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Marco's Sicht:

Oh man. Ich kann Jonas richtig verstehen, dass er damals so genervt von den beiden war. Leonie war wirklich stur.

Aber Jonas muss ja heute Abend wieder zurück nach Mainz und ich muss mir jeden Tag das Geheule anhören. Ausziehen möchte ich nicht, da ich in gewisser Weise auch für die beiden da sein möchte.

„Ich geh wieder hoch!" nuschelte Erik neben mir.

Ich nickte nur und er verließ die Küche. Jetzt saß ich wieder alleine hier. Jonas war bei Leonie und Erik in seinem Zimmer. Ich wünschte mir jetzt, dass Vanessa neben mir sein würde.

Erik und Leonie mussten wieder zusammen kommen. Und wenn sie es nicht von selbst schafften, musste ich eben etwas nachhelfen.    Und ich hatte auch schon eine Idee. Ich setzte mich auf die Terrasse, damit nicht die Möglichkeit bestand, dass einer der beiden mithören würde. Ich wählte Vanessas Nummer.

"Hey Schatz! Was gibt's?" meldete sie sich.

"Süße, hast du gerade Zeit? Ich wollte was mit dir besprechen."

"Muss ich Angst haben?"

"Nein, keine Sorge. Es geht um Leonie und Erik." beruhigte ich sie.

"Gut. Was ist mit denen?" sie wirkte erleichtert.

"Also du weißt doch, dass sie nicht mehr zusammen sind, oder?" fing ich an.

"Ja klar weiß ich das." unterbrach sie mich hastig.

"Zumindest sehe ich, dass es den beiden scheiße geht und wollte die beiden irgendwie wieder zusammen bringen. Ich hab sogar schon eine Idee." fuhr ich fort.

"Ja ich finde auch, dass die beiden zusammen gehören. Was hast du für eine Idee?" stimmte sie mir zu.

"Wie wäre es, wenn wir zu viert in den Urlaub fliegen. Karibik oder so." schlug ich vor.

"Die Idee ist gut, aber wie willst du Leonie und Erik in einen Flieger bekommen."

Sie hatte recht.

"Ja stimmt. Dann müssen die halt so fliegen, dass sie nicht wissen, dass der andere auch dahin fliegt. Okay. Das hat sich jetzt etwas kompliziert angehört. Aber du weißt was ich meine." 

"Ja hab ich. Bin ja nicht ganz so dumm wie du, mein Schatz." meinte sie lachend.

"Ich bin nicht dumm. Aber denkst du, dass wir das so hinbekommen?"

"Ja klar. Du sagst einfach zu Erik, dass er mal eine Auszeit braucht und dann fliegst du mit ihm hin. Das Gleiche mache ich bei Leonie. Dann müsste das gehen."

"Gut. Dann machen wir das so. Ich lege jetzt mal auf. Ich liebe dich,Prinzessin."

"Ich dich auch."

Damit war das Telefonat beendet und ein guter Plan war vorhanden.

Nachdem ich aufgelegt hatte, ging ich wieder ins Haus und begab mich ins Bad. Ich zog mir eine Jogginghose und ein weißes Shirt an. Ich hatte keine Lust meine Haare zu machen, deshalb zog ich mir eine Snapback auf. Ich putzte meine Zähne und verließ das Bad. Was sollte ich jetzt machen. Alle anderen sind immer noch nicht da.

Ich schnappte mir mein Ipad und legte mich ins Bett. Ich stöberte ein bisschen auf Facebook, Instagram und Twitter.  Ich postete auf Instagram und Facebook noch schnell ein Bild und legte es zur Seite.

-Zeitsprung: Samstag-

In den letzten Tagen war Jonas wieder nach Mainz gefahren. Leonie und Erik hatten sich total abgeschottet. Leonie ging höchstens nachts aus ihrem Zimmer, um sich was zu essen und zu trinken zu holen. Erik ging wenigstens noch aus dem Haus, wenn er zu Training musste, aber ansonsten blieb auch er im Zimmer. Erik strengte sich im Training ziemlich an. Er wollte sich ablenken, was in den paar Stunden beim Training auch recht gut funktionierte. Aber kaum war er daheim, hatte er kein Bock mehr. Er wollte sogar nicht mehr Fußball spielen.

Immer abends wenn ich im Bett lag, hörte ich Erik im Nachbarzimmer schluchzen. Jonas rief mich jeden Tag an, um nach dem aktuellen Stand zu fragen.

Heute war das Spiel gegen Köln. Wir sind gestern schon in Köln angekommen. Vanessa und Leonie werden heute schon in die Karibik fliegen und ich komme mit Erik morgen nach. Es war schon alles mit dem Trainer abgesprochen.

Erik wollte ja kein Fußball mehr spielen. Tja. Klopp hatte ihn  trotzdem in die Startelf.

-

Wir wärmten uns gerade auf, als ich sah, dass Erik zu Jürgen ging. Ich konnte aber leider nicht verstehen, was er sagte. Danach ging er vom Platz Richtung Kabine. Ich konzentrierte mich wieder und wärmte mich weiter auf. Nach einer Weile kam Erik wieder, redete mit Jürgen und setzte sich dann auf die Bank.

Klopp rief uns zusammen und wir trotteten in die Umkleidekabine.

„Also. Erik hat sich eben beim Aufwärmen eine Blessur am Oberschenkel zugezogen und kann deshalb nicht mitspielen. Marco! Du rückst in die Startelf!" erklärte uns Jürgen.

Ich war überrascht. Das erste Mal  nach meiner Verletzung gleich in der Startelf zu stehen, dass hätte ich nicht gedacht.

Irgendwie hatte ich den Verdacht, dass Erik sich, so blöd es auch klingen mag, extra verletzt hatte. Ich meine, die ganze Zeit nörgelt er rum, dass er nicht mehr spielen will und kaum steht er in der Startelf, verletzt er sich. Schon sehr merkwürdig, abergut.

-

Wir liefen auf den Platz und das Spiel begann. Wie immer hatten wir viele Chancen, die wir aber im Endeffekt nicht rein bekamen. Kurz vor Ende der ersten Halbzeit, kassierten wir ein Gegentor. Ziemlich frustriert verließen wir das Feld und gingen in die Kabine, wo uns Klopp noch ein paar Tipps gab. In der zweiten Hälfte schoss Ciro dann den Ausgleich, doch nur kurz danach gingen die Kölner wieder in Führung. Es war zum Verzweifeln. Bis zum Ende des Spiels bekamen wir keinen Ball mehr ins Netz und so kassierten wir die dritte Niederlage in Folge.

Nachdem wir uns umgezogen hatten und im Bus saßen, erfuhren wir, dass Jonas sich ziemlich stark verletzt hatte. Wir waren alle ziemlich geschockt.

Zuhause angekommen legte ich mich sofort ins Bett. Ich war erstens total müde und zweitens noch ziemlich deprimiert von der erneuten Niederlage. Ich wälzte mich gefühlte hundert Mal im Bett hin und her, dachte über die Verletzung von Jonas nach und überlegte, wie ich Erik sagen könnte, dass wir in die Karibik fliegen. Auf seine Reaktion war ich ja mal gespannt.

Zu schön um wahr zu sein ! (Erik Durm&Jonas Hofmann FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt