Kapitel 25_Familiengeheimnis - Teil 1 / Selin

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Und wir machen direkt weiter mit den Woodwalkern, Missionen und so weiter. Aber vorher erfahren wir noch ein wenig Hintergrundwissen, Kämpfe kommen irgendwann danach (logischerweise). Viel Spaß :)



Kapitel 25_Familiengeheimnis - Teil 1 / Selin

Die Agenten werden angreifen. Der erste Kampf des Krieges. Übermorgen, in zwei Tagen. Ashdohrn Ecotha hatte es bestätigt. Morgen würden sie zur Clearwater High fahren und diese als Stützpunkt nutzen, da sie dem Geschehen und dem Feind viel näher war als die Imvelo High.

Seit Kiba davon wusste, stritt er mit sich selbst, ob er Ashdohrn Ecotha von diesem Gefühl, dass er Tod bereits auf dem Weg zu ihnen war, erzählen sollte oder nicht. Rational gesehen, wäre es auf jeden Fall schlauer, doch irgendetwas in ihm sträubte sich dagegen. War es Angst? Bisher hatte Kiba dieses Gefühl als Normal befunden und jetzt, wo er überlegte, jemandem davon zu erzählen, erschien es ihm erdrückender und schwerer als je zuvor. Hatte er es die ganze Zeit immer verdrängt? Immer nur so getan, als wäre es doch nicht da und hatte Angst, sich jetzt der Wahrheit zu stellen?

Seufzend schwang Kiba die Beine aus dem Bett und setzte sich auf. Die Decke über sich, hatte er lange genug angestarrt. Naho hatte bis jetzt geschwiegen und Kiba war dankbar dafür. Auch, wenn Naho ihm wichtiger als alles andere auf der Welt war, hin und wieder brauchte er einfach etwas Zeit alleine. Naho würde ihm wahrscheinlich ebenfalls raten, Ashdohrn Ecotha zu erzählen, aber noch immer wehrte sich etwas dagegen. Etwas, das keinen Grund brauchte oder rational war und siegte, obwohl Leben davon abhängen könnten - nein, es hingen Leben davon ab. Kiba musste es sich endlich eingestehen.

Hin- und hergerissen, stand Kiba auf und lief langsam im Zimmer auf und ab. Er dachte daran, wie rational und objektiv Azad alles sah und dass er sich Gründe überlegen würde, Mr Ecotha etwas zu sagen und Gründe, nichts zu sagen und anhand dessen, würde er entscheiden. Nicht, wegen irgendeinem völlig grundlosen Gefühl.

In dem Moment öffnete sich die Tür und Diago kam ins Zimmer. „Moin", grüßte er Kiba nur kurz, ging zu seinem Schreibtisch und packte ein paar Sachen, darunter seine Kopfhörer, seinen Geldbeutel, sowie eine Packung Lachgummis in seinen Rucksack.

„Gehst du auf Weltreise oder was?", fragte Kiba, nachdem er eine Weile schweigend zugeschaut hatte. Seit wann achtete Diago bitte darauf, Malsachen mitzunehmen oder zählte im Kopf nochmal durch, ob er etwas vergessen hatte? Überhaupt- Was fällt dem ein, Süßigkeiten zu kaufen und mir nichts abzugeben? Ich glaub, ich spinn.

Diagos nächster Satz, haute Kiba aber völlig um. „Ich besuche meine Schwester", antwortete er ernst und holte aus einer Schublade seiner Kommode eine Packung Taschentücher und eine Packung Pflaster und steckte beide ebenfalls in den Rucksack.

„Ich wusste nicht, dass du eine Schwester hast", bemerkte Kiba erstaunt. „Wie heißt sie?"

„Selin. Sie wohnt in einem Internat, fast eine Stunde von hier mit dem Auto. Sie hatte noch kein Erwachen, obwohl sie eigentlich genug Imvelo Gene hat, deshalb kann sie nicht auf die Imvelo High - außerdem, sie kann ja nicht mehr Blut sehen als das einer Mücke." Beim letzten Satz grinste er etwas belustigt. „Der Schrank hat sich bereiterklärt, mich zu ihr zu fahren, er muss eh etwas besorgen und kann mich bei Selin absetzen."

Der Schrank - das war Mic Ayano, der Hausmeister. Wie es zu seinem Spitznamen gekommen war? Nun ja, er sah Kibas Schrank erschreckend ähnlich, zumindest vom Körperbau her. Anfangs war Kiba von diesem Riesen immer etwas eingeschüchtert, doch das hatte sich geändert, als Ivan Fogsoul ihnen beigebracht hat, wie man größere und schwerere Gegner besiegte und als Beispiel mit einem relativ einfachen Trick Mic gute drei Meter (plus Überschlag) weggeschleudert hatte. Seitdem hatte Kiba vor seinem Kampflehrer Respekt, da er zugeben musste, Ivan ziemlich unterschätzt zu haben.

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