86. Kapitel - Harry

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Eine Berührung an der Schulter ließ mich aufschauen.
"Alles in Ordnung?" fragte mich ein in Rettungs- Uniform gekleideter Mann.

"Ja alles gut."
Ich weiß nur nicht was mit meiner Freundin passiert ist und warum hier alle weinten.

Nein!! Ich wollte mir nicht eingestehen das Sam vielleicht tot war...
Das durfte nicht sein!
Minuten lang stand ich einfach nur da und dachte an Sam.
Sam die wenn sie in den Raum kam die Luft veränderte, ohne das ich sie sehen musste wusste ich immer wenn sie in meiner Nähe war.
Sie war das schönste Mädchen das mir je begegnet war. Ihre blauen Augen die bei ihren Lächeln strahlten wie die Sonne. Ihre Haare die sie immer nach hinten strich wenn sie nervös war. Ihre kleinen Hände die mich sanft streichelte. Sie war die einzige die mich berühren durfte ohne das ich sie von mir stieß. Nur sie schaffte es das ich glücklich war. Nur in ihrer Nähe fühlte ich mich wohl. Nur bei ihr hatte ich das Gefühl ein guter Mensch zu sein.
Sie wusste gar nicht was sie mir bedeutet. Ich hatte nie die Gelegenheit ihr das so zu sagen. Ja vielleicht hatte ich doch die Gelegenheit, aber bis jetzt wollte ich mir selbst nicht eingestehen das ich mehr für sie empfand....
Und jetzt hatte ich vielleicht nie mehr die Gelegenheit dazu....

"So wie das Haus aussieht hat es einen Kampf gegeben!"
Langsam hob ich den Kopf. Zwei Polizisten sprachen miteinander.

Ich tratt auf sie zu. "ähm Hallo das Mädchen, wo ist sie?" stotterte ich und deutete mit meiner Hand auf das Haus.
Wollte ich das wirklich wissen?

Mein ganzer Körper spannte sich an und ich ballte meine Hände zu Fäusten.

"Wer sind sie?" fragte einer der beiden.

"Ich, ich bin ihr Freund."

War ich das?
War ich Sam's Freund?
Wenn sie Louis geküsst hatte wohl kaum....

"Oh es tut mir leid. Wir haben ihre Freundin ins Krankenhaus gebracht. Sie hat schwere Gehirn Verletzungen erlitten und viel Blut verloren."
Informierte er mich.

Wieder einmal war ich kurz davor zusammen zu brechen.
Ohne ein weiteres Wort drehte ich mich um und ging.
Sam's Eltern waren nicht mehr zu sehen und der Rettungswagen war auch verschwunden.
Wahrscheinlich waren sie schon ins Krankenhaus gefahren.

Auch die anderen Beamten verließen nun das Haus und stiegen in ihre Autos.

Alleine stand ich am Gehsteig. Ich holte mein Handy aus der Hosentasche und wählte die einzige Nummer die mir jetzt helfen konnte.

"Hy Harry alles klar. Ich hab nicht viel Zeit bin auf dem weg ins Krankenhaus."

Sofort fühlte ich mich besser als ich Niall's Stimme wahrnahm. Nie im Leben würde ich das zugeben, aber es war die Wahrheit....

"Hy Niall, mhm kannst du mich mitnehmen?" Meine Stimme war stärker als ich mich fühlte.

"Ja klar aber du musst Lillie nicht mehr besuchen Sie darf morgen heim." auch wenn ich ihm nicht sehen konnte wusste ich das er gerade grinste.

"Nein es, also, Sam ist im Krankenhaus und ich muss zu ihr."

Einige Sekunden schwieg er bis er dann sagte.

"Bin in 10 Minuten da."

Es fing an zu schneien doch ich spührte es kaum. Auch die Kälte machte mir nichts aus.
Ich spührte rein gar nichts, nur den Schmerz in mir der sich in meinen ganzen Körper ausbreitete.

Ein Auto hielt vor mir an, Niall stieg aus und tratt auf mich zu.

"Hy alter, komm." sprach er und schob mich ins Auto.

Schweigend fuhren wir Richtung Innenstadt.
Ohne das ich es ihm erklären musste wusste er das ich jetzt nicht reden wollte. Das mochte ich an ihm. Er wusste immer was in mir vor ging....

Am Parkplatz angekommen öffnete ich langsam die Autotür und tratt in die kalte Luft.

Wieder packte mich Niall und schob mich ins Innere des Gebäudes.

"Hallo ich suche Sam Palvin, sie wurde heute eingeliefert."
Niall sprach gerade mit einer der Schwestern.

Als er wieder zu mir kam sah ich bereits in seinen Augen das etwas nicht stimmte.

"Sie operieren sie gerade. Sie hat sich das Schlüsselbein gebrochen und hat innere Verletzungen."

Sofort bekam ich Gänsehaut. Sam war noch am Leben. Sie würde operiert. Sie war nicht tot.

Dankbar zog ich Niall in eine Umarmung, doch löste mich schnell wieder von ihm.
Zusammen gingen wir in die Richtung der OP-Räume.

Dort angekommen ließ ich mich auf einen der Stühle nieder und vergrub das Gesicht in meinen Händen.

Niall legte tröstend eine Hand auf meine Schulter.
Ohne aufzublicken fing ich an ihm von den vergangenen zwei Tagen zu erzählen.
Ich musste mit irgendwem darüber reden....

Als ich ihm davon erzählte wie Sam mitten in der Nacht vor meiner Tür stand musste ich grinsen.
Ich hatte mich so darüber gefreut...
Die Details ließ ich aus, Niall musste nicht alles wissen...
Als ich am Ende der Geschichte ankam musste ich mit aller Kraft die Tränen zurück halten. Noch nie hatte ich mir solche Sorgen um jemanden gemacht...

"Fuck, Harry." entfuhr es Niall.
Ich musste kurz lächeln, es war komisch Niall fluchen zu hören.

"Das ist alles meine Schuld."sprach ich meine Gedanken laut aus.

"Was nein! Du kannst nichts dafür wer rechnet denn mit sowas!"

Ich hob kurz die Schultern und ließ sie wieder sinken.
Natürlich wusste ich nicht was passieren würde,sonst hätte ich sie niemals alleine gelassen.
Ich war davon ausgegangen das Mike bereits hinter Gittern war.
Wir hatten ihn heute morgen angezeigt, warum war er noch auf freien Fuß??

Sofort sah ich die Bilder vor mir in denen Mike auf Sam lag.
Immer wieder wiederholte sich die Szene vor mir. Ich konnte nichts daran ändern die Erinnerungen hatte sich in mein Gehirn gebrannt.

Wütend fuhr ich mir durch die Haare.
"Ich bring ihm um!" fauchte ich vor mich hin.

Niall hatte es bestimmt gehört doch er sagte nichts darauf.
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Seit über 3 Stunden saßen wir nun in diesen verfluchten Gang.
Meine Nerven waren zum zerreißen gespannt.

Was dauert den da so lang??!!

Als ich dachte ich halte es keinen Moment mehr länger aus. Öffnet sich die Tür vor uns. Niall war bereits eingeschlafen.
Sofort sprang ich auf und ging auf den Arzt zu.
"Wie geht es ihr?" fragte ich noch währenddessen ich auf ihn zu lief.
Doch ich blieb stehen als ich die Tür ein weiteres Mal aufgehen sehe.
Zwei krankenschwester schoben ein Bett aus den Raum.

Sofort erkannte ich Sam darauf.
Ihr Gesicht war geschwollen und sie hatte zwei blaue Augen, ihre Lippe war aufgeplatzt und ihr Kopf war mit weißen Verband eingebunden.

Es füllte sich an als würde mein Herz aufhören zu schlagen als ich sie so sah.

Mit schnellen Schritten folgte ich den beiden.
Der Arzt war bereits verschwunden, doch das war mir egal hauptsache sie war bei mir.

Sie blieben vor den großen Lift stehen und drückten auf den Knopf. Sofort öffnete sich die Tür und die beiden schoben das Bett hinein.
Auch ich tratt zu ihnen.
Verwirrt musterten mich die beiden. Sagten jedoch nichts...

Im 3 Stock angekommen stiegen wir aus. Die beiden liefen nun wieder vor mir her.....
Eine große Tür öffnete sich und ich blickte darauf.
Mit fetten Buchstaben stand darauf:

Intensivstation

Bad Neighbour // Harry Styles germanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt