Kapitel 96_Unsere Zukunft - Acht Jahre später

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Kapitel 96_Unsere Zukunft - Acht Jahre später

Erinnerungen waren wertvoll. Das war Kiba bereits klar geworden. Er erinnerte sich an den Tag, an dem sie Kimura Shatyn Knowwhere verhaftet hatten. An den Tag, an dem Zaan gestorben war. An den Tag, an dem Ivan Fogsoul einen Teil seiner Kernkraft verloren hatte. An den Tag, als bei ihnen allen ein kleiner Teil zerbrochen war.

Und das war gut so. Es war gut, sich an den Schmerz, den Hass und die Trauer zu erinnern. Niemals durfte Zaan in Vergessenheit geraten - nicht, solange sie nicht alle zu Staub zerfallen waren. Gestern war sein Todestag gewesen. Kiba, Diago, Kira, Azad, Gin und Light hatten an der Imvelo High auf ihn gefeiert. So, wie sie es sich versprochen hatten. Damals, vor acht Jahren.

„Und wie läuft's bei dir?", riss Diago Kiba aus seinen Gedanken. Er nahm den Blick von dem grün-blauen Schlangenarmband und richtete ihn auf Diago. „Ganz gut. Bin auf jeden Fall aufgeregt, morgen ist mein erster offizieller Tag", antwortete er wahrheitsgemäß.

„Das wird schon", Diago schlug ihm freundschaftlich auf die Schulter. „Was ist es denn jetzt eigentlich? Fähigkeiten und ..."

„Geschichte", ergänzte Kiba. Hätte man ihm noch vor acht oder neun Jahren gesagt, dass er eines Tages Geschichte unterrichten würde, hätte er vermutlich gelacht. Ein langweiligeres Fach gab es schließlich kaum. Ein Wichtigeres auch nicht.

„Dann darfst du Fogsoul mit Vornamen ansprechen", fiel Diago grinsend auf. „Frag ihn mal, ob ich das auch darf, wenn ich euch mal besuchen komme."

„Klar", versprach Kiba und dachte an Diagos vorherige Worte. „Das wird auf jeden Fall sehr komisch. Ich hab ihn selbst während den ganzen Praktika ‚Sir' genannt. Sollte ich ihn erst fragen, ob ich darf?"

„Nein, einfach klarstellen, dass du das jetzt darfst, sonst kommt er noch auf die Idee, nein zu sagen", erwiderte Diago, er war in Hochstimmung. Kein Wunder, vor wenigen Tagen hatte er seine Polizeiprüfung bestanden und konnte nun offiziell seinen Dienst antreten. „Kommt Kira eigentlich auch noch?", fuhr Diago fort und lehnte sich zurück an die Bank.

„Sie hat ja gesagt", nickte Kiba und schaute sich suchend um. Noch war nichts von ihr zu sehen. „Azad hab ich auch geschrieben, aber er ist gerade in Kalifornien."

„Was?", Diago sah ihn überrascht an. „Was zur Hölle macht er in Kalifornien?"

Kiba zuckte mit den Schultern. „Weiß ich doch nicht, wollte er nicht sagen, aber ich vermute irgendwas für den Rat. Für den arbeitet er ja ab und zu, wenn er Lust hat."

„Wie, wenn er Lust hat?", wiederholte Diago. „Du meinst, er bekommt diese riesige Ehre, für unseren Imvelo-Rat zu arbeiten und er tut es, wenn er Lust hat?"

Kibas Antwort darauf war eine Mischung aus Schulterzucken und Nicken. „Joa? Manche Sachen ändern sich einfach nie. Ah, schau mal, da ist Kira!"

Auf der anderen Seite des Parks war eine Person aufgetaucht, die Kiba tatsächlich erst auf den zweiten Blick erkannt hatte. Mit ihr hatte sich Kiba nicht so oft treffen können wie mit Diago, die Uni, an der sie studierte, war ziemlich weit weg. Es hatte ihn gefreut, dass sie gestern trotzdem die Zeit gefunden hatte, an die Imvelo High zu gehen.

Kira ließ ihren Blick kurz durch den Park schweifen, bis er auf Kiba und Diago fiel und sie zielsicher auf die beiden zuging. „Hi", grüßte sie und bevor Kiba antworten konnte, fuhr sie direkt fort: „Wir haben nicht viel Zeit, Azad hat gesagt, dass er heute nur bis zwei telefonieren kann." Schon ließ sie sich neben Diago auf die Bank fallen und zog ihr Handy aus der Jackentasche.

„Du hast es aber eilig", stellte Diago amüsiert fest. „Wir freuen uns übrigens auch, dich wiederzusehen."

„Sorry", entschuldigte sich Kira und grinste die anderen kurz schief an. „Bereit?" Sie suchte einen bestimmten Kontakt raus und ging auf Anrufen, wieder, bevor jemand ihr antworten konnte.

IMVELO || Woodwalkers FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt