Kapitel 17_Das Geheimnis - Teil 3 / Bündnis

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Kiba darf sich vor der Clearwater erklären, Azad ist mit der Youngblood weg und die anderen beiden haben Schweigepflicht, bis jemand in zwei Stunden oder so kommt. Könnte schlechter laufen, denk ich mal ...



Kapitel 17_Das Geheimnis - Teil 3 / Bündnis

Schweigend lief die Gruppe zurück zur Clearwater High, jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Azad, dieser Keck saß gerade bei einer verrückten, selbstverliebten Halb-Löwin im Auto, auf Kiba wartete Ärger, weil er am Unterricht teilgenommen hatte und keiner durfte ein Wort sagen, bis ein Lehrer der Imvelo-High hier war.

Der Weg zog sich wie Kaugummi, auf einmal schien er dreimal so lang zu sein, wie vorhin, bis das Schulgebäude der Clearwater High endlich in Sicht war. Von außen hörten sie die Klingel, die die letzte Stunde beendete und schon strömten Schüler plaudernd aus den Klassenräumen.

Öfter wurden ihnen finstere, misstrauische oder sogar neugierige Blicke zugeworfen, während sie sich ihren Weg durch die Menge zu Lissa Clearwaters Büro schlugen. Insgesamt fühlte Naho sich hier unerwünscht, seit seinem ersten Tag hier schon.

Vor dem Büro atmete Naho tief durch und erschrak, als Kira klopfte, die Tür aufriss und Diago ihn ins Büro schubste. Hinter ihm knallte die Tür zu.

„Idioten", knurrte Naho leise und drehte sich zu Lissa Clearwater, welche hinter ihrem Schreibtisch saß, die Ellbogen auf der Schreibplatte abstützend, hatte sie die Hände zusammengefaltet und musterte jede Nahos Bewegungen.

Was sie wohl ist? Überlegte er und ließ seinen Blick eine Sekunde zu lange auf ihr verweilen.

Schließlich senkte sie die Hände und sagte: „Ich denke, du weißt, warum ich dich gerufen habe?"

„Weil ich meiner Anwesenheitspflicht nachgegangen bin und im Unterricht war?", riet Naho scheinbar ahnungslos.

„Du weißt es, hab ich recht?", fragte Miss Clearwater. „Der Grund, warum du nicht dort sein solltest."

„Ich hab möglicherweise ... nicht so ganz aufgepasst", gab Naho zerknirscht zu. „Hab lieber in meinem Block rum gekritzelt."

„Du willst also sagen, dass du rein gar nichts vom Unterricht mitbekommen hast?", wiederholte Clearwater mit hoch gezogener Augenbraue. Sie versuchte nicht einmal zu verbergen, dass sie ihm kein Wort abkaufte, von dem was er da sagte.

Betreten schwieg Naho und wagte nicht, ihr in die Augen zu schauen. Gut, dass sie nicht weiß, dass ich normalerweise voller Stolz zugebe, dass ich nicht aufgepasst habe. Dachte er und unterdrückte ein Grinsen. Wenn Diago ihn jetzt sehen könnte ... er würde sich über Nahos Verhalten totlachen.

„Kiba, du kannst es mir sagen. Wenn du etwas weißt, ist das kein Weltuntergang, du musst es nur zugeben", versuchte Lissa Clearwater es jetzt, aber Naho hielt fest an seiner Rolle. „I-ich weiß nichts! Ich check immer noch nicht, warum wir nicht einfach Teil dieser Schule, dieser Klasse sein können! Wissen Sie überhaupt, wie hart es sein kann, das Waisenhaus, das seit Jahren das eigene Zuhause ist, urplötzlich verlassen zu müssen? Warum antworten Sie denn nicht auf meine Fragen, anstatt mir die Wahrheit nicht zu glauben?"

Jetzt war es Miss Clearwater, die nichts sagte. Scheinbar hatte Nahos Getue sie wirklich berührt - und Naho war etwas stolz auf sich und seine Schauspielkünste.

Vor der Tür war das laute Gerede von überfüllten Gängen bereits verklungen, die meisten Schüler hatten sich in ihr Zimmer verzogen oder schlichen in die Kantine, in der Hoffnung, noch den einen oder anderen übrig geblieben Nachtisch zu finden.

IMVELO || Woodwalkers FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt