweise so vernünftig wie er werden würde." brachte sie heraus.

,, Er hängt viel mit Max ab, so vernünftig kann er nicht sein."

Leise lachte sie. ,, Sie ist gar nicht so zickig." entgegnete sie. ,, Ebenso wenig wie du nur ein Arsch bist." Das die beiden kein besonders einfaches Verhältnis zueinander hatten, war deutlich zu spüren.

Grübelnd blickte er Willow an. Willow könnte sich also eine Zukunft mit Kindern vorstellen, wie beinahe jede junge Frau und ihm wurde flau im Magen. Er selbst könnte sich niemals Kinder vorstellen, was sollte er auch für ein Vater werden? Davon abgesehen, war er überhaupt fähig eine so ernsthafte Beziehung führen zu können um über Kinder nachzudenken? Willow ist gerade sein erster ernster Versuch eine Beziehung zu führen, bisher hatte ihn tatsächlich noch nie ein Weibliches Wesen gereizt es zu versuchen. Aber an ihr war einfach alles anders, interessanter?

,, Worüber denkst du nach?" Willow hatte ihn aus seinen Gedanken gerissen, Gedanken die ihn wieder vollkommen überrumpelten und überforderten. ,, Keine Sorge, ich plane schon keine Kinder mit dir oder sonstiges." witzelte sie lachend und verstohlen sah er zu ihr rüber.

Ihr Lachen war einfach wunderschön. Ihre grünen Augen glänzten wenn sie lachte und verengten sich etwas und sie gab ihre perfekten Zähne preis. Zustimmend nickte er, zu mehr war er nicht fähig gewesen. Er wusste das er Verliebt in sie war, auch wenn er es ihr noch nicht offen gesagt hatte. Er wusste auch, dass er anscheinend gerne seine Zeit mit ihr und ihrem Hund verbrachte, der gerade wieder seinen Sabber in seinem Auto verteilte.

Er wusste jedoch nicht wie es ab Montag werden sollte wenn die Schule beginnt. Wie würde sie es wollen? Sollten die beiden es offen angehen und jedem zeigen, dass sie aktuell zueinander gehören? Andererseits hatte er Angst, Angst um sie. Angst das wieder die speziellen Weiber auf sie los gehen, ihr vielleicht sogar die Augen öffnen und ihr klar machen, dass er es wahrscheinlich nicht schaffen wird ihr treu zu bleiben? Das er ihr mit der Zeit wohl doch das Herz brechen wird, weil es ihm zu eintönig, langweilig wird?

,, Was ist los Honey?" Ihre zarte Hand legte sich auf seinem Oberschenkel und überfordert sah er sie an. ,, Hast du es dir anders überlegt?" Mit zusammengezogenen Augenbrauen sah er sie an. ,, Ich habe bemerkt das du kein Mensch bist, der gerne seine Gedanken oder "Gefühle" preis gibt, aber ich bemerke das dich gerade was beschäftigt. Kann ich dir helfen?" In ihrer Stimme lag so viel Wärme, Liebe und aufrichtiges Interesse an ihm, was er nicht kannte. Er nahm ihre Hand in seine und drückte ihr einen Handkuss auf.

,, Alles gut, Chichi." erwiderte er. Er würde sie nicht gehen lassen, dessen war er sich sicher.


Die ganze Zeit hatte Willow ihn beobachtet wie er Gedankenversunken schien und ein mulmiges Gefühl stieg in ihr auf. Hatte er die Stunden die die beiden getrennt waren, seine Meinung geändert? Ging ihm alles doch zu schnell und er ärgert sich nun über eine vielleicht übereilte Reaktion?

Schmachtend sah sie ihn an, er war in ihren Augen perfekt unperfekt. Sein Optisches war Makellos und ließ sie jedes Mal zweifeln, wie ausgerechnet ER Interesse an IHR hatte. Sein Charakter hingegen hatte Ecken und Kanten, er hat definitiv ein Aggressionsproblem, Bindungsängste und wer weiß was noch...

Aber das überdeckte nicht seine liebevollen Eigenschaften die sie bereits an ihm kennen gelernt hatte. Er hatte einen Beschützerinstinkt und ist so Mutig. Auf seiner Weise ist er sogar ein kleiner Gentleman und Fürsorglich, indem er sie herum fährt und ihr sogar das Essen bezahlt. Und sogar so etwas wie Humor konnte sie in ihm finden.

>Wie wohl ihre Kinder aussehen würden?< schwirrte es in ihrem Kopf und entsetzt sah Willow auf. Stopp! Nein, hör auf! Denk nicht zu weit an die Zukunft! Du kennst ihn erst seit Zwei Wochen? Und davon nicht Mal durchgehend positiv, wie kann sie denn jetzt an Kinder denken? Nur, weil sie vorhin geäußert hatte, dass sie hoffentlich so ein anständiges Kind wie Dustin bekommen würde!

Nach einer Zeit hatte Willow all ihren Mut zusammen genommen und ihn angesprochen, doch wie sie es sich gedacht hatte, wollte Billy seine Gedanken nicht mit ihr teilen und mehr Zweifel stiegen in ihr auf. Er bereute es sicherlich! Doch ganz sachte hatte er ihre Hand genommen und ihr einen zarten Handkuss gegeben und diese simple Geste ließ sie Schmelzen. Hoffentlich wird er sie niemals gehen lassen, sie war einfach Hals über Kopf in ihn Verliebt!

Lächelnd sahen die beiden einander an und beiden wurde bewusst, wie sehr sie in den jeweils anderen bereits in der kurzen Zeit verfallen waren.

Gedanken über Gedanken verschwanden als sie sich ansahen und keiner der beiden noch einen Zweifel überhatten.

Billy Hargrove - Hold my HandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt