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Leonie's Sicht:

Ich war so froh, dass Vanessa da war. Ich weiß gar nicht, wann ich sie das letzte Mal gesehen habe. Seit ich hier in Dortmund wohnte auf jeden Fall nicht und ich wohnte schon ein paar Monate hier. Okay. Vielleicht zwei Monate. Felix war schon da und auch meine Eltern hatten wir besucht, aber irgendwie hatte ich Vanessa in dieser Zeit total vergessen und vernachlässigt.

Als wir nach der Schule zuhause ankamen, blieb gerade noch Zeit, um mir was Anständiges anzuziehen, meine Haare durchzukämmen und mich richtig zu schminken. Ich hatte mir eine graue Jeanshose, ein weißes Top und einen Cardigan in einem leichten rosa Ton angezogen.

-

Jetzt wollten wir etwas kochen. Ich wusste zwar, dass das unsere Küche nicht überlebte, aber ich wollte kein Spielverderber sein. Obwohl! Es war ja kein Spiel. Aber egal.

Wir standen vom Sofa auf und wollten in die Küche. Ganz vorne lief Marco, dicht gefolgt von Vanessa. Danach kam ich und dann Erik. Ich wollte gerade die Küche betreten, als ich von Erik zurückgezogen wurde.

„Ey Schatz, soll ich dir mal was sagen?" Erik wippte mit den Augenbrauen. Ich schaute ihn erwartungsvoll an. Was wird jetzt kommen.

„Marco hat vorhin einen Steifen wegen Vanessa bekommen!" Erik hielt sich die Hand vor den Mund und kicherte leicht. Das sah richtig süß aus.

„Du verarschst mich doch!" Ich grinste ihn breit an, doch er schüttelte den Kopf.

Ich freute mich für Marco, weil ich mir sicher war, dass etwas aus ihnen werden könnte. Spätestens in zwei Tagen kommt Vanessa zu mir und beichte mir, dass sie auf Marco steht. Wenn das wirklich so sein sollte, schmeiße ich die Schule und werde Hellseherin. Bei Astro TV ist sicher noch ein Platz frei für mich.

„Geil. Wenn die das nicht selber hinkriegen, dann müssen wir die verkuppeln. Die passen richtig gut zusammen, nicht?" fest entschlossen erzählte ich es Erik.

Erik nickte lächelnd und griff nach meiner Hand. Händchen haltend liefen wir dann in die Küche.

„Noch eine schnelle Nummer geschoben, oder warum kommt ihr erst jetzt!" Marco!

„Ha ha." Sagte ich trocken und wandte mich von ihm ab.

„Was wollen wir leckeres machen?" fragte Vanessa.

„Ich hätte voll Bock auf Döner, aber den kann man ja nicht machen." Meinte plötzlich Marco.

„Frag doch Kevin. Vielleicht hat er einen!" antwortete ich lachend.

Marco nahm mich beim Wort, denn er holte sein Handy raus, tippte kurz darauf rum und hielt es sich dann ans Ohr. Erik deutete ihm an, dass er Lautsprecher anmachen sollte.

Wir hörten das laute Tuten von Marcos Handy und starrten gebannt darauf. Marco lächelte wie ein Bekloppter.

Kevin Großkreutz am Apparat!" meldete sich dieser.

Diese Begrüßung war ja schon einmal zum Schießen. Am normalen Telefon ist das ja okay, aber das ist sein Handy und er hatte Marco eingespeichert, also müsste er eigentlich wissen, wer ihn anruft. Ich presste meine Hände vor den Mund, um nicht in einen dieser altbekannten Lachanfälle zu verfallen. Den anderen dreien ging es wohl nicht anders. Auch sie hatten mit sich zu kämpfen, um nicht zu lachen.

„Hey Fisch. Ich bin's!" begrüßte ihn Marco

„Woody! Was gibt's?"

„Ich habe gerade voll Bock auf einen Döner und wollte fragen, ob du einen hast."

Erstaunlich wie ernst Marco klang. Jetzt konnte man ein Lachen von der anderen Seite der Leitung hören.

„Marco, willst du mich verarschen?"

Kevin lachte immer noch.

„Leonie meinte, dass ich bei dir anrufen soll." Verteidigte sich Marco

Ich griff nach dem Handy in Marcos Hand und sprach hinein.

„Um das mal klarzustellen. Marco hat gesagt, dass er Bock auf Döner hat und ich meinte dann halt so spaßeshalber, dass er dich fragen soll. Woher soll ich bitte wissen, dass er das wirklich macht."

„Schon okay, Leonie. Ich finde das irgendwie lustig." Meinte er.

„Dann ist ja gut."

Ich gab Marco das Handy wieder und wir verabschiedeten uns im Chor mit einem „Ciao Kevin!". Dann legte Marco auf und wir lachten erst einmal.

„Kevin Großkreutz am Apparat!" äffte ich ihn lachend nach. Marco gab mir High five und wir beruhigten uns.

„Genug gelacht. Wir sind immer noch nicht weiter gekommen. Also was wollen wir kochen?" wechselte Erik das Thema.

„Wie wäre es mit was ganz Einfachem? Vielleicht Spagetti mit Tomatensoße oder so? Was anderes bekommen wir eh nicht hin!" schlug Vanessa vor.

Wir stimmten ihr zu und räumten alle Zutaten die wir brauchten, aus den Schränken und setzten schon einmal einen großen Topf mit Wasser für die Nudeln auf den Herd.

Plötzlich stach mich etwas in meiner Seite. Ich quiekte leicht auf und blickte zu Seite. Dort stand ein grinsender Marco und hielt eine Spagetti in der Hand. Der hat mich doch jetzt nicht ernsthaft mit der Nudel gepiekt, oder? Ich schaute ihn gespielt böse an, nahm mir ebenfalls eine Nudel aus der Packung und stach ihm in den Bauch. Ich hatte es noch nie mit Fingerspitzengefühl, denn bei mir brach die Nudel, anders als bei Marco, auseinander. Marco lachte mich aus. Sehr nett. Wirklich. Erik und Vanessa betrachteten das Spektakel mit einem Grinsen im Gesicht.

Marco nahm sich immer mehr Spagetti und ich natürlich auch. Wir piekten uns immer weiter, bis Erik sagte, dass wir aufhören sollten, weil wir sonst keine Nudel mehr zum Essen hätten. Wir hörten auf. Wo er Recht hat, hat er Recht.

Ich schüttete zwei Beutel mit Tomatensoße in einen Topf und würzte die Soße. Vanessa hatte die Nudel in das mittlerweile kochende Wasser getan. Die Jungs hatten sich bereit erklärt den Tisch zu decken. Jetzt hieß es warten.

Zehn Minuten später war alles fertig und wir brachten die Töpfe in das Esszimmer, weil wir nicht in der Küche essen wollten. Jeder schaufelte sich eine Portion auf den Teller, Marco und Erik natürlich eine doppelte, und begann zu essen.

„Haben wir geil hingekriegt!" schmatzte Vanessa mit vollem Mund.

Ich lachte leicht, nickte aber zustimmend. Es schmeckte wirklich fantastisch. Und ich hätte gedacht, es wird das reinste Chaos, mit Erik und Marco zu kochen. Tja. Falsch gedacht Leonie!

Wir aßen alles auf und räumten dann den Tisch ab. Das Geschirr kam in die Spülmaschine, die wir dann auch gleich anschalteten. Ich fühlte mich so vollgefressen, dass könnt ihr euch gar nicht vorstellen. Danach setzten wir uns vor den Fernseher und schauten Schlag den Raab. Es ging weit bis nach 0:00 Uhr und ich war total fertig.

„Wo soll ich schlafen?" fragte Vanessa, nachdem wir uns alle bettfertig gemacht hatten.

„Da in meinem Zimmer. Ich schlafe bei Erik!"

Sie nickte und wir verschwanden alle in den entsprechenden Zimmern.

„Ich liebe dich!" flüsterte mir Erik zu, als wir aneinander gekuschelt im Bett lagen.

„Ich dich mehr!" flüsterte ich zurück.

„Geht gar nicht!" Damit ich ihm nicht mehr widersprechen konnte, gab er mir schnell einen leidenschaftlichen Kuss auf den Mund und wünschte mir eine Gute Nacht. Sofort schlief ich ein. Es war ja auch ein anstrengender Tag.

U'47!

Zu schön um wahr zu sein ! (Erik Durm&Jonas Hofmann FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt