~Epilog~

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Leonie's Sicht:

Von Zeit zu Zeit wurde mein Bauch immer dicker und meine Klamotten passten mir immer weniger. Mittlerweile trug ich eine ganze Kugel vor mir her und musste mir zwischenzeitlich einen Haufen neuer Klamotten zulegen.

Der Termin, an dem das Kind voraussichtlich erwartet wurde, rückte immer näher. Es waren nur noch zwei Wochen. Umso weniger Tage es wurde, desto aufgeregter wurde ich.

Aber nicht nur ich. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass Erik nervöser war als ich selbst.

Das Geschlecht wussten wir schon. Es würde ein Mädchen werden. So wie Erik es sich gewünscht hatte. Schon vor Wochen hatte Erik einen Großeinkauf gemacht und zahlreiche Sachen für unser Baby gekauft. Natürlich auch etwas von Borussia Dortmund.

Gerade lag ich auf dem Sofa und las in meinem Buch, welches mir Erik zum Zeitvertreib gekauft hatte. Denn viel konnte ich in der letzten Zeit nicht machen.

Plötzlich spürte ich ein unangenehmes Ziehen. Wehen. Es mussten eindeutig die Wehen sein. Unachtsam schmiss ich mein Buch zur Seite und krümmte mich vor Schmerz. So schlimme Schmerzen hatte ich noch nie gehabt. Nicht einmal als ich mit meinem Fahrrad gestürzt war und mir den Arm gebrochen hatte. Vereinzelt stiegen mir Tränen in die Augen. Es war fast nicht mehr auszuhalten.

„Erik!" keuchte ich mit erstickter Stimme.

Er würde mich unmöglich hören. Aber ich hatte nicht genügend Kraft, um es lauter zu sagen.

Nach weiteren zehn qualvollen Minuten, kam Erik in die Küche gelaufen.

„Leonie, soll ich dir auch was zu essen machen? Weil ich koche jetzt etwas."

Ich konnte aber nicht antworten.

„Leonie? Bist du da?" verwundert lief er weiter ins Wohnzimmer, da ich ihm keine Antwort gegeben hatte.

„Leonie. Fuck. Was ist los?" schockiert kam er auf mich zugestürzt.

„Es tut so weh!" schluchzte ich.

„Ich kenne mich damit nicht aus. Mmhh...sind das die Wehen?"

Wenn ich dazu in der Lage wäre, hätte ich auf seinen Kopf geschlagen, damit sind Gehirn wieder arbeitet. Wie konnte ein Mann so wenig Frauenverständnis haben?

Leicht nickte ich, woraufhin mich Erik hektisch auf den Arm nahm, in seine Schuhe schlüpfte, sich den Autoschlüssel schnappte und samt mir in sein Auto stieg.

Viel zu schnell lenkte er das Auto durch die Straßen, bis wir vor dem Krankenhaus zum Stehen kamen.

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„Hier! Hallo! Meine Freundin bekommt glaube ich ihr Kind." Ratterte Erik der Frau an der Anmeldung vor.

„Dann folgen sie bitte der jungen Dame dort." Meinte sie und zeigte auf eine Frau in weißer Bekleidung.

Sie hatte kurze braune Haare und ich schätzte sie auf Ende 40.

Mit schnellen Schritten ging Erik auf die benannte Frau zu, welche sich ebenfalls in Bewegung setzte und uns zu einem Arztzimmer brachte.

-

Nach unerträglichen zwei Stunden voller Schmerzen war es endlich soweit. Stolz hielt ich meine Tochter in den Händen. Zwar war ich noch etwas geschwächt von der Geburt, aber mein breites Lächeln wich mir nicht mehr vom Gesicht.

„Geburtsdatum. 22.09.2015. Größe. 52 cm. Gewicht 3754 Gramm. Name." Sie stoppte und drehte sich zu uns.

Bis gerade eben hatte eine Arzthelferin alle Daten, die sie in die Geburtsakte eintrug, laut vorgelesen.

„Wie wollt ihr die Kleine denn nennen?" erwartungsvoll schaute sie zu uns.

„Mia Durm." Antwortete Erik stolz, woraufhin diese nickte und sich der Akte widmete.

„Oh man. Ich liebe dich so sehr. Unsere Tochter ist mindestens genauso hübsch wie du." Hauchte Erik gegen meine Lippen.

„Ich liebe dich auch, Erik."

Das war der erste Kuss, nach der Geburt unserer gemeinsamen Tochter. Wenn ich nach ungefähr zwei Tagen aus dem Krankenhaus kommen würde, würden unsere Eltern zu Besuch kommen. Unvorstellbar, dass sie jetzt schon Oma und Opa waren.

„Ich lasse euch zwei-, ich meine natürlich drei jetzt alleine." Meinte die Ärztin, ehe sie auf die Tür zusteuerte und den Raum verließ.

„Ich weiß, es ist jetzt vielleicht etwas unpassend und du hast damit nicht gerechnet, aber ich finde den Moment gerade echt perfekt dafür."

Ich erstarrte. Mein Herz fing an wie wild zu klopfen.

„Ich wollte mir eigentlich eine Rede auf einem Blatt zusammenschreiben, aber das hätte eh nichts gebracht. Also mach ich das jetzt einfach so, wie es mir in den Sinn kommt."

Wollte er mir etwa einen Heiratsantrag machen? Hier? Im Krankenhaus?

„Wir sind noch nicht so lange zusammen wie andere Paare. Gerade mal ein Jahr und ungefähr zwei Monate. Und zwischendurch waren wir des Öfteren auch getrennt. Aber ich bin mir trotzdem zu hundert Prozent sicher, dass du diejenige bist, mit der ich alt werden möchte. Du bist perfekt, Leonie. Perfekt für mich. Wir beide sind Durmann in Form von einem Paar.
Vor kurzem habe ich zu dir gesagt Das nächste Mädchen was ich lieben werde, wird unsere Tochter sein, wenn wir denn eine bekommen sollten. Und jetzt. Jetzt hältst du unsere wundervolle Tochter in deinen Armen.
Erinnerst du dich noch an unsere erste Begegnung. Das Fantreffen im Vapiano? Von da an war mir klar, dass du etwas Besonderes bist.
Leonie. Ich liebe dich wirklich über alles. Und zwar für immer. Auch noch, wenn wir alt sind und graue Haare haben. Auch dann wirst du für mich das wunderschönste Mädchen auf Erden sein. Und ich finde dich auch jetzt nach einer anstrengenden Geburt immer noch wunderschön. Du bist einfach so natürlich und das zeichnet dich aus.
Und da das einzige, was in unserer Beziehung noch fehlt eine Hochzeit ist, frage ich dich hier und jetzt. Leonie Hofmann, willst du meine Frau werden?"

Er kniete vor dem Bett nieder und zog aus seiner Jackentasche ein kleines Kästchen heraus. Vorsichtig schaute er mit einem schon fast ängstlichen Blick zu mir hinauf.

Ich hingegen hielt mir die Hand vor den Mund, da ich so überrascht über den Antrag war.

Ich fing an zu nicken.

„Ja. Ja ich will, Erik."

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Das war es dann wohl endgültig mit der Story.

Ich danke jedem, der diese Geschichte gelesen hat. Der für sie gevotet und kommentiert hat.

Also: DANKESCHÖN<3

Zu schön um wahr zu sein ! (Erik Durm&Jonas Hofmann FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt