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Erik's Sicht:

Blitzschnell setzte ich mich gerade hin. Meine Hände fingen an zu schwitzen. Oh Gott war ich nervös.

Sie schloss die Tür hinter sich, pfefferte ihre Tasche, wahrscheinlich mit Badesachen, in die nächste Ecke und lief dann weiter ins Innere des Zimmers.

Als sie mich sah, fing sie laut und hysterisch an zu schreien. Okay, sie hatte wohl nicht damit gerechnet, dass eine Person in ihrem Zimmer war.

„Leonie. Beruhig dich. Ich bin es nur!" Ich sprang vom Bett auf und versuchte sie zu beruhigen.

„Und was machst du bitte hier." Rief sie aufgebracht.

Ich war mir nicht sicher, ob es noch vom Schock oder wegen mir war, dass sie so reagierte.

„Dir beweisen, dass ich dich liebe. Ich will für dich kämpfen!" Ja. Das hat sich überzeugend angehört. Aber es ist ja auch die Wahrheit.

Sie nickte nur leicht. Sie wusste wohl nicht was sie dazu sagen sollte. Ich war aber froh, dass sie nicht so etwas wie  Da kannst du lange kämpfen oder Man hat ja gesehen wie viel ich dir bedeute kam. Vielleicht bestand ja doch noch Chance, dass wir wieder zusammen sein konnten.

„Und du wohnst jetzt mit mir hier im Zimmer?" stotterte sie.

„Ja sieht ganz so aus. Aber wenn es dir nicht passt, kann ich mir auch ein eigenes Zimmer buchen."

Dummheit Erik. Richtig dumm von dir so etwas jetzt zu sagen. Sie will doch sowieso dass ich gehe.

„Ne ne. Passt schon. Ich will ja nicht dass du unnötig Geld ausgibst. Wir werden es schon überleben!" Sie lächelte mich leicht an.

Wie schön ihr Lächeln nur war.

„Okay danke!" lächelte ich zurück und widmete mich meinem Koffer. Ich packte meine ganzen Klamotten in den leeren der beiden Schränke. Nach einer geschlagenen Stunde ließ ich mich erschöpft aufs Bett fallen. Leonie hatte mich die ganze Zeit beobachtet,  was mich jedoch kein bisschen störte. Seit ungefähr fünf Minuten war sie im Bad, da sie sich für das Abendessen fertig machen wollte.

Das sollte ich vielleicht auch mal tun. Ich stand also wieder auf, öffnete meinen Schrank und warf einen Blick hinein. Heute mal ein bisschen schicker.

Ich nahm eine hellblaue, ausgebleichte, kurze Jeanshose aus dem Schrank und zog dazu ein weißes T-Shirt mit V-Ausschnitt an. Dazu meine dunkelroten Vans. Ich prüfte im Spiegel noch einmal meine Haare und setzte mich dann wieder aufs Bett.

Im Bad konnte ich ein gleichmäßiges Brummen vernehmen, was wohl der Föhn war. Ich scrollte ein bisschen durch mein Handy, als Leonie nur mit Handtuch bekleidet aus dem Badezimmer kam.

Ich atmete schwer. Warum musste sie auch nur so geil aussehen.

„Entschuldigung, ich habe meine Klamotten vergessen!" nuschelte sie verlegen und schnappte sich die Klamotten, die auf einem Stuhl hingen. Und schon war sie wieder im Bad verschwunden.

Nach einer Viertelstunde kam sie fertig gestylt aus dem Bad. Sie trug eine hellblaue Hotpants, ein mintgrünes, luftiges Top, was etwas bauchfrei war, mit einer kleinen Brusttasche. Sie war dezent geschminkt und ihre Haare hatte sie ordentlich geglättet. Sie trug außerdem noch eine goldene Kette. Insgesamt sah sie wunderschön aus. So wie immer eben.

„Gehen wir?" fragte ich sie.

Sie nickte und wir verließen das Zimmer. Danach klopften wir an die Tür von Marco und Vanessa.

„Jaja wir kommen ja schon Erik!" motzte Marco von drinnen und schon wurde die Tür aufgerissen.

„Woher wusstest du, dass ich es bin?" fragte ich ihn belustigt.

„Ganz ehrlich! Wer sollte sonst klopfen, hm?" lachte er.

Danach verließen die beiden das Zimmer und verschränkten ihre Hände miteinander. Wie süß.

Leonie und ich trotteten hinterher. Wie gerne würde ich Leonies Hand auch nehmen, aber ich wollte nichts riskieren. Ich musste jetzt alles was ich machte gut durchdenken, um keine Fehler zu machen.

-

Oh mein Gott ist das Buffet riesig.

Mit großen Augen starrte ich das viele Essen an. Das Buffet erstreckte sich durch den ganzen Speisesaal. Ich war mir sicher, dass ich nach dem Essen hier rausrollen werde.

Kaum hatten wir einen Platz, rannten Marco und ich zum Büffet und luden unsere Teller randvoll.

„Und was hat Leonie gesagt?" fragte mich Marco.

„Äh. Eigentlich nichts. Als ich gefragt hatte, ob ich mir ein eigenes Zimmer nehmen soll, was die dümmste Frage der Welt war, hat sie nein gesagt. Oh man Marco, wenn ich wieder mit ihr zusammen komme, dann liebe ich dich dafür!"

„Ne ne, lass mal lieber!" lachte Marco.

Ich stimmte kurz mit ein und begab mich dann wieder zu unserem Tisch. Nachdem wir beide uns hingesetzt hatten, standen Leonie und Vanessa auf und liefen zum Büffet.

Leonie's Sicht:

Kaum waren wir ein paar Meter von den Jungs weg, fing Vanessa an mich breit anzugrinsen.

„Was geht bei dir falsch?" fragte ich sie schmunzelnd.

„Nichts, aber so wie ich das sehe, verstehst du dich mit Erik doch besser als ich gedacht habe." Sie grinste mich immer noch an. Langsam regte es mich auf.

„Man Vani. Du hast doch keine Ahnung!" genervt ging ich schneller, nahm mir einen Teller, tat mir etwas zu essen drauf und ging dann zurück zum Tisch. Wo Vanessa war wusste ich nicht. Wahrscheinlich noch am Büffet. Aber es war mir gerade ziemlich egal, da sie mich so extrem aufregte. Kann sie mich nicht einmal mit dem Thema Erik in Ruhe lassen?

Aber es kam mir schon sehr komisch vor, dass Marco und Erik hier waren und Erik auch noch in meinem Zimmer. Das war eh auf Marcos und Vanessas Mist gewachsen. Wie es mir dabei ging, daran dachten die zwei überhaupt nicht.

Nach zwei Minuten kam auch Vanessa wieder an den Tisch, aber sie grinste immer noch. Wollte sie Stress oder was?

Ich ignorierte sie einfach und aß weiter.

-

Mittlerweile waren wir wieder auf dem Zimmer. Erik hatte sich sofort ins Bett geschmissen und stöhnte die ganze Zeit etwas von „Oh man ich hab viel zu viel gefressen!" oder „Oh Gott ich platze gleich!". 

Ich hatte mich währenddessen umgezogen, abgeschminkt und im Bad fertig gemacht.

„Fuck. Wir müssen ja in einem Bett schlafen!" schoss es mir durch den Kopf, als ich aus dem Bad kam.

„Soll ich mir doch lieber ein eigenes Zimmer nehmen?" fragte mich plötzlich Erik.

Scheiße. Hatte ich das eben laut gesagt.

Ich schüttelte schnell den Kopf und setzte mich mit meinem Handy ins Bett.

Zu schön um wahr zu sein ! (Erik Durm&Jonas Hofmann FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt