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Marco's Sicht:

Ich hörte Gebrüll. Ich musste wohl eingeschlafen sein. Langsam öffnete ich meine Augen und sah in das vor Wut rot angelaufene Gesicht von Vanessas Vater, dessen Name ich immer noch nicht kannte.

Auch Vanessa war durch den Lärm aufgewacht und bei dem Anblick von ihrem Vater vor Schreck aus dem Bett gesprungen. Ich tat es ihr gleich. Ich fuhr mir einmal durch die Haare und stellte mich dann neben sie.

„Marco hatte ich dir nicht gesagt, dass du dich meiner Tochter nicht nähern sollst. Du willst sie doch nur flachlegen. Und zu vorhin. Was solltest du bitte für ein Star sein. Bildest dir wieder nur wieder was ein. Geh, Junge!" setzte er weiter an.

„Papa es reicht. Ganz ehrlich. Du weißt doch gar nicht wie es abgelaufen war, bis wir zusammen waren. Und falls du ihn nicht erkennst, helfe ich dir mal, ja! Das ist Marco Reus.  Und nein, er geht nicht. Nicht bevor das hier alles geklärt ist und ihr unsere Beziehung akzeptiert!" sie griff nach meiner Hand.

„Marco Reus. Pff. Der kann doch nichts außer ständig verletzt zu sein. Und niemals. Ich werde niemals die Beziehung von euch akzeptieren! Dieser Kerl kommt mir nicht mehr ins Haus!"

Autsch, das tat weh. Denkt er, ich verletze mich extra? Für mich ist das doch auch alles scheiße.

„Gut, dann zieh ich halt zu Marco, Leonie und Erik. Die haben wenigstens nichts dagegen und freuen sich für mich, dass ich endlich einen Freund habe, der mich genauso liebt wie ich ihn." Schrie Vanessa.

„Nein Vanessa. Bitte nicht. Bitte zieh nicht aus!" bettelte ihre Mutter, die gerade ins Zimmer gelaufen kam.

„Wenn ihr aber nicht wollt, dass ich mit ihm zusammen bin, dann geht's nicht anders. Ich werde diese Beziehung nicht wegen euch aufgeben. Dafür ist er mir zu wichtig!"

Man, sie war so süß. Ich umarmte sie von hinten. Egal, was Vanessas Eltern davon hielten.

„Vani, was ist los?" fragte eine zuckersüße Mädchenstimme. Ich blickte nach unten und sah ein kleines Kind. Vielleicht 4 oder 5. Halblange blonde Haare und braune Augen. Süß.

„Emmi, ich erzähl es dir dann, okay. Geh noch ein bisschen spielen!" lächelte Vanessa.

Sie nickte mit ihrem kleinen Kopf und rannte wieder aus dem Zimmer heraus. Ich lächelte ihr nach. Dieses Kind war echt zucker.

„Ja gut also. Wir können ja mal versuchen ein anständiges Gespräch zu führen!" schlug ihre Mutter vor.

Ich war erleichtert. Ihre Mutter hatte doch ein ziemlich großes Herz und war nicht ganz so abweisend zu mir wie ihr Vater.

Ihr Vater wollte protestieren, aber ihre Mutter signalisierte ihm, dass er leise sein sollte.

Wir verließen alle das Zimmer und setzten uns im Wohnzimmer auf die Couch.

Vanessa legte ihren Kopf auf meine Schulter und ich schlang meine Arme um sie. Ihre Eltern nahmen auf der anderen Seite des Sofas Platz.

„Ja-, äh Vanessa. Du hast ja vorhin gesagt, dass wir nicht wüssten, wie es vor eurer Beziehung abgelaufen ist und so. Vielleicht kannst du es uns mal erzählen!" unsicher fing ihre Mutter an.

„Ich glaube Marco kann das besser erklären!"

Toll.

„Ja also. Leonie hat uns erzählt, dass Vanessa uns besuchen kommt. Ich hab mich halt gefreut, dass ich vielleicht eine gute Freundin dazubekomme und ja. Dann ist sie gekommen und ich dachte mir von Anfang an nur Wow. Nach ein paar Tagen wollte ich sie nach einem Date fragen und hatte dann so viel Schiss, dass sie nein sagt, dass ich in der Kabine vor Erik angefangen hab zu weinen."

Verlegen kratzte ich mich am Kopf. Mir war es in gewisser Weise peinlich, das zuzugeben.

„Dann hab ich sie halt gefragt und sie hat nein gesagt. Da ist für mich eine Welt zusammengebrochen, weil ich mich in sie verliebt hatte. Ich bin dann  weg gerannt, weil ich es nicht wahr haben wollte. In der Zeit hatte ich einen Gips am Fuß und sollte daher keinen Sport machen. Zuhause hatte ich mich dann in mein Bett geschmissen und habe mir viel zu viele Gedanken gemacht, warum ihre Antwort so ausgefallen war. Dann hatten wir uns unterhalten, warum sie es nicht wollte und dabei kam dann raus, dass sie Angst hatte, dass ich sie betrüge, wenn sie wieder in München ist.
Würde ich natürlich nie machen. Sie hat dann gesagt, dass sie ein Date mit mir haben möchte. Nach dem Date habe ich sie dann gefragt, ob sie mit mir zusammen sein möchte. Sie hat erst nichts gesagt und ich dachte sie will nicht. Aber dann hat sie ja gesagt und ja. Mehr gibt's nicht." Die komplette Rede über schaute ich entweder auf den Boden oder an irgendwelche Gegenstände weiter weg. Ich wollte einfach keinem in die Augen schauen, weil ich sonst noch nervöser werden würde.

Unsicher drehte ich meinen Kopf zu ihren Eltern. Der Blick von ihrem Vater war schon etwas weicher und ihre Mutter lächelte.

„Du bist eigentlich ganz korrekt Marco!" lächelte sie.

„Also ist es von euch aus okay, dass ich mit Marco zusammen bin?" fragte Vanessa.

Ihre Mutter schaute kurz zu Vanessas Vater, der leicht mit dem Kopf nickte.

„Ja. Ja es ist okay!"

Vanessa sprang auf und umarmte kreischend ihre Eltern.

„Danke. Danke. Danke!"

Auch ich stand auf und umarmte die beiden.

„Danke, äh-."

„Laura!"

Ich lächelte und auch ihr Vater meinte ich sollte ich einfach „Stefan" nennen.

Wir bedankten uns noch einmal und gingen dann wieder nach oben.

„Ich weiß man fragt so etwas nicht, aber deine Eltern sehen ziemlich jung aus und auch von den Namen her wirken sie so. Wie alt sind  sie?" fragte ich Vanessa.

„Also meine Mutter ist 37 und mein Vater ist 39. Die waren noch sehr jung als sie mich bekommen haben. 19 und  21!" Ich nickte wissend.

„Willst du meine kleine Schwester richtig kennen lernen?" fragte Vanessa

Ich nickte begeistert. Vanessa lachte kurz auf und betrat das Zimmer von ihr.

„Hey Emmi!" Vanessa kniete sich auf den Boden und sie kam angerannt. Sie blickte zu mir hoch.

„Wer ist das?" fragte sie mit ihrer zarten Stimme.

„Das ist mein Freund Marco. Willst du ihm auch sagen, wer du bist?"

„Ich bin Emma!" sie grinste mich an. Ich winkte ihr kurz zu und setzte mich dann ebenfalls auf den Boden.

„Und ihr habt euch ganz doll lieb?" fragte Emma.

„Ja Emmi, wir haben uns ganz doll lieb. Aber du bist für immer meine Prinzessin und ich hab dich auch ganz doll lieb!" sie gab ihr einen Kuss auf die Stirn.

„Und du wirst für immer meine Prinzessin sein!" raunte ich ihr ins Ohr und gab ihr einen Kuss auf die Wange.

Zu schön um wahr zu sein ! (Erik Durm&Jonas Hofmann FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt