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Leonie's Sicht:

„Wow, du siehst wunderschön aus, Süße!" stammelte Erik mit offenem Mund.

„Danke. Ihr seht aber auch nicht schlecht aus!" gab ich zurück und musterte die beiden einmal von oben bis unten.

Marco trug eine dunkle Jeans, die nach unten hin etwas enger wurde. Sie hing natürlich ein bisschen weiter unten. Darauf hatte er ein blaues V-Ausschnitt T-Shirt und einen etwas längeren Cardigan in schwarz. Er trug eine Kette und seine schwarzen Ohrringe. Seine Haare waren wie immer perfekt nach oben gestylt.

Erik dagegen hatte eine hellblaue, ausgewaschene Jeans, die wie bei Marco nach unten hin etwas enger wurde, und ein schwarzes, langärmliges  Hemd. Er trug eine goldene Uhr und seine Haare waren natürlich auch perfekt gestylt.

Wir gingen aus dem Haus und stiegen in mein Auto ein. Den Führerschein hatte ich damals mit 17 in München gemacht, hatte aber nie ein Auto bekommen. Ich stieg auf der Fahrerseite ein und würgte als aller erstes den Motor ab. Fängt ja schon einmal super an.

„Bist du dir sicher, dass du Auto fahren kannst?" stichelte mich Marco.

„Ruhe dahinten, auf den billigen Plätzen! Wenn du es doch besser kannst, mach es halt" schnauzte ich ihn an.

Ich stieg aus dem Wagen und hielt Marco die Tür auf. Er schnallte sich ab und schnappte sich sofort den Schlüssel. Ich setzte mich auf die Rückbank.

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„Tja Kleine. Ich kann es halt doch besser!" Triumphierend saß Marco da, weil er es beim ersten Versuch geschafft hatte, den Wagen anspringen zu lassen.

„Toll! Und ich bin nicht klein!" gab ich genervt zurück.

„Das schaffst du auch noch. Wie sagt man so schön? Übung macht den Meister! Und doch, das bist du." Dass Marco solche Sprichwörter kennt, hätte ich nicht gedacht. Ich schmunzelte über meine Gedanken und kramte danach mein Handy aus meiner Tasche.

„So aussteigen bitte!" wurde ich von Marco aus den Gedanken gerissen.

Ich blickte von meinem Handy auf und sah mich um. Wo waren wir? Es könnte alles sein, nur kein nobles Restaurant.

„Kommst du heute auch noch mal aus dem Auto raus?" fragte mich Marco, der an der geöffneten Tür gelehnt da stand.

„Wo sind wir?" verwirrt schaute ich ihn an.

Er ignorierte mich einfach und hielt mir seine Hand hin. Letztendlich stieg ich, ohne zu wissen wo wir jetzt überhaupt waren, aus und folgte Erik und Marco.

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„Überraschung!" schrien plötzlich unzählige Menschen.

Erik entfernte die Hand von meinen Augen und ich sah in die strahlenden Gesichter von meinen Freunden, Verwandten und des ganzen BVB-Kaders plus Spielerfrauen.

„Oh mein Gott. Danke. Ich liebe euch so. Das ist der beste Geburtstag meines Lebens!" Wie verrückt sprang ich herum und umarmte Marco. Erik drückte ich einen Kuss auf die Lippen, den er sofort erwiderte.

Plötzlich tippte mir jemand auf die Schulter. Ich drehte mich um und mein Mund blieb offen stehen.

„Ach du scheiße. Was machst du denn hier!"

„Ich freu mich auch dich zu sehen, Schwesterherz." Gab er traurig zurück.

„Jonas. Oh Gott. Ich kann es nicht glauben, dass du da bist. Ich freue mich so. Ich hätte jetzt mit jedem gerechnet, außer mit dir." Ich sprang ihm in die Arme und legte meinen Kopf in seine Halsbeuge.

„Ich lasse mir doch den 18. Geburtstag von meiner Schwester nicht entgehen!" Jonas drückte mich noch fester an sich. Nach ein paar Minuten, ließ er mich wieder runter und ich drehte mich zu Marco und Erik um.

„Wo ist Marco?" fragte ich Erik, als ich Marco nirgends entdecken konnte.

Er zeigte mit dem Finger hinter mich. Ich drehte mich um und sah, dass er bei Vanessa stand und sie sich küssten.

„Die sind zusammen?" fragte Jonas erstaunt.

„Wie du siehst. Ja." Lachte ich.

Jonas nickte wissend.

Alle meine Verwandten kamen angerannt und umarmten mich und drückten mir ein Geschenk in die Hand. Die Geschenke gab ich an Erik weiter, die er dann sorgfältig auf einem Tisch stapelte. Danach gratulierte mir das komplette Team und natürlich auch Klopp. Danach kamen die Spielerfrauen, dann Vanessa, meine Freunde aus München und-. Felix und Lukas. Freudig umarmte ich sie und bekam ebenfalls ein Päckchen von jedem in die Hand gedrückt. Ich warf einen Blick auf den Tisch. Die Geschenke türmten sich mittlerweile Kilometer hoch.

Wir feierten noch ausgelassen bis kurz nach 0:00 Uhr. Dann gingen meine Eltern, Klopp und meine restlichen Verwandten nach Hause. Bis auf zwei Gläser Sekt hatte ich noch nichts getrunken, aber das würde sich spätestens ab jetzt ändern.

Kaum waren alle aus dem Gebäude draußen, wurde die Musik aufgedreht und eifrig getrunken.  Vor allem Erik schoss sich ziemlich ab.

Er war in mitten des Raumes und tanzte wie ein bekloppter Pinguin. Ich ging zu Jonas und wollte mich etwas mit ihm unterhalten. Ich meine er ist mein Bruder und ich habe ihn ziemlich lang nicht mehr gesehen. Da gibt es schon viel zu berichten.

„Jonas!"  Ich tippte ihn an.

Er fuhr herum und fing plötzlich an zu strahlen.

„Leonie. Ich weiß nicht, ob ich es dir schon gesagt habe, aber ich habe dich total vermisst!"

„Ich dich mindestens genauso sehr!" Ich umarmte ihn fest und drückte mein Gesicht in seine Halsbeuge.

„Was hältst du davon, wenn ich morgen noch da bleibe und wir was Schönes unternehmen. So ein Bruder-Schwester Tag." Schlug Jonas vor.

Ich war sofort Feuer und Flamme. Was gab es schon schöneres, als mit seinem Bruder, den man zudem mehrere Monate nicht gesehen hat, etwas zu machen.

„Jetzt erzähl mal. Was ist bei dir so los. Wie läuft es mit Lena? Und wie ist es so in Mainz?" fragte ich ihn.

„Mit Lena ist alles super. Und in Mainz. Ja, man muss sich halt noch daran gewöhnen, aber im Großen und Ganzen ist es echt schön.

„Ich habe sogar einen C-!" Plötzlich stoppte Jonas und schaute geschockt in die Richtung, in die ich nicht sehen konnte.

„Jonas. Was ist los? Was hast du gemacht?" leicht hysterisch wedelte ich mit meiner Hand vor seinem Gesicht herum.

Ich wollte mich gerade umdrehen, aber Jonas hielt mich fest.

„Nein. Ich glaube es ist nicht so gut, wenn du dich jetzt umdrehst!" panisch blickte mich Jonas an.

Ich ignorierte Jonas und drehte mich um. Vielleicht hätte ich doch auf Jonas hören sollen. Denn das was ich da sah, riss mir den Boden unter den Füßen weg.


Zu schön um wahr zu sein ! (Erik Durm&Jonas Hofmann FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt