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-Zeitsprung: Weihnachten-

Leonie's Sicht:

Weihnachten. Weihnachten. Weihnachten. Wie schnell das Jahr einfach mal verging. Noch ein paar Monate dann machte ich Abi und war endlich frei von dieser Schule.

Heute war einfach so ein schöner Tag. Meine Familie würde kommen, also meine Eltern und Jonas, und dann kamen auch noch Eriks Eltern. Es würde das erste Mal sein, dass ich sie sah.

Marco feierte bei seinen Eltern. Vanessa und ihre Familie kamen natürlich zu ihm nach Hause. Daher war Marco schon nicht mehr bei uns in der WG, sondern war nachdem er gestern noch kurz in der Stadt war, am Abend zu seinen Eltern gefahren und blieb über die Weihnachtsfeiertage auch dort.

Gut gelaunt stand ich auf und zog mich an. Eine graue Jogginghose und einen schwarzen engen Pullover. Farbenfroh, ich weiß. Meine Haare band ich noch schnell zu einem unordentlichen Dutt zusammen und frühstückte dann etwas.

Danach putzte ich mir meine Zähne und setzte mich vor den Fernseher. Erik schlief noch. Komisch. Normalerweise war ich immer die Letzte die aufstand.

„Shit, ich muss ja noch Geschenke einpacken!" murmelte ich leise vor mich hin, legte mein Handy beiseite, schaltete den Fernseher aus und ging in mein Schlafzimmer. Ich verteilte die Geschenke auf dem Bett und ging auf die Suche nach Geschenkpapier.

Ich öffnete ungefähr jeden Schrank, bis mir aus einem ein paar Geschenkpapierrollen entgegen fielen. In einer Kiste daneben lag noch etwas Geschenkband. Also nahm ich alles und legte es ebenfalls auf mein Bett. Nacheinander packte ich alle Geschenke ein und räumte dann alles weg. Das heißt: Geschenkpapier und Bänder wieder in den Schrank im sogenannten „Arbeitszimmer" und die Geschenke versteckte ich in meinem Kleiderschrank.

Ich verließ mein Zimmer wieder und klopfte an Eriks Zimmertür. Es war nämlich schon verdächtig spät, wenn er noch schlafen würde.

„Schläfst du noch, Schatz?"

„Ja." Meinte er leicht lachend und wälzte sich im Bett rum, damit er mich anschauen konnte.

Er schlug die Bett decke quälend langsam zurück und stand dann in Zeitlupe auf. Als er vor mir stand, kicherte er leicht und gab mir einen Kuss auf den Mund.

„Frohe Weihnachten, Babe." Meinte er, nachdem wir uns voneinander gelöst hatten.

„Dir auch!"

-

Es war 17:30 Uhr und in anderthalb Stunden würden unsere Eltern und Familien kommen. Ich ging ins Bad und schminkte mich mit Foundation, Mascara, Eyeliner, Bronzer und dem ganzen anderen Zeug. Es war etwas mehr Schminke als sonst, aber es wirkte trotzdem noch relativ natürlich.

Danach legte ich mir in meinem Zimmer eine schwarze Röhrenjeans mit kleinen Reißverschlüssen an den unteren Hosenbeinen und eine weiße Chiffonbluse raus. Ich zog es mir auch gleich alles an. Die Bluse steckte ich nur vorne in die Hose und zog mir noch meine Hausschuh-Uggs dazu an. Danach legte ich mir noch eine silberne Kette an und steckte mir Perlenohrringe in die Ohren.

Meine Haare glättete ich erst und  lockte sie danach leicht. Anders ging es mit meinen Haaren nicht, da sie gewellt waren. Etwas anderes machte ich dann nicht mehr, da es bereits 18:15 Uhr war. Und ich musste noch kochen und den Tisch decken.

Wir wollten Ente mit Kartoffelknödel und Rotkraut machen. Zwar war es eher ein Gericht für die Weihnachtsfeiertage, aber da an diesen Tagen unsere Eltern nicht mehr da sein würden, hatten wir uns entschieden es direkt an Weihnachten zu machen.

Ich zog mir eine Schürze an, damit ich meine Klamotten nicht dreckig machte. Dann stellte ich 3 Töpfe raus und holte die Ente aus dem Kühlschrank. Wir hatten sie gestern Mittag schon zubereitet und daher schob ich sie nur noch in den Backofen, damit sie schön knusprig war.

Ich machte die Verpackung von dem Knödelpulver auf und rührte es in einer Schüssel zusammen. Die Masse formte ich zu Kugeln und ließ sie in das heiße Wasser im Topf ein. Das Rotkraut ließ ich in einem anderen Topf kochen und die Soße wurde wieder in einem anderen Topf zubereitet.

Danach deckte ich den Tisch für sieben Personen und dekorierte ihn auch noch etwas weihnachtlich.

„Oh du bist ja schon fertig!" meinte plötzlich Erik hinter mir erstaunt.

„Tja, ich kann es halt!"

Ich hörte Erik leicht lachen und wir gingen dann in die Küche, um alles auf den Tisch zu stellen. Es war nämlich mittlerweile fast 19:00 Uhr und unsere Familien mussten jeden Moment kommen.

Kaum hatte ich diesen Gedanken zu Ende gebracht, klingelte es schon an der Tür. Ich legt schnell meine Schürze ab und rannte zur Tür. Schwungvoll öffnete ich sie und meine Eltern grinsten mich breit an.

„Frohe Weihnachten!" Meine Mutter kam auf mich zu und schloss mich in ihre Arme.

Mein Vater machte das gleiche. Auch Erik wurde umarmt und schon klingelte es erneut an der Tür. Diesmal waren es Eriks Eltern.

Unsicher stand ich vor ihnen und streckte ihnen meine Hand hin. Seine Mutter kam aber auf mich zu und umarmte mich herzlich. Ich war überrascht, aber erwiderte sie. Auch sein Vater schloss mich in die Arme.

Danach klingelte es noch einmal an der Tür und es konnte nur einer sein. Jonas. Ich sprang zur Tür und Jonas fiel mir sofort in die Arme.

„Ich hab dich so vermisst!" meinte er, ehe er mir einen Kuss auf die Wange drückte.

-

Wir saßen alle am Tisch. Unsere Teller waren schon vollgeladen und wir  wünschten uns allen einen guten Appetit.

„Schmeckt richtig gut!" lobte mich Eriks Mutter. Die anderen stimmten ihr zu und ich lächelte nur verlegen.

-

Nach dem Essen war Bescherung. Alle Geschenke lagen unter dem Weihnachtsbaum und nun konnte jeder das Geschenk suchen, was ihm gehörte.

„Bist du verrückt, Jonas?" Entsetzt starrte ich ihn an, da er mir soeben ein Ipad geschenkt hatte. Ich meine, das ist so verdammt teuer. Dazu hatte er mir auch noch einen Bruder-Schwester-Tag in Mainz geschenkt.

„Äh, nein!" er lächelte mich verschmitzt an.

„Danke!" ich fiel ihm um den Hals.

Von meinen Eltern bekam ich wie jedes Jahr Geld und auch von Eriks Eltern bekam ich eine Kleinigkeit.

Nun war Eriks Geschenk an der Reihe. Es war ziemlich flach. Es war ein Flugticket nach Paris. Ein ganzes Wochenende Paris. Oh mein Gott.

Dann fiel mir noch ein kleines Säckchen entgegen. Ich zog das Bändchen auf und ich sah ein kleines Armband. Bei genauerem Betrachten bemerkte ich, dass es das Armband von meinem Geburtstag war. Er hatte es also noch.

Ich musste meine Tränen unterdrücken. Ich fiel in seine Arme und musste mich echt beherrschen, nicht loszuheulen. Mein Make-up durfte nicht kaputt gehen. Aber einerseits war ich so gerührt davon, dass er es noch besaß und auf der anderen Seite schmerzten mich die Geschehnisse von meinem Geburtstag noch.

„Danke!" murmelte ich mit brüchiger Stimme.

„Hey, nicht weinen. Sonst werde ich auch noch traurig!" Erik sah mich bittend an.

Ich musste lächeln. Danach beobachtete ich die anderen noch beim Auspacken. Erik freute sich einen ab, als er das Geschenk von mir betrachtete. Von Jonas bekam er eine Snapback und ein Bild von ihm und Jonas.

Alles in allem war es ein wunderschönes und gelungenes Weihnachtsfest.


Zu schön um wahr zu sein ! (Erik Durm&Jonas Hofmann FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt