Ich konnte nicht länger bleiben. Der Abend hatte seine Reiz verloren, und mein Kopf war voll von Gedanken an Hawk. Wie er mich angesehen hatte, wie seine Worte mehr verletzten, als ich es zugeben wollte.„Ich hau ab," sagte ich zu Tory, als ich mich schon umdrehte.
„Was? Wieso?" Tory sah mich irritiert an, ihre Augenbrauen zogen sich zusammen.
„Kein Bock mehr. Der Film ist scheiße, und die Gesellschaft auch."„Enna..." Tory klang genervt, aber ich ignorierte sie und zog mein Handy heraus, um mir ein Uber zu rufen. Kyler rief mir irgendetwas Dummes nach, aber ich achtete nicht darauf. Ich wollte nur weg.
Die Wohnung war still, bis auf das leise Summen des Kühlschranks. Mein Vater saß auf der Couch mit einer Bierdose in der Hand und einer alten Actionserie im Fernsehen. Ich versuchte, an ihm vorbeizuschleichen, aber natürlich bemerkte er mich.
„Du bist früh," sagte er, ohne mich anzusehen. „Was ist los? Ist das Autokino schon vorbei?"
„Keine Lust mehr gehabt," sagte ich knapp und ging Richtung Küche, um mir ein Glas Wasser zu holen.„Das klingt nicht nach dir," sagte er und drehte sich halb um. „Alles okay?"
„Ja, alles okay," sagte ich schnell, ohne ihn anzusehen.„Ja, alles okay," sagte ich schnell, ohne ihn anzusehen.
„Enna." Seine Stimme war jetzt fester, und ich wusste, dass er nicht locker lassen würde. „Ich kenne dich. Was ist los?"
Ich knallte das Glas auf die Theke und drehte mich zu ihm um. „Gar nichts, okay? Hör auf, mich auszufragen!"
„Hey, rede nicht so mit mir!" Jetzt stand er auf, seine Augen verengt. „Du kommst hier rein, siehst aus, als hätte jemand dich verletzt und dann willst du mir erzählen, es wäre nichts?"
„Weil es dich nichts angeht!" fauchte ich zurück. „Du bist doch sowieso nie da, also tu nicht so, als wärst du jetzt der perfekte Vater!"
Sein Gesicht wurde hart, und ich sah, wie sich sein Kiefer anspannte. „Pass auf, was du sagst," sagte er leise, aber seine Stimme zitterte vor Wut.„Warum? Willst du mir wieder einen Vortrag halten, wie ich mein Leben leben soll?" Ich trat einen Schritt näher, meine Wut kochte über. „Vielleicht solltest du mal bei dir selbst anfangen, bevor du mir sagst, was ich falsch mache!"
„Das reicht jetzt!" Er deutete mit dem Finger auf mich, aber ich ließ mich nicht einschüchtern.
„Weißt du was? Vergiss es einfach!" rief ich und warf die Hände in die Luft. „Ich brauche dich nicht, und ich brauche deine Meinung nicht!"„Enna..."
Ich drehte mich um, rannte in mein Zimmer und schlug die Tür hinter mir zu.
Ich setzte mich auf mein Bett, mein Herz schlug wild in meiner Brust. Ich wollte schreien, weinen, irgendwas, um den Knoten in meinem Magen loszuwerden.Hawk hatte recht. Mein Vater hatte recht. Vielleicht hatten sie alle recht, und ich war einfach... verloren.
Ich zog mein Handy aus der Tasche und starrte auf den Bildschirm. Für einen Moment überlegte ich, Hawk zu schreiben, aber meine Finger zitterten. Stattdessen warf ich das Handy auf den Boden und legte meinen Kopf in die Hände.
Warum musste alles so kompliziert sein?
Ich hörte, wie die Tür meines Zimmers aufging, bevor ich überhaupt Zeit hatte, mich zu sammeln. Mein Vater stand im Türrahmen, seine Schultern angespannt, seine Augen voller Wut - und etwas, das ich nicht deuten konnte.
„Enna, ich rede mit dir!" sagte er scharf.
Ich hob den Kopf, mein Blick kalt. „Ja, und ich hab dir gesagt, dass ich nichts zu sagen habe. Also geh raus!"
Er verschränkte die Arme, blieb aber stehen. „Denkst du, du kannst einfach so mit mir reden, wie es dir passt? Ich bin dein Vater, verdammt nochmal!"
„Du bist vielleicht mein Vater, aber das heißt nicht, dass du alles über mich weißt!" rief ich zurück und sprang vom Bett auf, meine Hände zu Fäusten geballt.
„Ich weiß, dass du gerade drauf und dran bist, dich selbst zu ruinieren, und ich lasse das nicht zu!" Seine Stimme wurde lauter, und er machte einen Schritt ins Zimmer. „Ich sehe, was Cobra Kai mit dir macht, Enna. Es frisst dich auf!"
„Das ist nicht Cobra Kai!" fauchte ich und trat einen Schritt auf ihn zu. „Das bin ich! Vielleicht kannst du das nicht akzeptieren, aber ich bin nicht wie du! Ich lasse mir nichts gefallen, von niemandem, und schon gar nicht von dir!"
Er lachte kurz, aber es klang kalt und frustriert. „Oh, du lässt dir nichts gefallen? Und was hat dir das bisher gebracht? Streit, Ärger, und jetzt kommst du nach Hause und schreist mich an, weil du mit deinem Leben nicht klarkommst?"
„Mein Leben ist wenigstens meins!" schrie ich, meine Stimme brach fast, aber ich zwang mich, stark zu bleiben. „Du hast dein eigenes Chaos, also hör auf, mir vorzuhalten, was ich falsch mache!"
„Das hier ist kein Leben, Enna!" Er schüttelte den Kopf, sein Gesicht rot vor Wut. „Es ist ein Haufen Mist, den du dir selbst eingebrockt hast, weil du denkst, dass du jeden Kampf gewinnen musst. Es wird nicht immer so laufen, und irgendwann wirst du merken, dass du niemanden mehr hast, wenn du so weitermachst."
Seine Worte trafen mich härter, als ich es zugeben wollte. Für einen Moment wusste ich nicht, was ich sagen sollte, also griff ich zu dem, was ich immer tat - Angriff.
„Und du?" fragte ich leise, aber meine Stimme zitterte vor Zorn. „Du bist so ein großartiges Vorbild, oder? Johnny Lawrence, der Mann, der sein ganzes Leben lang ein Loser war und jetzt versucht, mir zu sagen, wie ich mein Leben führen soll?"
Sein Gesicht versteinerte, und ich wusste, dass ich ihn getroffen hatte. Für einen Moment herrschte absolute Stille zwischen uns, nur das leise Brummen der Heizung war zu hören.
„Du willst mich also für meine Fehler verurteilen?" fragte er leise, seine Stimme bedrohlich ruhig. „Fein. Aber vergiss nicht, Enna: Ich habe aus meinen Fehlern gelernt. Du bist noch nicht mal soweit, zu sehen, dass du welche machst."
Ich presste die Lippen zusammen, mein Atem ging schwer.
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Cobra Kai: Der Weg von Enna Lawrence
Fiksi PenggemarEnna fand sich in einer völlig neuen Welt wieder, als sie nach all den Problemen mit der Polizei und ihrer instabilen Mutter schließlich bei ihrem Vater, Johnny Lawrence, landete. Sie war wütend und fühlte sich verraten, doch das Jugendamt hatte ent...