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Leonie's Sicht:

„Erik?"

Es war bereits der nächste Tag und Erik und ich saßen gemeinsam am Frühstückstisch. Jonas war vor ein paar Minuten gegangen, da er noch ein paar Einkäufe erledigen musste.

Blitzschnell erhob Erik seinen Kopf und sah mir überrascht in die Augen.

„Ja?"

„Ich habe mir noch einmal über alles Gedanken gemacht und bin zu einem Entschluss gekommen. Also ich denke, wir sollten es einfach noch einmal probieren. Ich liebe dich noch genauso wie am Anfang und soweit ich weiß geht es dir ähnlich. Vielleicht haben wir diese Pause einfach mal gebraucht, um wieder eine anständige Beziehung führen zu können."

In Eriks Blick konnte man Erleichterung sehen.

„Weißt du wie glücklich du mich gerade machst? Ich dachte wirklich, dass ich mir mit meinen Aktionen alles versaut habe. Aber jetzt. Ich weiß jetzt zwar, dass ich viele Fehler gemacht habe, aber trotzdem willst du wieder mit mir zusammen sein."

Erik schob seinen Stuhl vom Tisch weg, stand auf und kam auf mich zu. Da ich nicht genau wusste was er machen wollte, stand ich ebenfalls auf.

Als er direkt vor mir stand, streckte er seine Arme aus und umarmte mich fest. So, als ob er mich nicht mehr loslassen wollte. Er wechselte seine Blicke zwischen meiner Lippe und meinen Augen und sah mich daraufhin fragend an. Leicht nickte ich ihm zu, da ich wusste was seine Frage war.

Daraufhin schaute er mir tief in die Augen und kam meinem Gesicht immer näher.

Dieser Kuss. Er fühlte sich besser an als jeder andere. In diesem Moment wurde mir erst bewusst, wie sehr ich seine Lippen vermisst hatte. Aber nicht nur seine Lippen. Auch seinen Geruch. Seine Art. Einfach ihn.

„Lass uns heute einen schönen Tag machen. Jetzt wo wir endlich wieder zusammen sind." Schlug Erik vor, was ich natürlich gleich begeistert bejahte.

„Aber schlag du was vor." Meinte ich.

„Mmhh. Wir können einfach in den Park gehen. Bei dem Wetter sind da bestimmt nicht so viele Leute. Und danach gehen wir essen."

„Aber in ein ganz normales Restaurant, okay? Bitte nichts Teures. Du weißt, dass ich das nicht mag."

Erik nickte nur lächelnd. Er kannte mich gut genug, um das zu wissen.

Wir gingen also beide in unsere Zimmer, um uns dem Wetter gerecht anzuziehen. Es war schon ziemlich kalt draußen. Obwohl laut dem Kalender noch Sommer war, hatte es höchstens 18°C.

Ich zog zu meiner Schwarzen Hose, die wegen der Schwangerschaft schon etwas weiter geschnitten war, und meinem Kapuzenpullover, eine Übergangsjacke und meine weißen Converse an.

-

„Kommst du?" fragte Erik und streckte mir seine Hand entgegen, die ich sofort ergriff.

Wir hatten noch auf Joans gewartet, da wir ihm Bescheid sagen wollten, dass wir weg gingen. Persönlich. Danach mussten wir uns noch ziemlich lange von ihm anhören, wie sehr er sich doch freute, dass wir wieder zusammen waren und dass er hoffte, dass es nun für immer halten würde.

Aber dann konnten wir auch endlich los.

Es war sehr trüb und windig draußen, da es vorhin noch in Strömen geregnet hatte. Zudem lag auch schon ungewöhnlich viel Laub auf dem Boden. Eben ein perfekter Herbsttag im Sommer.

Es war einfach schön. In solchen Momenten fühlte sich alles so normal an. Als ob man mit einer ganz normalen Person zusammen war. Keinem Profi-Fußballer bei Borussia Dortmund.

Klar. Für mich war er auch ein ganz normaler Mensch, aber man merkte deutlich, dass er in der Öffentlichkeit stand. Wenn wir immer zusammen in der Stadt waren, dauerte es deutlich länger, da Erik des Öfteren nach einem Autogramm oder Foto gefragt wurde. Auch am Flughafen merkte man den Unterschied. Dort befanden sich ständig unzählige Fotografen, die Bilder machten, nur weil Erik in den Urlaub flog.

„Was ist los, Schatz?" fragte mich Erik.

„Nichts. Ich habe nur nachgedacht."

„Über was?"

„Naja. Dass es sich gerade so anfühlt, als ob du nicht berühmt wärst. Ich meine, keine Fotografen und keine Fans hier. Das ist schon ziemlich ungewöhnlich und deshalb genieße ich solche Momente."

Erik fing an zu grinsen.

„Ich genieße das auch immer. Aber es gehört eben zu dem Beruf dazu."

Nach diesem doch kurzen Gespräch liefen wir weiter Händchen Haltend durch den Park. Schweigend. Aber es war sehr angenehm. Uns reichte die Nähe zueinander.

Nach weiteren zehn Minuten, die wir einfach nur still nebeneinander gelaufen sind, fing Erik wieder an zu reden.

„Und wo wollen wir essen gehen?"

„Keine Ahnung. Lass uns einfach in eine Dönerbude gehen oder so. Das ist nicht so teuer und es schmeckt immer." Meinte ich grinsend.

Auf Eriks Gesicht bildete sich ebenfalls ein breites Lächeln.

„Und das ist einer der Gründe, warum ich dich so sehr liebe."

Wie frisch verliebt tobten tausende Schmetterlinge in meinem Bauch. Es war doch immer schön zu hören, dass einen die Person liebt, die man auch liebt.

„Was mir da gerade so einfällt. Du und ich, Hand in Hand, auf dem Weg zum Dönerstand!" fügte Erik hinzu.

„Woher hast du das denn?" lachte ich.

„Hab ich mal irgendwo im Internet gelesen."

-

„Also gehen wir da jetzt rein?" fragte mich Erik, als wir vor einer Dönerbude standen.

Zufälligerweise war es die, bei der ich immer Döner aß.

Eifrig nickte ich.

Wir setzten uns an einen Tisch im hinteren Bereich und bestellten uns jeweils einen großen Döner und eine Cola. Nach nur fünf Minuten wurden uns unsere Döner gebracht und wir fingen an zu essen. Für Gespräche war dabei keine Zeit. Besser gesagt. Es war nicht möglich Gespräche zu führen, da wir beide den Mund voll hatten.

„Hat mal wieder richtig gut getan!" zufrieden atmete ich aus und lehnte mich zurück.

„Der Döner?" fragte Erik lachend.

„Ja genau. Aber jetzt bin ich richtig satt."

„Geht mir genauso." Meinte Erik.

Nachdem wir bezahlt hatten, gingen wir auf direktem Weg nach Hause. Inzwischen war es draußen noch kälter geworden und wenn ich nicht krank werden wollte, musste ich jetzt irgendwo ins Warme.

-

„Jonas! Wir sind wieder da!" rief Erik, als wir das Haus betraten.

„Okay!" schrie er zurück.

Es hörte sich an, als ob er im Obergeschoss war.

Erik und ich gingen ins Wohnzimmer uns setzten uns in eine dicke Decke gekuschelt auf die Couch. Er legte seinen Arm um mich und zog mich näher an sich ran.

„Ich liebe dich so sehr Für immer."



Zu schön um wahr zu sein ! (Erik Durm&Jonas Hofmann FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt