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Kapitel 41_Kimura - Teil 3 / Fließendes Blut

Tut mir leid, dass ich euch mit dem genau selben Cliffhänger da gelassen hab, aber jetzt geht es direkt weiter. Kommentare sind wie immer sehr erwünscht und ansonsten: Viel Spaß :)

Kapitel 41_Kimura - Teil 3 / Fließendes Blut

Für den Bruchteil einer Sekunde, begegneten sich Kibas und Azads Blicke. Ein dunkelroter Fleck breitete sich auf Azads rechter Brust langsam aus. Es ging so langsam und unauffällig, dass Kiba zuerst glaubte, es wäre nur ein Schatten gewesen.

Azad taumelte, kurz sah es so aus, als würde er sich fangen, aber dann verlor er das Gleichgewicht.

Eine Sekunde lang hatte Kiba das Bild seiner Eltern vor den Augen, wie sie gestürzt waren.

Er reagierte automatisch, als er vorsprang und Azad auffing.

Der rote Fleck wurde größer. Als Kiba in Azads Gesicht sah, war es blass, seine Augen halb geschlossen und zwischen seinen Lippen bildete sich ein dunkelroter Schlitz. Er reagierte nicht auf Kibas Rufen, auch nicht auf Miss Darkless' oder Kiras.

Einen Moment war Kiba wie erstarrte, dann tastete er nach Azads Handgelenk und prüfte seinen Puls. Er war leise und unregelmäßig.

„Kira, versuch die Blutung zu stoppen!", riss Miss Darkless' Anweisung Kiba zurück in die Gegenwart. Kira zog ihre Jacke aus und schob vorsichtig Azads T-Shirt nach oben, wobei Kiba bemerkte, dass das T-Shirt hinten auch einen blutigen Fleck hatte.

Die Kugel hatte ihn durchbohrt.

Und plötzlich wurde Kiba klar, dass Azad nicht überleben würde.

Aurora Darkless hatte es entweder nicht gesehen oder wollte nicht aufgeben. Immer wieder seinen Namen rufend, beugte sie sich über Azad und rüttelte ihn vorsichtig an der Schulter. Das einzige, was passierte, war dass Azads Kopf zur Seite fiel und ein einzelner Blutstropfen von seinen Lippen auf das hellgrüne Gras tropfte.

Kurz wurde sein Gesicht von einem hellen Licht erfasst, dann war es wieder dunkel und die Leere in Azads Augen verschmolz in der Dunkelheit. Kiba glaubte, Schritte zu hören, war aber nicht in der Lage, sich zu bewegen, um sich, Darkless, Kira oder Azad zu verteidigen. Wer auch immer es war, er würde von Kimura bald möglicherweise befördert werden.

Jemand kniete sich neben Darkless. Als Kiba den Kopf hob, begegnete er strahlenden, meerblauen Augen; einer Entschlossenheit, wie sie Kiba bereits seit Jahren neue Hoffnung und Mut schenkten. Einem Blick, der so viel Leid erfahren hatte und einem der reinsten Seelen gehörte, die Kiba kannte. Der Narbe rechts an der Stirn, die in dunklen Haaren verschwand, von der Kiba endlich wusste, woher sie stammte. Den wilden, niemals frisierten, schwarzen Haaren, mit dem leichten lila Stich, die das vertraute Gesicht seines Kampflehrers umrahmten.

Kiba wusste nicht, woher er kam oder warum er hier war, aber er war so dankbar dafür, wie noch nie auf einem Einsatz. Vorsichtig erlaubte er sich ein Gefühl der Hoffnung, dass doch alles gut werden würde, jetzt, da Ivan Fogsoul bei ihnen war.

Als Kiba wieder Azads Puls prüfen wollte, fand er ihn nicht. Er legte die Hand genauso an, wie vorhin auch, aber er spürte nichts. Panisch versuchte Kiba ihn am Hals zu finden - nichts.

Azad war tot.

Sein und Mr Fogsouls Blick trafen sich. Noch nie hatte er seinen sonst so zähen Kampflehrer so aufgelöst gesehen. Dann war dieses hoffnungslose Bild verschwunden und Ivan fasste sich wieder. „Alle, Hände weg! Niemand berührt ihn mehr!", rief er, legte seine eigenen Hände auf Azads Brust. Kiba spürte die Energie um Mr Fogsoul, mit der er sich auflud. Ganz kurz blitzt es um seine Hände herum auf und Azads Körper zuckte zusammen.