Leonie's Sicht:
Wie soll ich mein Leben beschreiben. Viele würden es als langweilig abstempeln, aber in Wirklichkeit war es das nicht. Ich meine klar. In die Schule gehen und sich außerhalb des Unterrichts mit Freunden treffen war nicht besonders spektakulär. Aber da war diese eine kleine Sache. Ich himmelte diesen einen Fußballverein an. Borussia Dortmund. Das machte mein Leben doch um einiges interessanter, nicht?
Aber das war eben ich. Leonie. Leonie Hofmann. Ohne den Punkt, dass ich Fußballfan war, würde ich jedem zustimmen, der mein Leben als langweilig bezeichnete.
Mit meinen 17 Jahren ging ich nicht wie viele anderen auf Partys und betrank mich auch nicht. Mein Wochenende bestand aus Fußball schauen und mich auf die Schule vorbereiten. Ich hatte mein letztes Schuljahr. In diesem Jahr würde ich mein Abitur machen, wenn alles glatt läuft.
Und da ich Einzelkind war, richtete ich meine volle Aufmerksamkeit auf meinen Lieblingsspieler. Erik Durm. Ihr wisst schon. Der 1,83 m große Mann mit den tollen Augen und einer enormen Bodenständigkeit.
Endlich hatte ich es geschafft. Endlich hatte ich das Fantreffen mit ihm gewonnen. Und mit "ihm" meinte ich natürlich keinen geringeren als Erik Durm. Wir trafen uns im Vapiano in Dortmund. Wo sonst?
Dort redeten und lachten wir viel und verstanden uns einfach auf Anhieb richtig gut. Nach dem Essen lud er mich noch zu sich nach Hause ein, da es zu spät gewesen wäre, um noch nach München zurück zu fahren. Wir schauten uns einen Film an. Ich war mir allerdings nicht mehr sicher, wie der Film hieß. Ziemlich am Ende des Filmes spürte ich plötzlich einen heißen Atem in meinem Nacken, der mir starke Gänsehaut bereitete.War das Erik? Ja bestimmt. Wer sonst. Es war ja kein anderer hier. Dumm.
Ich drehte mich in die Richtung, woher dieser Luftzug kam und schaute direkt in Eriks Augen. Habe ich schon einmal erwähnt, wie wunderschön sie sind?
Unsere Gesichter näherten sich soweit, dass vielleicht gerade so ein Blatt Papier dazwischen passen würde. So lange hatte ich mir gewünscht, Erik so nahe zu sein. Und jetzt war es endlich soweit. Der Moment war einfach perfekt.
Doch das Leben meinte es anscheinend nicht gut mit mir, denn plötzlich ging das Licht in meinem Zimmers an und ich hörte die Stimme meiner Mutter.
"Leonie! Aufstehen! Du musst in die Schule."
Warum ich mit 17 noch von meiner Mutter geweckt wurde? Sie hatte einfach Angst, dass ich meinen Wecker überhören würde und zu spät in die Schule kam. Total idiotisch. Mütter eben. Dann würde ich halt mal ein paar Minuten zu spät kommen. So schlimm war das ja auch nicht.
Langsam öffnete ich meine Augen und war enttäuscht. Sehr enttäuscht sogar. Es war alles nur ein Traum. Zwar ein sehr schöner, aber er würde nie Wirklichkeit werden. Warum mussten sich Träume auch immer so real anfühlen? Ich hatte mich schon so damit abgefunden, dass Erik was von mir wollte. Aber nein. Warum sollte er auch. Ich war ein einfacher Fan. Davon gab es Millionen. Er konnte jede andere haben.
Das Licht blendete mich wie noch was, also dauerte es erst eine Weile bis ich mich bewegte. So war ich eben. Total faul.
Etwas geknickt rappelte ich mich aus meinem schön warmen Bett auf und suchte mir Klamotten raus. Ein Blick aus dem Fenster verriet mir, dass es heute warm wird, da die Sonne schon verhältnismäßig hoch am Himmel stand. Es war erst kurz nach 7:00 Uhr. Um diese Uhrzeit schon so viel Sonne war echt ungewöhnlich.
Also entschied ich mich für eine hellblaue, ausgewaschene Jeanshotpant, die an den Hosenbeinen ausgefranst war und eine weiß-durchsichtige Bluse, die nur meine Schultern bedeckte. Darunter wollte ich mir noch mein schwarzes Bandeau-Top ziehen, damit man meinen BH nicht durchsah.
Mit den Kleidern bepackt, ging ich ins Badezimmer. Dort zog ich mir meine ausgesuchten Klamotten an, putzte mir die Zähne, kämmte meine langen, dunkelblonden, leicht gewellten Haare und ließ diese offen über meine Schultern fallen. Als letztes schminkte ich mich noch dezent. Also nur Mascara, damit meine blauen Augen betont wurden und Concealer, um meine Augenringe abzudecken, die ich durch das frühe Aufstehen hatte. Etwas anderes brauchte ich nicht unbedingt, da meine leicht gebräunte Haut weitestgehend frei von Unreinheiten war. Anschließend machte ich mich auf den Weg in die Küche.
Da ich morgens nie Hunger hatte, sagte ich meinen Eltern nur noch schnell Tschüss und machte mich auf den Weg zur Schule. Aber nicht denken, dass ich magersüchtig bin. Ich bin zwar relativ dünn, aber das liegt nur daran, dass ich mit meinen 1,72 relativ groß bin und sich das Fett sozusagen verwachsen hatte. Ansonsten aß ich nämlich viel zu viel.
Das einzige, auf das ich mich in der Schule freute, waren meine Freunde. Ich hatte normalerweise so wenig Freizeit, dass da für meine Freunde nicht wirklich Zeit war.
An der Schule angekommen, wartete schon wie jeden Morgen meine beste Freundin Vanessa vor dem Schultor auf mich. Wir umarmten uns und gingen zusammen zu unserem Klassenraum.
Und schon begann der Unterricht. Aber meine Gedanken schweiften die ganze Zeit zu meinem Traum von Erik und dem Fantreffen.
Wie schön es nur wäre, wenn es in echt passieren würde!
"Wenn was passieren würde, Leonie Hofmann? Dass du endlich einmal Mathe verstehst, oder was?" Ich wurde von der Stimme meines Lehrers aus meinen Gedanken gerissen.
Ich konnte leichtes Gekicher aus der Klasse hören. Mir war das nur extrem peinlich. Oh Gott. Ich hatte das echt laut gesagt.
,,Ach. Schon okay!" antwortete ich knapp, da ich keine Lust auf ein Gespräch mit meinem Lehrer hatte.
Es war bekannt, dass mich mein Lehrer nicht leiden konnte. Es gab auch einen bescheuerten Grund dafür. Er war Schalke Fan und ich eben Dortmund Fan. Manchmal könnte ich ihm einfach nur den Hals umdrehen. Das war doch kein Grund, jemanden nicht zu mögen, oder? Lehrer sollten das Privatleben und den Unterricht auseinander halten können.
Der Lehrer sagte daraufhin nichts mehr, worüber ich auch froh war. Doch es gab da so einen in der Klasse, der immer das letzte Wort haben musste. Felix. Mein bester Freund. Komischerweise hatte unser Lehrer gegen ihn nichts, obwohl er ebenfalls Dortmund-Fan war.
,,Leo hat bestimmt wieder von ihrem Erik geträumt! " lachte er.
Die Klasse fing an zu lachen. Das konnte ich nicht auf mir sitzen lassen. Ich drehte mich zu ihm um, lächelte ihn gefälscht an und zeigte ihm meinen Mittelfinger. Nach dieser Aktion war auch endlich Ruhe und der Lehrer fuhr unbeirrt mit seinem Unterricht fort, was allerdings auch nicht unbedingt positiv war.
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Nach acht weiteren anstrengenden und auch sehr langweiligen Stunden, ertönte endlich der erlösende Gong der Schulglocke und alle stürmten aus dem Klassenzimmer.
Vor der Schule umarmte ich noch Vanessa.
"Ciao Süße, wir sehen uns ja morgen. Lass uns nachher vielleicht nochmal telefonieren." Meinte sie.
"Bis morgen, und klar können wir später telefonieren. Ich ruf dich dann an!"
Ich setzte mich mit Felix in den Bus und fuhr nach Hause. Vor der Haustür verabschiedete ich mich von ihm mit einer Umarmung.
Danach kramte ich aus meiner Tasche den Haustürschlüssel und schloss die Tür auf. Ich betrat das Haus und was ich dort vorfand, damit hätte ich in hundert Jahren nicht gerechnet.
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Zu schön um wahr zu sein ! (Erik Durm&Jonas Hofmann FF)
FanfictionLeonie ist ein ganz normales Mädchen aus der Nähe von München, zumindest dachte sie das, bis sich ihr Leben um 180º wendete. Ihr Leben besteht aus Höhe und Tiefen, wobei es die Tiefen in sich haben....