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Vanessa's Sicht:

Als Marco mich nach einem Date gefragt hatte, hatte ich tausend Schmetterlinge im Bauch. Aber ich sagte nein. Marco rannte weg und ich stand hier jetzt alleine.

Ich fühlte mich gerade irgendwie schuldin gegenüber Marco und auch die anderen werden meine Entscheidung sicher nicht verstehen. Ja, ich liebe ihn, aber es ging einfach nicht.

„Vanessa! Was wollte Marco und wo ist er überhaupt?" quiekte Leonie. Wenn die wüsste!

„Marco hat mich nach einem Date gefragt und....

„Oh mein Gott. Ich wusste es. Wann? Wir müssen unbedingt shoppen gehen. Du brauchst etwas richtig schi-!" rastete Leonie aus.

„Ich hab nein gesagt!" unterbrach ich sie.

„Du hast was?" entsetzt schaute mich Leonie an. „Ich dachte du liebst ihn. Bist du irgendwie dumm?"

Leonie war sehr enttäuscht von mir. Aber ich verstand sie. Die ganze Zeit habe ich sie vollgelabert, wie toll er ist und kaum scheint es etwas ernster zu werden, ziehe ich meinen nicht vorhandenen Schwanz ein.

Ich merkte wie mir die Tränen runterliefen. Ich war selbst enttäuscht von mir. Leonie zog mich in eine innige Umarmung.

„Oh nein. Sorry Süße. Ich wollte doch nicht, das du weinst, aber ich verstehe es einfach nicht!" tröstete mich Leonie.

Sie war einfach die beste Freundin die man sich wünschen könnte.

„Ich habe meine Gründe, auch wenn die für andere unverständlich sind!" schluchzte ich.

„Vanessa. Was ist los?" Erik kam gerade zu uns.

„Erzähl ich dir später!" murmelte Leonie und zusammen liefen wir zum Auto.

„Wir müssen noch auf Marco warten!" warf Erik ein.

„Nein. Der ist schon weg!" meinte Leonie. Erik machte nur einen verwunderten Gesichtsausdruck, fragte aber nicht weiter wofür ich sehr dankbar war.

An dem Haus angekommen, stiegen wir aus und betraten die WG. Ich hoffte, dass Marco da war und nicht irgendeinen Mist machte. Wie zum Beispiel sich besaufen und dann irgendein Weib durchnimmt.

„Ich schau mal, ob Marco da ist!" meldete sich Erik ab und lief die Treppe nach oben.

Leonie und ich gingen in ihr Zimmer und setzten uns auf ihr Bett.

„Also. Du kannst mir alles sagen. Warum?" fing Leonie an.

„Ich meine, in ein paar Tagen bin ich wieder in München. Normaler Alltag und so. Marco dagegen ist dann immer noch in Dortmund. Ich hatte Angst, dass sich aus dem Date mehr entwickelt. Ich will einfach keine Fernbeziehung führen, verstehst du? Marco könnte in der Zeit wo ich nicht da bin weiß Gott was machen, ohne dass ich davon was mitbekomme. Und am Ende bin ich die dumme Freundin, die sich von jedem verarschen lässt. Ich habe einfach höllische Angst, schon wieder verletzt zu werden. Marco ist Profifußballer. Was sollte er schon von mir wollen? Er nimmt mich wahrscheinlich einmal durch und lässt mich dann fallen!" Ich schüttete ihr mein ganzes Herz aus.

Beruhigend strich sie mir über den Rücken.

„Ich versteh dich schon, aber Marco ist nicht so. Du musst ihn mal erleben. Er ist total in dich verknallt. Aber jetzt. Lass uns erst einmal einen Film gucken, damit es dir besser geht!"

Leonie hatte einfach immer die passenden Worte parat. Sie legte eine DVD ein und wir schauten sie an.

Erik's Sicht:

Ich klopfte an Marcos Tür, erhielt aber keine Antwort. Ich drückte die Klinke runter und betrat das Zimmer. Auf dem Bett lag ein komplett vermummter Marco. Das Gesicht ins Kissen gepresst. Ihm ging es wohl ziemlich dreckig und ich wusste nicht einmal warum.

Ich setzte mich zu ihm an den Bettrand.

„Marco. Hey. Was ist denn?" fragte ich ihn sanft.

Langsam hob er seinen Kopf und ich sah seine traurigen Augen.

„Sie hat nein gesagt. Was mache ich nur falsch?" Schluchzte Marco und ließ sich wieder ins Kissen sinken.

Es nahm ihn schon sehr mit. Aber was ich nicht verstehen konnte war, dass Vanessa nein gesagt hat. Sie war eindeutig in Marco verliebt. Irgendeinen anderen Grund musste es dafür geben.

„Marco. Das tut mir leid. Ich verstehe das nicht. Sie liebt dich. Ganz sicher. Es gibt irgendeinen anderen Grund, weshalb sie das gesagt hat. Ich kann ja mal Leonie fragen, ob sie Genaueres weiß. Aber ich lasse dich jetzt mal alleine. Ruh dich ein bisschen aus, okay?" sagte ich noch, stand auf und verließ sein Zimmer.

Ich ging wieder nach unten ins Wohnzimmer, fand die beiden Mädchen jedoch nicht. Wahrscheinlich sind sie oben im Zimmer und machten einen ihrer berüchtigten Mädelsabenden. Ich schaltete den Fernseher ein und schaute was läuft. Aber irgendwie lief nichts Gescheites. Ich ging an den Wohnzimmerschrank und suchte nach einer DVD. Nach längerem Suchen hatte ich sie gefunden. Ich legte sie ein und ging schnell in die Küche, um mir was zu essen zu holen.

Hm, nichts Richtiges da. Eigentlich hatte ich gerade Bock auf Pizza, aber unglücklicherweise hatten wir keine mehr da. Letztendlich griff ich zu einem Jogurt und einem Apfel. Der Hunger treibt's rein. Mit diesem Motto setzte ich mich auf die Couch und startete den Film. Es war ein Actionfilm und ich liebe ihn. Als der Film fast zu Ende war, kam plötzlich Leonie zu mir.

„Na meine Süße. Wieder mal einen Mädelsabend gemacht?" fragte ich sie neckend.

Sie nickte nur grinsend und setzte sich dann neben mich.

„Weißt du eigentlich schon von den Vorfall zwischen Marco und Vanessa?" fragte sie mich.

„Ein bisschen. Marco hat mir so ein paar Brocken erzählt!" antwortete ich wahrheitsgemäß.

Sie nickte und fing an zu erzählen.

„Marco hat Vanessa nach einem Date gefragt, aber das weißt du bestimmt schon. Und du weißt auch, dass sie nein gesagt hat. Naja. Marco ist dann so gut es ging mit seinem Fuß weggerannt und hat geweint. Vanessa ist dann zu mir gekommen und hat gesagt dass Marco sie nach einem Date gefragt hat, sie dann aber nicht wollte. Dann hab ich sie angemotzt und dann hat sie geweint. Ja und dann bist du gekommen."

„Und warum wollte sie nicht?" hackte ich nach.

„Naja, sie hat einfach Angst. In ein paar Tagen ist sie wieder in München und Marco immer noch hier in Dortmund. Sie will keine Fernbeziehung führen. Sie wollte halt das Date nicht, weil sie Schiss hatte, dass es doch zu mehr wird, als sie eigentlich will, verstehst du? Aber irgendwie kommen sie schon zusammen!" beendete sie ihren Redeschwall.

Ich nickte.

„Ich liebe dich!" flüsterte ich.

„Und ich liebe dich!" flüsterte sie ebenfalls.

Wir küssten uns leidenschaftlich und kuschelten uns dann noch ein bisschen aufs Sofa.

Zu schön um wahr zu sein ! (Erik Durm&Jonas Hofmann FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt