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Kapitel 2_An dich, in sieben Jahren - Teil 2 / Naho

Kapitel 2_An dich, in sieben Jahren - Teil 2 / Naho

„Scheiße", ächzte Kiba und richtete sich langsam auf, nur um dann von einer erneuten Wucht umgeworfen zu werden. Dieses Mal zog der Schmerz durch seine Schulter, deutlich stärker als beim ersten Schuss.

„Man, Azad, ist ja gut, du hast gewonnen!", empörte sich Kiba und drehte, noch immer liegend, den Kopf in die Richtung, aus der der Schuss kam.

Nur wenige Meter entfernt, erblickte Kiba die blonden Haare seines Gegenspielers, verborgen, hinter einer schwarzen Kapuze. Trotz der Dunkelheit der Nacht, konnte Kiba ganz klar das herablassende Lächeln auf seinen Lippen sehen.

„Hör auf, so zu grinsen", knurrte in dem Moment auch Kira, richtete sich in eine kniende Position auf und strich sich eine hellbraune Strähne hinter das Ohr, die sich aus ihrem geflochtenen Zopf gelöst hatte. Auch sie hatte mehrere Treffer der Farbpistole abbekommen. Zwar waren diese ungefährlich, aus nächster Nähe aber trotzdem sehr schmerzhaft.

Zufrieden steckte Azad die Farbpistole wieder weg und lehnte sich entspannt an das Geländer, natürlich ohne mit diesem Lächeln aufzuhören, und schaute den beiden Agenten zu, wie sie sich aufrappelten.

„Fünf Minuten."

Nur zwei Worte, aber das reichte Kiba, um aus Ärger Wut zu machen. Er warf Azad einen giftigen Blick zu, drehte sich aber gleich wieder weg und versuchte sich zu beruhigen. Azad versuchte nur, ihn zu provozieren, würde Kiba darauf eingehen, unterhielt er Azad nur. Dieses Vergnügen würde er ihm nicht gönnen.

„Ich gebe zu, ich hab damit gerechnet, dass du sofort merken würdest, dass diese Akte eine Fälschung ist", bemerkte Azad. „Jetzt musste ich auch noch erst warten, bis ihr es endlich geschnallt habt."

Langsam war es wirklich schwer, die Kontrolle zu behalten. Am liebsten würde Kiba Azads eingebildeten Kopf gegen die nächstbeste Wand schmettern.

„Azad, lass es", entgegnete Kira ruhig, jedoch mit einer gewissen Schärfe in der Stimme. „Du bist viel besser, als wir, schon verstanden."

„Schön, dass du es endlich begreifst", feixte Azad und drehte sich um, um zu gehen. Das war die Antwort, die das Fass endgültig zum Überlaufen brachte. Kiba sprang auf und stürmte auf Azad zu, in Begriff, Azad mit seiner Faust Bekanntschaft machen zu lassen.

„Kiba!", hielt eine ruhige, aber stahlharte Stimme ihn auf und Kiba musste so scharf abbremsen, dass er sich an Azads Schulter festhielt, was diesen fast zu Fall gebracht hätte. Leider nur fast.

Kiba hatte die starke Stimme seines Lehrers sofort erkannt und ließ den Blick zur Treppe schweifen. Dort stand tatsächlich auf der ersten Stufe Ivan Fogsoul, ihr Lehrer in Kampftraining, Fähigkeit und Physik und sah ihn mit warnenden Blick an. Wiederwillig ließ Kiba von seinem Klassenkameraden ab. Anstatt Azad noch einen letzten Blick zuzuwerfen - er würde sowieso nur wieder einem amüsierten Lächeln begegnen - ging Kiba die Treppe runter, die anderen beiden Agenten folgten ihm.

In der Einfahrt blieben sie zu Viert stehen.

„Azad, ich habe zwei Chancen gezählt, in denen du mindestens einer der beiden hättest treffen können. Warum hast du sie nicht genutzt?", begann Mr Fogsoul ruhig.

„Ich wollte sicher gehen, beide gleichzeitig treffen zu können", antwortete Azad ohne zu zögern, sein Gesicht war glatt wie Stein. Normalerweise war er niemand, der seine Emotionen offen zeigte, höchstens wenn, wie heute Nacht, seine arrogante Seite kickte und er sich einen Spaß daraus machte, mit seinen Klassenkameraden zu spielen.

„Du hast versucht, meinen Laptop zu hacken", fuhr Mr Fogsoul ungerührt fort.

„Ich hätte zu gerne über die Kameras zugesehen", gab Azad zu, ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen.