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Zeitsprung:

Leonie's Sicht:

Die Weihnachtsfeiertage waren jetzt vorbei. Bevor Kevin in den Urlaub gefahren ist, hatte er mir noch mein Weihnachtsgeschenk vorbei gebracht. Und ich kann euch sagen. Der Kerl hat sie nicht mehr alle. Er hat mir allen Ernstes einen Dönergutschein geschenkt. Zwar noch ein Bild von uns beiden dazu aber trotzdem. Wer kam bitte auf so eine bescheuerte Idee? –Richtig Kevin.

Heute war Sonntag und in einer Woche Freitag würden wir nach Paris fliegen. Ich freute mich schon so abnormal drauf. Es war ja auch Paris. Die Stadt der Liebe.

Als ich es Kevin erzählt hatte, meinte er, dass Erik mir einen Heiratsantrag machen will. Ich glaube es aber nicht, da wir noch nicht lange zusammen waren. Außerdem wäre ich glaube ich dazu auch gar nicht bereit. Mit 18 Jahren heiraten? Niemals.

Wie ich die kommende Woche verbringen würde, wusste ich nur teilweise. An dem einen Tag wollte ich etwas mit Lukas machen und an einem Tag kam Felix noch einmal. Vanessa kam vielleicht auch noch und dann hatte ich nur noch drei-vier Tage zum Totschlagen.

Mit Kevin und Marco konnte ich nichts unternehmen, da sie beide im Urlaub waren. Und Erik machte zurzeit auch viel mit Freunden, für die er während der Saison nicht viel Zeit hatte. Die Freunde aus seinem Heimatort halt.

Ich verbrachte die Zeit also mit chillen, Fernseh schauen und Beautydays machen.

Zeitsprung: Freitag:

„Schatz! Aufwachen!" drang eine leise Stimme in mein Ohr.

Langsam öffnete ich meine Augen.

„Was ist los?" fragte ich verschlafen.

Erik lachte leise auf.

„Wir fliegen heute nach Paris und müssen in zwei Stunden am Flughafen sein."

Sofort saß ich kerzengerade im Bett. Die Freude stieg in mir, aber auch der Gedanke, dass ich in einer Stunde fertig sein musste, wuchs.

Ich sprang aus meinem Bett und wühlte in meinem Schrank herum, bis ich meine heiß geliebte Einhornhose fand. Diese Hose war ein Muss für (lange) Flüge. Dazu einen meiner grauen Abercrombie&Fitch Kapuzenpullover. Frische Unterwäsche durfte natürlich auch nicht fehlen.

Ich hüpfte ins Bad, zog alles an und putzte mir die Zähne. Meine Haare kämmte ich einmal gründlich durch und ließ sie einfach offen. Danach trug ich noch dezent mein Make-up auf, da ja auch Fotos von der Presse gemacht werden konnten. Ich wollte nicht unbedingt in jeder Zeitschrift ein Bild von mir sehen, auf dem ich aussah wie der letzte Penner. Ich besprühte mich noch mit etwas Parfüm und Deo und schmiss dann meine ganzen Kosmetikartikel in den noch geöffneten Koffer.

Mit Ach und Krach schaffte ich es letztendlich den Koffer zu schließen und rollte ihn dann die Treppe runter. Man bedenke, dass wir nur ein Wochenende weg flogen.

„Können wir?" fragte Erik, der schon dick eingemummelt im Hausflur stand.

„Ja warte kurz."

Ich zog schnell meine Winterjacke und meine Air Max an. Dann noch einen dicken Schal. Mein Handy mit Ladekabel und Kopfhörer steckte ich in meine Handtasche fürs Handgepäck und wir konnten das Haus verlassen. Jeder zog einen Koffer hinter sich her. Erik lud sie dann beide ins Auto.

-

Unsere Koffer wurden gerade durch diesen Tunnel geschoben, damit man sah, ob derjenige irgendwas „gefährliches" im Koffer hatte. Aber es war alles okay und so konnten wir uns noch etwas in den Aufenthaltsraum setzen.

Nach einer halben Stunde wurde unser Flug aufgerufen und wir liefen mit den anderen Passagieren durch die Sicherheitskontrolle ins Innere des Flugzeugs. Komischerweise hatte uns noch kein einziger Reporter entdeckt und uns ausgefragt. Besser so.

Ich schmiss mich regelrecht auf meinen Platz und seufzte laut auf. Die Sitze hier waren so bequem und allgemein war es im Flugzeug angenehm warm. Erik setzte sich auf den Platz neben mich und ich wollte mich am liebsten an ihn kuscheln und einschlafen. Aber es ging nicht. Noch nicht. Denn erst musste die Stewardess die Sicherheitsvorkehrungen erläutern. Ich kannte es zwar schon alles auswendig, aber es musste halt sein.

„Legen sie bitte ihre Sicherheitsgurte an!" ertönte die schrille Stimme durch den Lautsprecher.

Ich tat wie mir befohlen und schnallte mich an. Kurz darauf setzte sich das Flugzeug auch schon in Bewegung und hob ab.

Auf Maximalhöhe angekommen, löste ich den Gurt und kuschelte mich an Erik ran. Er sah mich kurz lächelnd an, küsste leicht meine Haare und lehnte seinen Kopf leicht auf meinen.

Mich überkam eine Welle Müdigkeit, was mich zum Gähnen brachte.

„Süß!" kommentierte Erik meine Geste.

„Was war daran bitte süß? Ich sah aus wie ein Walross!" konterte ich.

„Alles an dir ist süß, Babe." Meinte er und strich mir mit seinem Finger über die Wange.

Aww.

-

„Schatz, aufwachen! Wir landen gleich!" flüsterte mir Eriks Stimme ins Ohr.

Sofort war ich hellwach. Wir waren gleich in Paris. Ich. War. Gleich. In. Paris. Oh mein Gott.

„Bitte legen sie ihre Gurte wieder an. Wir landen in Kürze!" ertönte wieder diese Lautsprecherstimme und ich gurtete mich wieder an.

Ich wurde kurz durchgerüttelt, als das Flugzeug wieder auf dem Boden aufsetzte. Dann konnten wir aussteigen. Durch die Wartehalle, raus an die französische Luft.

Kaum war ich im Freien, atmete ich tief ein. Hach, das roch so gut.

Okay, langsam hatte ich irgendwelche epileptischen Anfälle.

„Wow riecht es hier gut!" grinste ich.

„Ähm-, okay. Alles klar bei dir?" Erik musterte ich belustigt.

„Ja klar. Ich freu mich einfach nur, hier zu sein!"

„Ich mich auch!" Er legte seinen Arm um meine Schulter und zog mich an sich dran.

„Oh Mann, ich liebe dich so doll!" meinte er.

„Ich dich auch, Schatz!"

-

Wir riefen uns ein Taxi, das uns zu unserem Hotel brachte. Luxuriös. Was erwartet man auch anderes, wenn der Freund ein bekannter Fußballspieler ist.

Unser Zimmer befand sich im letzten Stock, da dort die großen Zimmer waren. Und ich kann euch sagen, es war wirklich riesig. Für nur ein Wochenende schon fast viel zu groß.

Man konnte es nicht mehr als Zimmer bezeichnen, es war schon eher eine Wohnung.

„Ach du scheiße ist das geil. Danke. Danke. Danke!" kreischend ließ ich den Koffer stehen und sprang ihm in die Arme.

„Nichts zu danken, Baby. Für dich mach ich alles!" sagte er und gab mir einen Kuss.

Das Zimmer war sehr hell gehalten. Weiße Möbel. Brauner Boden. Und eine riesige Glasfront rund um das Zimmer. Von dort aus hatte man den perfekten Blick auf den Eiffelturm. Dieses Zimmer war einfach perfekt.

„Es ist perfekt. Ich liebe dich."

„Du bist perfekt, Leonie Hofmann. Ich liebe dich mehr!"

Zu schön um wahr zu sein ! (Erik Durm&Jonas Hofmann FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt