Zu schön um wahr zu sein ! (Erik Durm&Jonas Hofmann FF)

~49~

Jonas' Sicht:

Oh nein. Wenn Erik oder Leonie das lesen, dann gibt's noch mehr Stress.  Aber das die beiden heute mal aus ihrem Zimmer kommen würden, ist auch unwahrscheinlich. Es wird wahrscheinlich genauso ablaufen wie das letzte Mal. Tagelang bleiben sie in ihren Zimmern, weinen und sind am Ende beide fertig. Nur dieses Mal kann ich nicht die ganze Zeit da sein, weil ich ja in Mainz wohnte.

Ich musste nur dafür sorgen, dass sie diesen Artikel nicht zu Gesicht bekommen.

Also einmal kurz durchlesen, dann darüber aufregen und dann ab damit in die Tonne.

Das Problem ist nur, dass die beiden genügend Freunde haben, die es ihnen erzählen konnten.  Aber ich kann ja auch nicht jedes Problem lösen.

Schon die Überschrift regte mich auf. Ich meine, klar es stimmt, aber mussten sie uns alle so stalken.

Liebes-Aus beim Traumpaar?

Dortmund:

Heute Nacht gegen 2:00 Uhr, wurde Leonie Hofmann(18) vor dem Nachtpalast (Dortmund)gesichtet.

Nach weiteren Erkenntnissen soll sie ziemlich verstört und weinend weg gerannt sein. Auch später im Park konnte man Erik nicht bei ihr sehen. Neben ihr waren zwei junge Herren, deren Namen leider unbekannt sind. Soweit man weiß, hat Leonie dort ihren 18. Geburtstag gefeiert. Was dort wirklich passiert ist und was zwischen den beiden los ist, ist zurzeit noch unklar. Es wird aber spekuliert, dass sich die beiden getrennt haben. Ob das stimmt? Wir bleiben an diesem Thema dran.

 

Ich knüllte die Zeitung zusammen  und legte sie auf den Tisch.

„Morgen!" flüsterte eine heisere Stimme hinter mir.

Ich drehte mich um und erblickte Erik, der mich gequält anlächelte. Er sah richtig fertig aus. Rote Augen und eine seine Gesichtsfarbe war total blass.

„Morgen! Wie geht's?" Im nächsten Moment klatschte ich mir innerlich an die Stirn. Was für eine blöde Frage. Natürlich ging es ihm scheiße.

„Naja. Wie soll es einem schon gehen, wenn seine Freundin mit ihm Schluss macht. Natürlich beschissen!" antwortete er leise.

„Sorry. War eine dumme Frage!"

„Schon okay. Aber ich wollte dich was fragen!" Ich hatte das Gefühl, dass seine Stimme jeden Moment abkratzte.

„Was gibt's?"

„Du meintest damals, als ich mit Leonie zusammen gekommen bin, dass ich sie nicht verletzten soll. Aber jetzt habe ich es getan. Aber anstatt mich zu hassen und zu ignorieren, sagst du mir ich soll um sie kämpfen! Warum machst du das?" seine Stimme versagte.

„Weißt du Erik. Du hast zwar meine Schwester betrogen, aber ich weiß, dass du es ungewollt gemacht hast und dass der Alkohol daran schuld war. Ich finde, wenn ich dich jetzt hassen und ignorieren würde, wäre es auch nicht besser. Ich sehe, dass es dir scheiße geht. Ich bin nach wie vor dein bester Freund und werde dir helfen! Weißt du doch. Durmann forever!" ich lächelte ihn  leicht an und bekam ein schwaches Lächeln zurück.

Ich konnte sehen, wie sich Tränen in seinen Augen bildeten.

„Morgen allerseits!" ein gut gelaunter Marco kam in die Küche. Als er aber Erik sah, verwandelte sich sein eben noch fröhlicher Gesichtsausdruck in einen bemitleidenswerten.

„Sorry." murmelte er und setzte sich zu uns an den Tisch.

Erik winkte ab.

„Und warum bist du noch nett zu mir. Du bist schließlich Leonies bester Freund!" Erik sah zu Marco.

„Du hast einen Fehler gemacht. Ja. Aber ich sehe da jetzt keinen Grund dich deswegen nicht mehr zu mögen. Es ist eine Sache zwischen dir und Leonie. Wir können dir zwar helfen, dass du sie wieder zurückbekommst, aber  ich mische mich da nicht mit rein. Außerdem sollte es in einem Team untereinander harmonieren!" Marco lächelte Erik an.

„Und was ist, wenn ich ihn nicht mehr zurück haben will?" fragte plötzlich eine leise Stimme hinter uns.

Ich sah zu Erik, der schon wieder anfing zu heulen.

„Erik da brauchst du nicht zu weinen! Es ist nicht meine Schuld, dass wir nicht mehr zusammen sind. Es ist nicht nur schwer für dich. Mir geht's auch scheiße, ja? Der Mann, den ich liebe und wo ich gedacht habe, es konnte was für die Zukunft sein, hat mich eiskalt an meinem Geburtstag betrogen. Ich habe an dich meine Jungfräulichkeit verloren. Glaubst du nicht, dass du mir wichtig bist? Aber ich kann einfach nicht mit jemand zusammen sein, der mich betrogen hat. Ich hasse dich!" schrie sie Erik an.

Dann drehte sie sich um und rannte in ihr Zimmer.

„Ich gehe schnell zu ihr!" meinte ich und sprang auf.

Ich klopfte an ihre Zimmertür. Nachdem ich aber keine Antwort erhielt, ging ich einfach rein. Sie lag zusammengerollt in ihrem Bett.

„Leonie?" fragte ich vorsichtig.

Sie hob ihren Kopf und lächelte mich leicht an.

Ich setzte mich zu ihr ins Bett und strich ihr über den Rücken.

„Du wolltest mir doch gestern noch was sagen! Kurz bevor-. Du weißt schon!"

„Äh. Ach ja. Ich wollte sagen, dass ich sogar auf meinem Handy einen Countdown eingestellt habe, wann ich wieder zu dir nach Dortmund kommen kann.  Aber es sind noch weit über 200 Tage." Seufzte ich.

„Das ist wirklich richtig süß von dir. Hab dich lieb Bruderherz!" sie gab mir einen Kuss auf die Wange.

„Ich dich auch!" Ich drückte sie fest an mich.

Erik's Sicht:

Ich hasse dich. Ich hasse dich. Ich hasse dich. Diese Worte hallte die ganze Zeit in meinem Kopf herum. Nun hatte ich sie endgültig verloren. Auch wenn sie mich noch liebte, wollte sie nicht mehr mit mir zusammen sein. Toll gemacht Erik.

„Das meint sie bestimmt nicht so!" versuchte Marco mich zu trösten.

„Alter, du weißt selbst, dass du lügst. Ich habe auch Ohren und habe gehört, was sie gesagt hat. Sie will nie wieder mit mir zusammen sein. Was sollte sie das anders meinen?" schnauzte ich ihn an.

Marco hob entschuldigend seine Hände. Ich schnappte mir die Zeitung die vor mir lag und klappte sie auf.

Liebes-Aus beim Traumpaar?  las ich. Ich überflog schnell die Zeilen und warf vor Wut die Zeitung gegen die Wand.

„Scheiße!" fluchte ich.

Was waren das bitte für behinderte Stalker. Man konnte nicht mal in Ruhe feiern gehen, da mussten die Paparazzis schon wieder auftauchen. Wie ich diese Menschen hasste.