IMVELO || Woodwalkers FF

Kapitel 71_In der Falle - Teil 1 / Psychothriller

Okay, vorab: Dieses Kapitel schlägt eine völlig neue Richtung an, sowohl was Schreibstil angeht als auch Thema. Ist das erste Mal, dass ich sowas schreibe, hab dementsprechend auch nicht viel Erfahrung und würde mich wie immer über Kommentare aller Art freuen :) Viel Spaß beim Lesen :)

Kapitel 71_In der Falle - Teil 1 / Psychothriller

Es fühlte sich ähnlich an, wie als Kiba im Transporter aufgewacht war, nach Kryos und Livais Verrat und seiner Entführung. Nur war er dieses Mal nicht bewusstlos und alleine. Dafür hatte er seltsame Kopfschmerzen. Auf seinen Schläfen lag ein eigenartiger Druck, wie unter Wasser - was ihn wieder an seine erste Entführung erinnerte.

Ihm war nicht zu hundert Prozent klar, wo sie waren - seine Wahrnehmung war die ganze Zeit über verschwommen gewesen und auch seine Erinnerungen jetzt, waren schwammig.

Seit die Lehrer verkündet hatten, das Cherokee-Buch nun doch zu haben, hatte Kiba sich eine neue Methode ausgedacht, um seine Gedanken in solchen Momenten zu ordnen. Er fing bei groben Dingen an, bei denen er ganz sicher war, und wurde dann immer detailreicher.

Mein Name ist Kiba Shadowing. Ich bin sechzehn Jahre alt. Ich bin ein Erwachter und seit sieben Jahren Schüler und Agent an der Imvelo High.

Er wusste, dass sie beim Feind waren. Ob Kimura persönlich hier war, war unklar. Keiner von ihnen konnte ihr Imvelo benutzen. Kiba war nicht der einzige mit Kopfschmerzen und einem Filmriss. Azad vermutete, dass sie Kimura nie gesehen hatten. Warum nicht? Er war direkt vor ihnen gestanden, keine fünf Meter entfernt.

„Wir haben uns nur eingebildet, ihn zu sehen. vermutlich haben diese Leute Drogen benutzt. Ich weiß nicht welche, aber manche erzeugen Angstzustände und Halluzinationen. Sie haben uns unter diese Drogen gesetzt, um uns in eine Falle zu locken. Nur wie wir das Zeug aufgenommen haben, ist mir ein Rätsel."

„Woher willst du überhaupt das mit den Drogen wissen?", fragte Light.

„Weil Kimura mit so etwas arbeitet", erklärte Azad knapp. „Hat Ecotha mir zumindest erzählt."

Etwa als sie über Mila gesprochen haben? Überlegte Kiba. Er konnte sich noch knapp daran erinnern, dass Azad irgendeine Andeutung gemacht hatte, etwas zu wissen, was er nicht verraten wollte. Hatte er das auch von diesem Gespräch?

Plötzlich bereute Kiba, nicht weiter zugehört zu haben.

Ganz leise hörte er hinter sich eine Tür aufgehen. Die Blicke der anderen, die nun alle an ihnen vorbeigingen, bestätigten ihm, sich dieses Geräusch nicht eingebildet zu haben. Die eiskalte Präsenz hinter ihm, hatte er fast schon erwartet, so unerwünscht sie auch war.

Trotzdem brauchte Kiba einen Moment. Einen, in den er die Person vor sich erst erfassen musste. Und noch einen winzigen, um ihn zu erkennen. Noch bevor diese beiden Momente um waren, war Zaan schon zwischen ihm und Kimura, ein Messer fest in der Hand und mit der Spitze direkt auf Kimuras rechte Brust gerichtet.

„Zaan, warte!", Azad versuchte noch, nach seinem Arm zu greifen, aber Zaan hatte zu schnell reagiert. Genauso schnell reagierte er wieder, als er einen Schritt vor Kimura abbremste und wieder zurückwich. Seine Reflexe waren wirklich unglaublich.

„Du bist echt schnell", bemerkte auch Kimura. „Auch ohne dein Imvelo. Assassine, richtig?"

Erst jetzt bemerkte Kiba das geöffnete pechschwarze Buch in Kimuras Hand. War das eine Übersetzung des Cherokee-Buches? Warum sollte Kimura das dabeihaben?

Als hätte er Kibas Gedanken gelesen, hob Kimura die Hand, die das Buch hielt. Auf dem Cover war ein weißer Handabdruck abgebildet. „Das dürfte der Grund sein, warum du ihn aufgehalten hast, nicht wahr?", fragte Kimura an Azad gewandt. „Ich bin überrascht, dass du es kennst - meine Fähigkeit. Solange dieses Buch offen in meiner Hand ist, könnt ihr euer Imvelo nicht benutzen."