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Marco's Sicht:

Wir spielten noch ein bisschen Barbie mit Emma, bis uns Vanessas Mutter zum Essen rief. Mh, hatte ich einen Kohldampf.

„Was gibt's?" fragte Vanessa ihre Mutter.

„Spagetti Bolognese!"

„Lecker!" meinte ich und setzte mich zu den anderen an den Tisch.

Jeder machte sich eine ordentliche Portion Nudeln auf den Teller. Wir wünschten uns noch einen guten Appetit und fingen an zu essen.

Es schmeckte wirklich richtig gut. Fast so gut wie bei meiner Mutter, aber die konnte eh keiner übertreffen.

Nach dem Essen gingen Vanessa, Emma und ich wieder nach oben. Emma ging in ihr eigenes Zimmer und spielte wieder Barbie. Süß.

Vanessa und ich setzten uns in Vanessas Zimmer auf das Bett und schauten einen Film.

Mit dir an meiner Seite. Oder so. Zumindest lag Vanessa am Ende des Films weinend in meinen Armen. Also ehrlich. So traurig war der jetzt auch nicht.

Wir machten uns im Bad fertig und legten uns in ihr Bett. DA wir noch nicht müde waren, redeten wir über alles Mögliche.

„Ja wirklich und dann ist Forni wirklich mit dem Gesicht in einen Kuhfladen gefallen. Dabei wollten wir nur ein Bild von ihm machen. Das war so geil. Robin und ich wären vor Lachen fast den Berg runtergerollt!"

Ich wartete auf eine Reaktion von Vanessa, aber es kam nichts. Ich blickte zu ihr rüber und sah, dass sie eingeschlafen war. Wie ein Engel. Ich legte mich vorsichtig hin, da wir die ganze Zeit gesessen hatten, zog Vanessa in meine Arme und schlief ziemlich schnell ebenfalls ein.

 Zeitsprung:

Erik's Sicht:

Nach dem verlorenen Spiel gegen die Eintracht, standen wir auf dem 18. Tabellenplatz. Es war eine extrem neue Situation, als Tabellenletzter in das nächste Spiel zu starten. Aber heute hatten wir die Chance wenigstens für eine Spielrunde auf dem 14. Platz zu stehen, wenn wir das Spiel gegen Hoffenheim gewinnen würden.

Ich packte gerade meine Tasche, da ich zum Stadion fahren musste. Leonie kam natürlich mit. Da sie unbedingt auf der Süd stehen wollte, hatte ich ihr natürlich eine Karte besorgt.

Gerade kam sie die Treppe herunter gerannt. Sie trug ihr Trikot, auf dem wahrscheinlich Durm drauf stand, eine Jeanshose und ihre Haare hatte sie zu einem Dutt gebunden.

Wie immer wunderschön.

„Umdrehen!" befahl ich ihr, als sie grinsend vor mir stand.

Sie tat wie ihr befohlen.

„Uh, hübsches Trikot!" meinte ich, als ich sah, dass es ein Trikot mit meinem Namen drauf war.

„Kaum selbstverliebt oder so?" sie haute mir leicht gegen den Hinterkopf und ging lachend zur Garderobe.

Sie zog sich ihre dunkelblaue Winterjacke an und schlüpfte ich ihre Air Max.

„Bist du fertig mit Starren? Wir müssen nämlich los!"

„Wie? Was? Ich hab doch gar nicht gestarrt!" verteidigte ich mich.

„Nein, kaum!" Sie lachte.

„Was kann ich denn dafür, wenn ich so eine hübsche Freundin hab!" hauchte ich in ihr Ohr und umarmte sie von hinten.

„Ts Schleimer!" meinte sie, ehe sie die Haustür öffnete und in das Auto einstieg.

Ich zog auch noch schnell meine Jacke an und stieg dann auf die Fahrerseite. Mein Auto durfte sie noch nicht fahren, dafür war es mir zu wertvoll.

-

Am Stadiongelände angekommen, ging ich in die Kabine, wo die meisten schon da waren. Leonie ging Richtung Süd.

Leonie's Sicht:

Ich war schon so aufgeregt. Diese wohlbekannte Gänsehaut machte sich auf meinem Körper breit. Ich meine, ich stand auf der Süd. Da war das ganz normal. Und wenn dann die ganze Süd sang, denke ich immer, dass ich aussehen muss wie ein Streuselkuchen wegen der extremen Gänsehaut.

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Die Spieler liefen ein und alle um mich herum sangen You'll never walk alone. Ich natürlich auch. Ich hielt meinen Schal in die Luft und hatte meinen Blick starr aufs Spielfeld gerichtet.

Danach war noch Seitenwahl und schon fing das Spiel an. Heute mussten die Jungs gewinnen. Das würde ihnen gut tun und motivieren.

Und tatsächlich. Als hätte Gott meine Gedanken gehört und sie erfüllt. Da schoss Ilkay Gündogan das Tor. Kopfballtor. Die Süd rastete aus und ich flog mindestens drei Reihen weiter runter. 1:0 für uns. Für uns. Oh mein Gott. Aber jetzt mussten sie die Führung bis zum Ende halten. Wir hatten noch einige gute Chancen, die der Schiedsrichter aber abpfiff, da es Abseits war. Die Hoffenheimer kamen eher schlecht ins Spiel. Gut für uns, denn am Ende hieß es 3 Punkte für uns und somit Platz 14.

Plötzlich tippte mich jemand an. Schwungvoll drehte ich mich um und blickte in die Gesichter von zwei Mädchen. Ungefähr so alt wie ich. Vielleicht ein-zwei Jahre jünger als ich.

„Bist du nicht die Bitch von meinem Erik-Baby?" arrogant sah sie mich an.

Leonie nicht weinen. Nein. Es sind nur zwei Mädchen. Du sollst dich freuen. Wir haben gewonnen. Hör nicht auf die beiden.

„Halt dich fern von ihm, oder du bekommst es mit uns zu tun, verstanden?" sagte die Zweite und sah mich mit einem Todesblick an.

Die Süd war schon ziemlich leer. Klar, das Spiel war ja auch schon längst vorbei und so konnte mir keiner mit den beiden helfen.

Ich drehte mich um und rannte weg. Ich weiß, ich wollte stark bleiben und keine Verletzlichkeit zeigen, aber so etwas traf mich schon ziemlich hart.

Ich konnte nur noch das Klatschen von Händen hören. Wahrscheinlich klatschten sie sich jetzt ab, da ihr Plan, mich fertigzumachen, geglückt war. Wie konnte man nur so sein.

Ich stellte mich vor das Stadion und wartete auf Erik. Oder sollte ich mich besser von ihm fernhalten, so wie es die beiden arroganten Mädchen  gesagt hatten. Nein. Auf keinen Fall.

Unbewusst liefen mir ein paar Tränen über mein Gesicht. Doch da hörte ich die Stimmen von Erik und Kevin.

Hastig wischte ich mir die Tränen weg, grinste einmal kurz übertrieben, damit ich nicht ganz so niedergeschlagen aussah und lief auf  Erik zu. Als er mich sah, fing er an zu grinsen.

Ich ging auf ich zu und küsste ihn erst einmal.

„Glückwunsch zum Sieg!" nuschelte ich in seine Lippen.

Er nuschelte ein „Danke!" zurück und löste sich von mir.

„Was ist los, Süße? Du siehst aus als ob du geweint hättest!" besorgt sah mich Erik an. Kevin war in der Zwischenzeit schon zu seinem Auto gegangen und weggefahren.

„Nichts. Nichts!" murmelte ich.

Erik sah mir noch einmal in die Augen, seufzte kurz, nahm meine Hand und ging mit mir zum Auto.

Zu schön um wahr zu sein ! (Erik Durm&Jonas Hofmann FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt