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Leonie's Sicht:

Irgendwo mussten sie doch sein.

Nein. Das sind sie nicht. Die beiden sind eindeutig zu fett.

Und nein. Die sind es auch nicht. Soweit ich weiß hat keiner der beiden einen langen blonden Zopf. Zudem sah das bei Männern nicht wirklich attraktiv aus.

Mein Blick schweifte durch das Restaurant, aber ich konnte auf den ersten Blick keinen sehen, der den beiden in irgendeiner Weise ähnlich sah.

Also lief ich etwas zwischen den Tischen umher und blieb mit den Blick an zwei jungen Männern hängen, die in einer abgelegenen Ecke des Restaurants saßen. Der eine mit etwas längerem dunklem, gelockten und der andere mit blondem Haar, welches einen perfekt geschnittenen und gestylten Undercut zeigte.

Das konnten sie doch sein.

Meine Vermutung bestätigte sich, als sich einer der beiden zum Eingang umdrehte und ich das Gesicht von Mats Hummels erkennen konnte. Mit klopfendem Herz lief ich zum Tisch der beiden. Ich hatte ein freundliches Lächeln aufgesetzt.

"Hey ich bin Leonie. Ich bin die, die das Fantreffen gewonnen hat" stellte ich mich vor.

Ich war überrascht von meinem plötzlichen Selbstbewusstsein. Die beiden musterten mich erst einmal von oben bis unten, was mich dann doch etwas nervös machte und grinsten mich dann an.

Auch Mats und Erik stellten sich vor, obwohl es gar nicht nötig gewesen wäre. Ich kannte sie ja schon. Danach setzte ich mich auf den einen freien Stuhl, der an deren Tisch stand.

Ich konnte es immer noch gar nicht glauben. Ich, ein ganz normales Mädchen aus der Nähe von München aß mit zwei berühmten Profifußballern vom BVB an einem Tisch. Wahnsinn. Das konnte man sich nicht vorstellen.

Ich wurde mal wieder aus meinen Gedanken gerissen, als der Kellner uns nach Getränken fragte. Da wir schon wussten, was wir nehmen wollten, nahm er dies auf und verschwand. Wir nahmen uns die Speisekarten und suchten uns etwas aus. Kurz darauf brachte uns ein weiterer Kellner unsere Getränke und nahm unsere Essenswünsche auf. Dann ging er und wir beschlossen ein Gespräch anzufangen. Wir vereinbarten, dass sie mich einfach Sachen fragten, die sie interessieren.

"Also, was wollt ihr wissen?", begann ich und stützte mich mit den Ellenbogen auf dem Tisch ab.

Zwar dachte ich mir in dem Moment, dass es gut möglich wäre, dass der Tisch dadurch auf mich kippte, aber verwarf den Gedanken sofort, da es echt unsinnig war.

Mats stellt die Frage, wo ich wohne und als ich antworte, dass ich aus der Nähe von München komme, verzogen beide angewidert das Gesicht.

"Ihh. München. Du bist aber hoffentlich kein Bayernfan, oder?" fragte mich Erik geschockt

Ich schüttelte grinsend den Kopf.

"Nein. Nie im Leben. Sonst würde ich ja nicht hier sitzen. Ich bin der größte Dortmundfan, den man sich vorstellen kann, deshalb ist es in München manchmal schon schwer kein Bauernfan zu sein!" antwortete ich ihnen.

Bei dem Wort Bauernfan können sich Mats und Erik ihr Lachen nur schwer verkneifen.

"Erik man, sorry, aber das war gerade echt die dümmste Frage die du hättest stellen können!" lachte Mats.

Erik zuckte nur entschuldigend mit seinen Achseln und grinste.

Danach redeten wir noch über Alter, Familie und andere belanglose Dinge, bis das Essen kam. Wir wünschten uns einen Guten Appetit und fingen an zu essen.

Es schmeckte wirklich ausgezeichnet. Diese Kette von Restaurant wurde ja schon oft gehypt, aber ich war noch nie in einem drin, obwohl es so etwas auch in München gab.

Nach ungefähr anderthalb Stunden, in denen wir gegessen, viel gelacht und geredet hatten, mussten die Jungs leider gehen, da sie morgen früh ein extra Training hatten. Sonntags Training. Wer denkt sich denn bitte so etwas aus?

Wir verabschiedeten uns mit einer Umarmung. Als Erik mich umarmte, fing es in mir an zu Kribbeln.

Was war das denn gerade? War ich jetzt in Erik verliebt? Nein bestimmt nicht, wir kannten uns ja erst seit ein paar Stunden. Aber er sah schon um Welten besser aus als im Fernseher und auf Bildern. Obwohl ich vorher dachte, dass das niemals gehen könnte.

Aber gleich darauf kam der negative Gedanke. Ich werde ihn bestimmt nie wieder sehen und ich bin auch nur eine von vielen! Ein Fan eben. Er umarmte so viele Leute. Warum sollte es dann genau bei mir einen Unterschied zu den anderen geben?

Wir lösten uns aus der Umarmung und gingen in verschiedene Richtungen. Ich ging in Richtung Bahnhof und Erik und Mats wahrscheinlich in Richtung deren Autos, um nach Hause zu fahren.

Nach 10-minütigen Laufen, war ich am Bahnhof angekommen und setzte mich auf eine Bank am Bahnsteig. Ich steckte meine Hände in meine dünne Weste, die ich in der Zwischenzeit angezogen hatte, da es echt kühl geworden war. Aber darin befand sich etwas. Ich spürte einen Gegenstand, der sich wie Papier anfühlte. Ich holte es raus und sah, dass es ein sorgfältig gefalteter Zettel war. Das kam mir alles wie in einem gestellten Liebesfilm vor, denn der Zettel war vorhin noch nicht drin.

Ich öffnete ihn und las was drauf stand.

Der Abend war echt schön. 
Sorry, dass ich sie dir nicht persönlich gegeben habe, aber ich hatte keine Lust auf einen dummen Spruch von Mats.

Melde dich.
Erik:)

Und mit dabei stand auch seine Nummer.

In mir brach ein Feuerwerk aus. Sollte ich jetzt am Bahnsteig durch die Gegend hüpfen? Nein. Lieber nicht. Sonst wäre ich bestimmt gleich das Gesprächsthema Nummer eins in Dortmund.

Ich hatte die Nummer von Erik. Von dem Erik Durm. Dieser Tag war echt der schönste in meinem Leben. Ich dachte man könnte das Treffen nicht mehr toppen, aber jetzt. Jetzt war es noch perfekter als zuvor.

Aber wann hatte er den denn bitte geschrieben beziehungsweise in meine Weste gesteckt?

-

Mein Zug fuhr ein und ich stieg ein. Ich setzte mich auf einen freien Platz und dachte an den schönen Abend. Ich steckte mir meine Kopfhörer in die Ohren und schaltete leise Musik von meinem Handy an.

Den Zettel mit Eriks Nummer verstaute ich in meiner Handyhülle, damit ich ihn nicht verlor.

Nach einer ziemlich langen Fahrt kam ich in meinem Wohnort an. Da ich nur wenige Minuten vom Bahnhof entfernt wohnte, beschloss ich zu laufen. Vor meiner Haustür angekommen, nahm ich den Schlüssel, schloss die Tür auf und machte mich leise auf den Weg ins Badezimmer, da meine Eltern schon schliefen.

Dort zog ich mir eine rot-schwarz karrierte Boxershort und ein weißes Top an, putzte meine Zähne und schminkte mich ab. Hundemüde ließ ich mich in mein Bett fallen und befand mich auch schon im Land der Träume.



Zu schön um wahr zu sein ! (Erik Durm&Jonas Hofmann FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt