Billy Hargrove - Hold my Hand

36) Sicher unsicher

Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals als er das sagte. Sollte das bedeuten das es hier so nicht enden würde? Gegen jede Vernunft baute sich Hoffnung in ihr auf. War sie vielleicht die Eine -?! > Quatsch Willow, hör auf!< ermahnte sie sich. > Genieß einfach so viel Zeit mit ihm, wie er es dir erlaubt< Willow nickte daraufhin und sah Billys fragenden Blick.

,, Hab ich was nicht mitbekommen?" fragte er amüsiert. Peinlich berührt verneinte sie, sie konnte ja schlecht zugeben das sie gerade Selbstgespräche mit ihrem Herz und Hirn führte.

Billy ging nicht nochmal auf das >Nächste Mal< ein und sie verkrampfte sich. Wahrscheinlich war es ihm einfach so herausgerutscht. Ebenso wie sie zum Essen einzuladen, nach Hause zu fahren, darauf zu bestehen bei ihr zu bleiben und nochmal mit ihr zu Schlafen.

,, Kann ich irgendwo rauchen?"

,, Am Fenster." antwortete sie knapp und ihr Blick haftete sich an seinen nackten Körper. Gott, wie konnte jemand so vollkommen sein? Nackt stand er an ihrem Fenster und zündete sich eine Zigarette an. Mit ihm war der Sex anders, keine Frage, er wusste was er tat, genug Übung hatte er ja bereits. Aber im Allgemeinen, nie hatte sie ihre Freunde länger als nötig nackt gesehen und er stand da Selbstbewusst nackt an ihrem Fenster, mit dem Wissen das sie ihn begaffte. Scheiße, sie hatte sich einfach in ihn Verliebt!

Er spürte ihre Blicke auf sich und er genoss es von dieser Schönheit so angesehen zu werden. Er hörte das Bett knarzen und sah sie verwundert an, als sie nackt auf ihn zuging und ihm die Zigarette entzog um selber dran zu ziehen. Grinsend sah er auf sie hinab und legte seine Hand in ihrem Nacken um sie näher zu sich zu ziehen. Ihre nackte Haut fühlte sich so gut an auf seiner Haut.

Sie hob die Zigarette hoch, die er sofort annahm und Willow schlang ihre Arme um seine Hüften und bettete ihren Kopf an seine Brust.

,, Wieso Chichi?" durchbrach sie die Stille und presste einen Kuss auf seine Brust. Gedankenversunken legte er seinen Kopf auf ihrem ab. Wie weit sollte er noch gehen? Er war bereits zu weit gegangen, denn auch wenn er Liebe nie widerfahren hatte, konnte er erkennen das sich Gefühle für sie aufbauten. Wie er damit umgehen sollte wusste er nicht, es überforderte ihn.

War er bisher nur auf Spaß aus, traf er hier jemanden die ihn vom ersten Moment in ihren Bann gezogen hatte. Die eine Seite in ihm hervor rief, von der er selbst keine Ahnung hatte, dass er diese besaß.

,, Billy?" sie wisperte so zärtlich seinen Namen das es ihn Schwach werden ließ. Was auch immer später geschehen mag, heute Nacht war alles anders und er gewährte sich die Auszeit. Er gewährte sich schöne Momente zu erleben und einzufangen.

,, Du erinnerst mich an einen Chiwawa."

,, Wie bitte?" fuhr sie erschrocken aus und sah ihn zweifelnd an.

,, Guck nicht so! Du bist halt so klein, dünn und hast diese Unfassbar große Augen." Willow musste lachen und schmiegte sich wieder an seine Brust.

,, Dann bist du ein Pitbull." schlussfolgerte sie und entlockte ihm ein Schmunzeln.

,, Ich dachte ich wäre dein Held?"

Willow sah zu ihm auf, er zog an seiner Zigarette und wich ihrem Blick aus.

,, Bist du auch." antwortete sie flüsternd. ,, Auch wenn ich weiß, dass alles anders sein wird sobald wir beide nach ein paar Stunden Schlaf aufstehen und so tun werden, als wäre all das nie passiert." Stumm nickte er zur Bestätigung und sie fragte sich ob er in dieser Stille nicht ihr Herz zerbrechen hören konnte? Verzweifelt kämpfte sie gegen die Tränen an, die in ihr aufstiegen und sie suchte Schutz in seinen Armen.

Billy schnipste die Zigarette aus dem Fenster und erwiderte ihre Umarmung. Sie war ein Hauch von Nichts in seinen Armen und zugleich war sie Alles.

,, Ich mag dich." hörte er sie gegen seine Brust nuscheln.

,, Du kennst mich gar nicht." entgegnete er ernst und verfestigte seinen Griff um sie.

,, Das was ich kenne, mag ich." Er drückte ihr einen Kuss auf den Scheitel und riss sie mit sich aufs Bett. Lachend fiel sie auf ihm und lächelnd strich er ihr Haar aus ihrem wunderschönem Gesicht.

,, Du bist unfassbar schön." Unsicher sah Willow ihn an, wie konnte sie nicht wissen wie Schön sie ist, sowohl optisch als auch charakterlich? ,, Ich meine es ernst."

,, Komische Art mir es zu zeigen, hattest du zuvor keine Gelegenheit ausgelassen mich zum Opfer deiner Spiele zu machen."

,, Das war die einzige Chance deine Aufmerksamkeit zu bekommen." erwiderte er Schulterzuckend. ,,Davon abgesehen Chichi, bin ich einfach ein Arschloch."

,, Ein halbes." lachte sie und schloss ihre Augen.

,, Bist du müde?" murmelte er in ihr Haar und fischte mit seinem Fuß nach der Decke um sich beide damit bedecken zu können.

,, Etwas. Aber ich will nicht schlafen."

,, Wieso nicht?" Er verstärkte seinen Griff um ihre Taille und genoss den Duft nach Vanille der selbst aus ihrer Bettwäsche drang.

,, Dann ist alles vorbei." Sie sprach so leise, dass er sie beinahe nicht verstehen konnte. ,, Du wirst uns nie die Chance geben nochmal so zu sein." Und diese Worte trafen ihn.

Sie hatte vollkommen Recht, er würde nicht noch einmal so Schwach werden und diese Seite auftauchen lassen. Willow machte ihn Schwach und Schwäche konnte er sich nicht erlauben.

Das bewunderte er so sehr an ihr, sie verurteilte ihn nicht, sie wusste worauf sie sich eingelassen hatte, und akzeptierte das bald alles wieder anders sein wird.

,, Bis dahin sind noch ein paar Stunden." murmelte er und fest schmiegte Willow sich an seine Herzbrust und lauschte seinem Herzschlag der sie auf eine Weise beruhigte. Wie gerne hätte Willow ein Platz in seinem Herzen, doch sie musste lernen damit umzugehen. Sie würde ihn in Erinnerungen halten und damit müsste sie sich zufrieden geben.

Sie lauschte weiter seinem Herzschlag und vernahm den gleichmäßigen Atem, vorsichtig sah Willow auf und lächelte den schlafenden Billy an, dessen Griff sich trotz der Tatsache zu schlafen um sie nicht lockerte.

Und in dieser sicheren unsicheren Umarmung fiel sie letztendlich in den Schlaf.