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Leonie's Sicht:

Am nächsten Morgen wachte ich gegen 9:00 Uhr auf. Ich drehte mich um, damit ich schauen konnte, ob Erik noch schlief. Wie erwartet war Erik noch tief und fest am Schlafen. Er sah dabei schon sexy aus. So unschuldig mit seinen geschlossenen Augen. Seine Augenlider flackerten leicht und seine Nasenflügel blähten sich stoßweiße beim Atmen auf. Seine vollen Lippen zierte ein leichtes Lächeln. Seine Haare waren leicht verstrubbelt und hingen über seiner Stirn. Einfach zum knuddeln

Ach was, Leonie. Denk so etwas nicht. Als ob du eine Chance bei ihm hättest.

Meine innere Stimme hatte Recht. So wie immer. Ich werde nie eine Chance bei ihm haben. Ich meine, schaut mich doch mal an. Ich bin normal. So wie jede. Erik möchte bestimmt jemand besonderen haben. Laut ihm sind wir ja nur Freunde.  

Da ich ihn die ganze Zeit angestarrt hatte, bemerkte ich gar nicht, dass er inzwischen schon aufgewacht war.

„Guten Morgen!", meinte ich freundlich, nachdem ich in die Realität zurück gefunden hatte.

„Morgen", raunte er mit seiner sexy Morgenstimme zu.

Sexy. Ich hatte schon wieder etwas von ihm als Sexy bezeichnet. Das musste dringend aufhören.

Seine Morgenstimme verursachte bei mir eine leichte Gänsehaut. Fuck. Warum? Langsam war ich mir irgendwie  sicher, dass ich mehr als nur Freundschaft für Erik empfand.

„Hast du Hunger?", fragte ich Erik.

„Ja schon. Frühstück geht immer." antwortete er belustigt.

„Na dann. Lass uns aufstehen!"

Gesagt. Getan. Ungefähr  zehn  Minuten später standen wir vor dem Kühlschrank in der Küche und überlegten, was wir essen könnten. Am Ende entschieden wir uns für Rührei mit Tomaten und Schnittlauch und dazu frisches Brot, welches ich kurzerhand aufbackte.

Also holten wir die ganzen Zutaten heraus und fingen an zu backen. Danach deckten wir den Tisch und setzten uns mit dem Ei an den Tisch. Es schmeckte richtig gut. Mal was anderes als immer nur Müsli. Nachdem wir alles aufgegessen hatten, gingen wir wieder hoch, um uns fertig zu machen.

Heute entschied ich mich für eine blaue Röhrenjeans und einen etwas weiteren altrosafarbenen Pullover. Zudem schminkte ich mich dezent und legte etwas Schmuck an. Danach ging ich zurück in mein Zimmer, wo Erik auf meinem Bett saß und auf mich wartete. Jetzt hieß wohl mal wieder Abschied nehmen. Na toll. Ich wollte nicht, dass er ging. Bestimmt sahen wir uns dann  nie wieder.

„Du Leo? Du hast doch noch  Ferien und da hab ich mir gedacht, dass du mich vielleicht zwei oder drei Tage besuchen kommen kannst. Also nur wenn du natürlich willst."  schlug Erik doch ziemlich schüchtern vor. 

Moment! Schüchtern? Wieso Schüchtern? So kannte ich ihn ja gar nicht. Oder aber ich hatte es mir nur eingebildet, weil ich es so wollte.

„Äh. Ja klar. Ich freu mich. Wann soll ich denn kommen?"

„Am liebsten sofort. Sonst vermiss ich dich noch."

Aww. Das war ja mal richtig süß. Wie er das einfach so locker sagte. Er wusste nicht, was er damit bewirkte. Er machte mir damit Hoffnungen auf mehr, wobei er es einfach nur so dahersagte. Ohne Bedeutung.

„Ich muss mal schnell meine Eltern fragen, aber ich  denke die haben nichts dagegen. Die mögen dich ja."

Also machte ich mich auf den Weg nach unten, da meine Eltern mittlerweile auch aufgestanden waren. Zu meinem Glück erlaubten sie es mir. Ich umarmte sie noch kurz, bevor ich wieder nach oben ging. 

Als ich in mein Zimmer kam, fragte mich Erik gleich, ob ich jetzt mitdürfte. Ich bejahte und Erik sprang wie ein Kleinkind, das irgendwas tolles bekommen hat, auf mich zu und umarmte mich.

Ich konnte nicht anders. Ich musste lachen. Es sah einfach so göttlich aus. Kurz darauf fing ich an meinen Koffer zu packen.  Nach 30 Minuten war ich auch schon fertig und wir gingen runter, um uns von meinen Eltern zu verabschieden.

"Und für dich ist es auch okay, wenn Leonie bei dir ist?" fragte mein Vater.

"Ja klar. Also für mich schon. Ich wohne zwar mit Jonas Hofmann in einer WG, aber ich denke, der hat auch nichts dagegen.'

Bei dem Namen Jonas Hofmann hatte ich das Gefühl, dass sich meine Eltern geschockt anschauten. Naja, hatte ich mir bestimmt nur eingebildet.  Warum sollten sie geschockt sein. Ich meine, sie kannten ihn ja nicht mal. Außer vielleicht von Postern.

"Ja okay!" stotterte meine Mutter.

Hä, was ist denn jetzt mit denen los.

Ach egal, jetzt nur auf die Tage mit Erik freuen. Wir verabschiedeten uns mit einer Umarmung von ihnen und stiegen dann in Eriks Auto ein.

Nach ungefähr vier Stunden waren wir endlich an seinem Haus angekommen und wir brachten meine Sachen in das schöne, große Gästezimmer. Es war sogar schöner als mein eigenes Zimmer, dass ich in München hatte. Der Unterschied war nur, dass das hier so gut wie nie gebraucht wurde.

Danach setzten wir uns auf das Sofa und warteten auf Jonas, der wie Erik mir erklärt hat, einen Freund in München besucht hatte.

Man. Der ließ sich aber Zeit. Wir saßen bereits seit einer halben Stunde auf dem Sofa und warteten. Als könnte Jonas meine Gedanken lesen, drehte sich in diesem Moment ein Schlüssel in der Tür um. Na endlich.

 Als er im Wohnzimmer stand und uns gesehen hatte, schaute er mich geschockt an.

Hatte ich irgendetwas falsch gemacht. Aber was? Wir sahen uns gerade das erste Mal. Oder hatte ich irgendwas verpasst?


Zu schön um wahr zu sein ! (Erik Durm&Jonas Hofmann FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt