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Erik's Sicht:

Mein Wecker riss mich aus dem Schlaf. Zuerst wusste ich überhaupt nicht, warum er so früh klingelte, aber dann fiel mir es mir wieder ein. Heute war Revierderby. Und wir mussten nach Gelsenkirchen fahren. Ich schwang mich aus dem Bett und wollte gerade ins Bad gehen, als mir einfiel, dass ich Leonie auch wecken sollte. Nicht das ich dann fertig war und Leonie noch im Schlafanzug rumlief.

„Leonie. Schatz. Aufstehen!" behutsam rüttelte ich sie wach.

Oder eher gesagt. Ich versuchte es. Sie schlief wie ein Stein.

Nach 5-minütigem wecken in ruhiger und leiser Lautstärke, ging ich mit meinem Mund direkt an ihr Ohr und sagte in normaler Lautstärke Buh. Sie schreckte hoch und saß nun kerzengerade im Bett.

„Was zum-. Erik was soll das? Ich bin noch müde." verständnislos sah sie mich an.

Ich lächelte sie an, weil ihre Reaktion irgendwie total süß war.

„Ich wollte dich nur wecken, damit du dich in Ruhe fertig machen kannst."

Sie sah mich verwirrt an.

„Für das Derby!" half ich ihr auf die Sprünge.

Bei ihr muss es wohl Klick gemacht haben, denn plötzlich strahlte sie und hievte sich aus dem Bett. Sie sprang förmlich zum meinem Kleiderschrank, in dem mittlerweile auch Klamotten von ihr lagen, und suchte sich ein Trikot heraus. Dann schnappte sie sich noch eine hellblaue Jeans und frische Unterwäsche. Danach verschwand sie im Bad.

In der Zwischenzeit packte ich meine Tasche zusammen und kramte aus dem Schrank eine dunkelblaue Jeans, einen gelben Kapuzenpullover mit der schwarzen Aufschrift Borusse und eine frische Boxershorts. Ich zog mir alles an und verschwand ebenfalls im Bad. Aber in meinem eigenem. Ich machte mir meine Haare, machte ein paar Spritzer Parfüm drauf und verließ das Bad. In meinem Zimmer saß Leonie vor ihrem Handy. Sie trug außer den Klamotten, die sie sich schon rausgesucht hatte, eine schwarze Sweatjacke mit Kapuze. Ihre Haare hatte sie zu einem Dutt gebunden und sie war dezent geschminkt. Sie trug Perlenohrringe und ein dazugehöriges Perlenarmband. Sie sah perfekt und wunderschön aus. Meine Freundin eben.

Ich griff nach ihrer Hand und wir gingen wie jeden Morgen in die Küche um zu frühstücken. Dort fanden wir auch schon Marco und Vanessa auf, die sich die ganze Zeit verliebte Blicke zuwarfen. Die sind ja schlimmer als wir damals. Also glaube ich jedenfalls.

Wir setzten uns zu ihnen, doch sie schenkten uns kein bisschen Aufmerksamkeit. Erst als Leonie fragte, wann Vanessa wieder zurück nach München müsste, drehten sie sich zu uns.

„Morgen früh!" gab Vanessa kleinlaut zurück.

Mein Blick schweifte sofort zu Marco, dessen Gesichtsausdruck von einem auf den anderen Moment traurig wurde. Versteht sich aber auch.

„Okay. Dann machen wir uns noch schnell fertig und fahren dann mit dem Mannschaftsbus nach Gelsenkirchen. Danach können wir ja noch mal zusammen essen gehen oder so!" schlug ich vor um die angespannte Stimmung etwas zu lockern.

„Abgemacht!" erwiderte Vanessa fröhlich und stand vom Stuhl auf.

Wir anderen drei taten es ihr gleich und verschwanden nach oben. Ich ging ins Bad, putzte Zähne und schaute noch einmal, ob meine Frisur saß. Danach verließ ich das Badezimmer und flitzte schnell in mein Zimmer, um mir meine Tasche zu holen. Ich schnappte mir meine schon gepackte Trainingstasche und ging gemütlich die Treppe runter.

*Zeitsprung: Am Trainingsgelände*

„So! Alle einsteigen. Es geht los!" rief Jürgen über den Parkplatz.

Wir murrten alle unverständliches Zeug vor uns hin, setzten uns dann aber doch in Bewegung. Ich schnappte mir Leonies Hand und konnte aus dem Augenwinkel erkennen, dass Marco das gleiche bei Vanessa machte. Ich zog sie mit in den Bus und nahm auf einem der hintersten 2-er Platz.

Jürgen erklärte noch ein paar organisatorische Dinge, ehe er ebenfalls Platz nahm und wir Jungs machen konnten, was wir wollten.

„Schatz. Schlaf ruhig noch ein bisschen!" sagte ich zu Leonie, da sie ununterbrochen am Gähnen war.

Sie nickte und legte ihren Kopf auf meine Schulter. Kurze Zeit später war sie auch schon eingeschlafen. Sie sah so unglaublich süß dabei aus.

„So und hier ist unser Traumpaar! Erik und Leonie!" hörte ich plötzlich Kevin sagen.

Ich blickte nach vorne, da er genau vor uns saß. Neben ihm Aubameyang, der sich einen ab lachte. Kevin hatte seine sogenannte KEVINcam in der Hand und filmte.

„Kevin man!" stöhnte ich genervt auf. Er filmte immer und überall.

„Geh doch zu Marco und Vanessa. Die sind auch zusammen!" schob ich nach.

„Sie sind was? Warum sagt mir das keiner?" entsetzt schaute er mich an.

Ich zuckte mit den Schultern. „Das stand doch in der Zeitung!"

„Echt? Naja. Da habe ich noch nicht reingeschaut!" redete sich Kevin heraus.

„Also gut dann gehe ich mal zu den beiden!" lachte Kevin uns stand auf.

Ich hörte noch ein „Woody. Vanessa! It's Kevin-time!" und ein genervtes „Kevin!" von Marco.

-

Nach 45 Minuten waren wir da. Kevin war inzwischen wieder auf seinem Platz und redete die ganze Zeit mit Auba. Leonie schlief immer noch.

Der Bus stoppte. Sachte rüttelte ich an Leonie.

„Wir sind da!"

Langsam öffnete sie ihre Augen, streckte sich kurz und stand dann auf. Ich tat es ihr natürlich gleich.

Nach und nach leerte sich der Bus und wir versammelten uns draußen. Nachdem alle da waren, setzten wir unsere Wanderung fort. Diesmal ins Stadion. Die Spieler gingen in die Umkleiden und die Spielerfrauen Richtung Platz. Wir würden jetzt noch ein bisschen trainieren.

*Spielbeginn*

Ich stand in der Startelf. Ich freute mich bei so einem wichtigen Spiel von Anfang an mit dabei zu sein.

Das Spiel ging los. Wir kamen recht oft an den Ball, aber Schalke hielt stark dagegen. Während Roman schon oft eingreifen musste, hatte der Schalker Keeper noch fast nichts zu tun. In der 10. Minute bekam Schalke eine Ecke. Unsere Abwehr versuchte den Ball vom Tor fernzuhalten, aber es gelang uns nicht. Matip köpfte das Leder ins Tor. Bis zur 23. Minute geschah außer vergebener Chance nichts. Doch dann schoss Choupo-Moting nach einer weiteren Ecke den Ball ins Tor. Wir kämpften jetzt noch mehr als vorher. Und siehe da. Nach nur 3 Minuten versenkte Auba den Ball im Tor. Jetzt stand es 2:1. In der restlichen ersten Hälfte geschah nichts mehr. Auch in der 2. Halbzeit passierte nichts mehr. Eine unserer besten Chance wurde leider auf der Linie geklärt und somit blieb es letztendlich beim 2:1.

Es ist schon sehr traurig, dass wir das Derby verloren haben. Aber wenn wir jetzt zu lange nach trauern, bringt uns das jetzt auch nicht weiter. Nächste Woche war ja auch schon wieder Championsleague.

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Zu schön um wahr zu sein ! (Erik Durm&Jonas Hofmann FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt