Leonie's Sicht:
Wenn ich so nachdenke war mein Leben mehr als perfekt. Klar wäre es noch schöner, wenn Jonas da wäre, aber man kann eben nicht alles haben. Ich hatte den perfekten Bruder, den ich aber leider nicht mehr sah, die allerbesten Freunde beziehungsweise Freundinnen, das perfekte Haus und natürlich den perfekten Freund. Mit meinen Eltern ist auch wieder alles in Ordnung. Jonas haben sie jetzt auch akzeptiert. Es gibt bestimmt nicht viele, die so ein perfektes Leben wie ich haben.
„Bist du müde?" fragte mich Erik leise.
Ich schüttelte den Kopf. Ich war nicht einmal ansatzweise müde.
„Gut. Dann können wir uns jetzt mal einen Plan ausdenken, wie die beiden zusammen kommen!" schlug Erik vor.
Er hatte Recht. Sie gehörten zusammen. Das Leben der beiden war im Gegensatz zu meinem, nicht perfekt. Man spürte einfach, dass die beiden mit der jetzigen Situation nicht glücklich waren.
„Spontan fällt mir da jetzt aber nichts ein. Vielleicht sollten sie einfach mal reden!" sagte ich.
„Reden? Dein Ernst? Ich hatte zu Marco auch gesagt, dass er mit Vanessa wegen dem Date einfach nur reden soll und du siehst ja, was dabei rausgekommen ist. Nein da muss schon was anderes her. Nur was?" Erik dachte angestrengt nach. Ich auch. Aber mir wollte einfach nichts einfallen.
„Ok warte. Reden wäre vielleicht doch gut, damit sie ihre Probleme aussprechen, aber wir müssen dafür sorgen, dass Vanessa oder Marco nicht abhauen." Fing Erik an.
„Du meinst wir sollten sie irgendwie zusammen in einen Raum schließen und erst wieder rauslassen, wenn sie sie ausgesprochen haben!" fuhr ich fort.
Erik nickte begeistert. Er gab mir High Five und ich kuschelte mich wieder an ihn ran.
„Wollen wir jetzt mal hoch gehen. Ich werde so langsam müde." Fragte mich Erik.
Ich nickte und wir standen von der Couch auf. Erik schaltete noch schnell den Fernseher aus und zusammen gingen wir hoch ins Badezimmer. Wir putzten unsere Zähne und machten dabei ein paar verrückte Selfies. Danach gingen wir in Eriks Zimmer. Er zog sich bis auf die Boxershorts aus und ich holte mir ein Shirt von ihm, das mir bis über die Oberschenkel ging. Wir legten uns eng aneinander gekuschelt ins Bett und schliefen dann auch gleich ein.
-Nächster Morgen-
Ich wurde durch zärtliche Küsse auf meinem Nacken geweckt. Erik. Seine Lippen würde ich unter Tausenden wieder erkennen. Ich schlug meine Augen auf und drehte mich einmal rum, so dass ich ihm in die Augen schauen konnte. Ich lächelte ihn an und er lächelte zurück. Dann kam er näher und drückte mir einen gefühlvollen Kuss auf die Lippen.
„Guten Morgen mein Schatz!" begrüßte er mich.
„Morgen!" grummelte ich. Ich war eindeutig ein Morgenmuffel.
Ich schlug die Bettdecke zurück und stand auf. Erik tat es mir gleich. Er zog sich noch schnell ein Shirt drüber und schon gingen wir zusammen runter. Unten saßen Marco und Vanessa schon am Tisch. Aber sie waren leise. Sie schwiegen sich förmlich an. Marcos Blick war auf den Tisch gerichtet, da er, wie es mir Erik erzählt hatte, die ganze Zeit geweint hatte und daher wahrscheinlich rote Augen hatte.
Langsam verstand ich, wie sich Jonas damals gefühlt haben muss, als Erik und ich Streit hatten, nur glaube ich, waren wir noch viel schlimmer.
„Morgen!" warf Erik gut gelaunt in die Runde.
Vanessa erwiderte ein fröhliches Guten Morgen. Marco dagegen hob seinen Kopf, versuchte sich an einem Lächeln, was aber eindeutig gequält aussah und senkte seinen Kopf wieder. Wir nahmen uns schnell etwas zu Essen mit, da vielleicht die Möglichkeit bestand, dass die beiden noch einmal reden würden und verschwanden oben in Eriks Zimmer. Vorher lächelte ich Marco aufmunternd an. Er verstand wohl was ich meinte, denn er lächelte zurück. Und zwar richtig und nicht gequält.
Marcos Sicht:
Leonie hatte Recht. Das hier war vielleicht meine einzige Chance mit ihr zu reden. Denn wenn ich jetzt noch lange warte, ist sie wieder oben im Zimmer und kommt da auch so schnell nicht mehr raus. Los Marco, trau dich. Es wird schon alles gut gehen. Ja, das habe ich beim ersten Mal auch gedacht und jetzt.
Scheiß innere Stimme. Ich hörte einfach mal auf die erste Stimme, obwohl die zweite Recht hatte.
Ich blickte zu Vanessa, die gerade lustlos in ihren Cornflakes rumstocherte.
„Vani?" krächzte ich.
Meine Stimme! Wo war jetzt nur meine Stimme? Shit!
Sie hob ihren Kopf und blickte mich traurig an. Was! Traurig? Was habe ich falsch gemacht?
„Du können wir vielleicht noch einmal reden?" fragte ich sie leise.
„Über was Marco? Über was?" sagte sie mit leiser, aber piepsiger Stimme.
„Über alles! Über uns!" den letzten Teil des Satzes flüsterte ich, in der Hoffnung das sie es nicht hören würde.
„Es gibt kein uns und wird es wahrscheinloch auch nie geben." Beschämt sah sie wieder auf ihren Teller.
Mist. Sie hatte es gehört. Aber warum war sie so abweisend zu mir. Warum konnte sie sich keine Beziehung mit mir vorstellen. Es war zum Verzweifeln. Ich bemerkte gar nicht, dass meine Augen sich mit Tränen füllten. Man, warum weine ich sooft?
„Man Vanessa, bitte. Gib mir eine Chance, dass ganze zwischen uns zu klären. Wenn es einen bestimmten Grund gibt, warum du nicht mit mir ausgehen möchtest, dann sag ihn mir. Man, ich liebe dich verdammt und will nur das Beste für dich. Bitte Vanessa!" schluchzte ich.
Vanessa sah auf. Auch ihr liefen vereinzelt Tränen hinunter.
„Marco. So etwas Süßes hat noch nie jemand zu mir gesagt. Wenn du es unbedingt willst, dann können wir reden!" flüsterte sie.
Ich lächelte leicht und stand auf. Ich schaute sie auffordernd an und auch sie stand auf. Zusammen liefen wir in „mein" Zimmer und ließen uns aufs Bett fallen. Wir saßen uns gegenüber. An jeder Bettseite einer.
„Vani? Ich möchte einfach nur wissen, was zwischen unserem gemeinsamen Date steht. Vielleicht kann ich es dann besser verarbeiten." Fing ich an.
Ich konnte sie einmal durchschnaufen hören bevor sie anfing.
„Ich weiß nicht, ob du es verstehen wirst, weil ich mich wirklich kindisch anstelle, aber naja. Also in ein paar Tagen bin ich wieder in München und du aber noch hier in Dortmund. Ich wollte einfach verhindern, dass wir uns durch das Date näher kommen. Es war einfach eine Kurzschlussreaktion, die ich im Nach hinein auch nicht mehr unbedingt verstehen kann. Zumindest habe ich halt Angst, dass du, wenn ich weg bin, jeden Tag eine andere flachlegst, verstehst du?"
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Zu schön um wahr zu sein ! (Erik Durm&Jonas Hofmann FF)
FanficLeonie ist ein ganz normales Mädchen aus der Nähe von München, zumindest dachte sie das, bis sich ihr Leben um 180º wendete. Ihr Leben besteht aus Höhe und Tiefen, wobei es die Tiefen in sich haben....