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Leonie's Sicht:

Ich stöberte ein bisschen durch Instagram, Facebook, Twitter und den ganzen anderen Kram. Langsam wurde ich aber müde, hängte mein Handy an die Ladestation und deckte mich zu.

„Schlaf gut, Sü-, äh Leonie!" sagte plötzlich Erik. Wollte er mich wirklich gerade Süße nennen?

„Du auch!" murmelte ich und schloss meine Augen. Kurze Zeit später fiel ich auch schon in einen ruhigen Schlaf.

Erik's Sicht:

Fuck. Ich hätte sie fast Süße genannt. Ich sollte vielleicht mein Hirn anschalten, bevor ich etwas sagte. Aber zum Glück hatte sie mich jetzt nicht angeschnauzt.

Ich deckte mich zu und dachte nach. Ich dachte an die schönen Zeiten mit Leonie. An den Tag, an dem sie mein Mädchen wurde und an ihren Geburtstag. Als sie mit mir Schluss gemacht hatte. Alle meine Gefühle kamen hoch und ich merkte wie ein paar Tränen meine Augen verließen. Ständig musste ich ein Schluchzen unterdrücken.

So in der Art ging es mir jeden Tag, nur dass jetzt Leonie neben mir liegt, macht alles noch schlimmer.

Ich schlug die Bettdecke zurück, stand auf und lief auf den Balkon. Ich stellte mich an das Geländer und blickte in die Ferne, wo man leise die Wellen hören konnte. Die Nachtluft war angenehm, sodass es mich nicht fror. Wieder bahnten sich Tränen den Weg nach unten.

Ich stützte mich mit meinen Ellenbogen auf dem Gelände ab und versteckte mein Gesicht in den Händen. Ein leichtes Schluchzen verließ meinen Mund. Die ganze Situation wuchs mir über den Kopf hinaus.

Ich war mit dem Mädchen dass ich liebte in einem Zimmer, aber sie wollte nichts von mir wissen. Es musste schon ein Wunder geschehen, dass wir beide noch einmal zusammen kamen.

„Ich liebe dich doch, Leonie!" flüsterte ich weinerlich.

Plötzlich hörte ich eine Tür, machte mir aber nicht die Mühe zuschauen wer es war.

„Alles okay?" fragte mich eine Stimme, die ich nur zu gut kannte. Marco.

„Würde ich dann nachts auf dem Balkon stehen und weinen?" fragte ich ihn sarkastisch.

„Sorry!" nuschelte Marco und stellte sich neben mich.

Er sagte nichts. Es war ein angenehmes Schweigen. Genau das was ich jetzt brauchte.

„Ist es schlimm wenn ich jetzt rein gehe. Ich bin müde!" fragte mich Marco vorsichtig.

„Nein, kein Problem. Ich gehe auch gleich rein!" versicherte ich ihm.

„Nacht!" verabschiedete sich Marco.

„Nacht!" murmelte ich noch, bevor er in seinem Zimmer verschwand und die Tür schloss.

Jetzt stand ich wieder da. Alleine.

Ich rückte mir einen Stuhl zurecht und setzte mich drauf. Ich schloss meine Augen und schlief nach ein paar Minuten ungewollt ein.

-

Am nächsten Morgen wachte ich durch irgendetwas Helles auf. Was war das. Langsam öffnete ich meine Augen und blickte um mich. Ich saß immer noch auf dem Balkon. Und das Helle war die Sonne, die schon hoch am Himmel stand.

Ich stand langsam vom Stuhl auf und betrat das Zimmer durch die immer noch offene Balkontür.

„Ach du scheiße Erik. Weißt du was ich mir für Sorgen gemacht habe? Wo warst du bitte?" besorgt schaute mich Leonie an.

Sie hatte sich Sorgen gemacht. Sorgen um mich. Das war so ein schönes Gefühl. Sie dachte an mich.

„Ich bin heute Nacht auf den Balkon und muss da wohl eingeschlafen sein. Aber jetzt bin ich ja wieder da!" schief grinste ich sie an.

„Mach das nie wieder!" flüsterte Leonie und zog mich in eine Umarmung.

Bei ihren Berührungen kribbelte mein ganzer Körper. Die Schmetterlinge in meinem Bauch flogen wie verrückt und mein ganzer Körper wurde von einer Gänsehaut bedeckt.

„Wollen wir frühstücken gehen und dann an den Strand?" fragte ich Leonie leicht nervös.

„Ja klar. Aber zieh dir erst einmal was an!" lachte sie und deutete auf mich.

Sie hatte Recht. Ich sollte vielleicht nicht unbedingt mit Boxershorts zum Frühstück gehen.

Ich zog mir schnell die Klamotten von gestern Abend drüber und machte noch etwas meine Haare.

„Gut wir können!" grinste ich sie an.

Sie nickte lächelnd und verließ mit mir im Schlepptau das Zimmer. Vanessa und Marco sagten wir nicht Bescheid wo wir hin gingen. Sehr nett, ich weiß.

Im Speisesaal nahmen wir uns jeder ein Brötchen und etwas Belag für drauf. Danach setzten wir uns an einen Tisch am Fenster. Wir bestellten eine Kanne Kaffee und eine Flasche Orangensaft.

-

Nach dem Essen gingen wir schnell hoch ins Zimmer. Ich tauschte meine Jeanshose durch eine türkis-blaue Badehose und Leonie zog sich unter ihr weißes Strandkleid einen leicht rosafarbenen, trägerlosen Bandeau Bikini. So kam ihre Bräune noch mehr zur Geltung. Ihre Sonnenbrille hatte sie in ihre Haare gesteckt, meine hingegen hing in meinem Shirtausschnitt. Sie packte zwei große Handtücher, Sonnencreme und Zeitschriften in eine Tasche und schlüpfte in ihre Flip-Flops. Danach verließen wir das Hotel und legten uns nahe am Wasser in den Sand. Sie breitete die Handtücher aus und kramte die Sonnencreme heraus.

„Kannst du vielleicht meinen Rücken eincremen?" fragte sie mich unsicher.

„Klar!" meinte ich und schnappte mir ihre Sonnencreme. Ich cremte ihren Rücken ein und sie machte bei mir dasselbe. Nachdem wir beide fertig eingeschmiert waren, setzte sie ihre Sonnenbrille auf die Nase und legte sich auf das ausgebreitete Handtuch.

Nach nur zwei Minuten war mir langweilig. Ich wollte ins Wasser, aber alleine machte es keinen Spaß.

Ich stand auf und setzte mir und Leonie die Sonnenbrillen ab. Danach hob ich Leonie im Brautstyle hoch und rannte mit ihr ins Wasser. Ihr Schreien und Schlagen ignorierte ich. Stattdessen lachte ich die ganze Zeit.

„Lass ich sofort runter!" schrie Leonie mal wieder.

Ich tat wie mir befohlen und ließ sie los. Sie schrie kurz auf und landete im Wasser.

Als sie wieder auftauchte, konnte ich mich vor Lachen nicht mehr halten. Ihr Blick war einfach zu geil. Sie hatte wohl nicht damit gerechnet, dass ich losließ.

„Erik man. Was sollte das!" sie sah mich wütend an.

„Du hast doch gesagt ich soll dich loslassen!" lachend zuckte ich mit den Schultern.

Sie stöhnte kurz genervt auf und fing dann an mich mit Wasser voll zu spritzen.

Ich tat es ihr natürlich gleich und am Ende liefen wir lachend aus dem Wasser. Wir legten uns auf unsere Handtücher. Plötzlich klingelte mein Handy. Es war Marco der wissen wollte wo wir waren.

Ups, wir hatten ihm vergessen Bescheid zu sagen.

Nach ein paar Minuten kamen auch Vanessa und Marco zu uns und legten sich neben uns.

Zu schön um wahr zu sein ! (Erik Durm&Jonas Hofmann FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt