64. Kapitel - Sam

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Ich weiß nicht wie viel Zeit schon vergangen war.
Meine Tränen waren auf jeden Fall getrocknet.

Ich saß zitternd am Boden, die Beine fest an meine Brust gezogen. Harry saß still neben mir. Wir berührten uns kaum, trotzdem war es trost ihm hier zu haben.

Irgendwann muss ich eingeschlafen sein. Als ich wach wurde lag mein Kopf auf Harry's Schoß, seine Hand lag schwer auf meinen Bauch. Langsam erhob ich mich, mein Körper schmerzte von der Nacht auf dem Boden. Harry seufzte als ich seine Hand von mir nahm, doch er schlief weiter.

Sein Gesicht war entspannt und ruhig. Er war wunderschön. Im Schlaf war nichts von dem harten Harry zu sehen. Obwohl er mir gestern gezeigt hatte das er auch anders sein könnte. Fürsorglich und liebevoll.

Ich spürte noch immer seine Lippen auf meinen. Das war mit Abstand der beste Kuss den ich jemals hatte und ich wollte nicht das es der letzte war.

Ich stand auf und beschloss Kaffee zu holen.
Die Nacht war viel zu kurz gewesen und ich war noch immer müde.

Im Krankenhaus war nicht viel los. Ein paar Krankenschwestern kreuzten meinen Weg.
Ich fuhr mit dem Lift nach unten in die Kantine, schmiss Geld in den Automaten und wählte zwei Cappuccino.

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Ich fuhr zurück in den 4 Stock. Harry war bereits wach.  er saß wieder auf den Plastikstuhl.

"Morgen, ich hab Kaffee besorgt." sagte ich als ich vor ihm stand.

Er blickte kurz auf und lächelte mich an. "Danke."

Ich reichte ihm den dampfenden Behälter und setzte mich neben ihm.

"Mhm ich glaube wir sollten dann villeicht mal heimfahren. Ich kann dich mitnehmen wenn du willst."

"Ja das wäre nett, ich will nur kurz mit Lillie reden bevor wir fahren okay?"

"Ja klar."

Wir verstummten wieder, ich trank meinen Becher aus und stand dann auf. Ein Arzt lief vorbei und ich fragte ihm ob er wüsste ob ich schon zu Lillie dürfte. Er bejahte und ich folgte ihm zur Zimmertür.

Leise klopfte ich daran und als keine Antwort kam öffnete ich sie langsam.

Mir stockte der Atem als ich Lil erblickte. sie hatte zwei blaue Augen, ihre Lippe war aufgeplatzt und ein Verband verdeckte ihre Haare.

"Oh mein gott." entfuhr es mir. In meinen Augen sammelten sich Tränen. Ich tratt einen Schritt auf sie zu.
Niall saß neben ihr auf einen Stuhl sein Kopf lag auf ihren Beinen und seine Arme umarmten sie. Er schlief.

Ich trat ans Bett und nahm ihre Hand in meine. sanft streichelte ich darüber. Sie drehte den Kopf leicht und sah mich an. Sie blinzelte einige mal bis sie mich erkannte.
"Hy Süße, schön dich zu sehen." mumerelte sie noch etwas verschlafen und viel zu leise.

Jetzt fing ich erst recht an zu weinen. Lil war so eine starke Frau. sie hatte das alles nicht verdient. Eigentlich wollte ich sie trösten, doch jetzt jedoch zog sie mich zu sich und tröstete mich.
"Sch..Sam alles ist gut. Es sieht schlimmer aus als es ist. Mir geht's gut. Ehrlich." flüsterte sie immer wieder.

Nach einigen Minuten hatte ich mich so halbwegs gefasst.
"Lil ich bin so froh du, er wenn er... Oh gott." Meine Stimme brach mitten im Satz ab.

"Schon in Ordnung. Komm reden wir von etwa anderes."

Niall wachte auf und sah uns kurz verwirrt an bis er merkte wo er war.

"Guten Morgen." säuselte er und gab Lil einen Kuss.
"Wo ist Harry?" fragte er und sah sich im zimmer um.

Ups Harry hatte ich ganz vergessen.

"Ich glaube er wartet draußen." sagte ich.

"Okay, dann geh ich zu ihm."

Die Tür schloss sich leise. "Also du und harry mhm?" Lil lachte auf, verstummte dann aber, verzog das Gesicht schmerhaft und faste sich auf dem Bauch.
"Hast du schmerzen? Soll ich eine Schwester holen?" rief ich etwas panisch.
"Nein, nein ist schon in Ordnung. Mike hat mit gegen den Bauch getreten." als sie meinen geschockten Blick sieht fährt sie schnell fort.
"Ist nicht so schlimm. Mach dir keine sorgen."

Sie streichelte kurz über meine Hand und setzte sich etwas aufrechter hin.
"Also erzähl was läuft da bei euch? Habt ihr etwa die Nacht hier verbracht?"

"Nichts... Wir... Ach ich weiß auch nicht irgendwie geht er mir ständig aus dem weg und naja dann hat mir Zayn gestern einen Kuss gegeben. Ich wollte das garnicht...Du weißt ich empfinde nichts für ihm. Keine Ahnung warum er das getan hat. Ja und dann... Ich weiß auch nicht, Harry hat mich getröstet, es war sonst keiner mehr da. Er war so lieb, so kenn ich ihn garnicht und dann hab ich mit ihm geknutscht, weiß auch nicht warum. Niall kam dann und hat uns gesagt das es dir gut geht, das Mike dir das angetan hat und er die Nacht hier bleibt. Dann hab ich wieder geheult und bin irgendwie auf Harry's Schoß eingeschlafen."
Völlig außer Atem saß ich da. Lil konnte ihr grinsen nicht verbergen, so sehr sie es auch versuchte.

"Sam, der steht voll auf dich, hundert pro und du strahlst ja nur so! Hast du dich in ihm verliebt?"

"Was? nein. Ach keine Ahnung. Was soll das? Über einen Monat ignoriert er mich und jetzt?"

"Soweit ich von Niall weiß, hatte Harry bis jetzt nur eine Beziehung und die hat anscheinend nicht so schön geendet."

"Oh...ehrlich gesagt kann ich mir das nicht vorstellen. Harry und eine Beziehung?"

"So schlimm ist er nicht Sam, schau er war die ganze Nacht mit dir hier, er hat dich getröstet. Du weißt doch, harte Schale weicher Kern."

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Als Niall wieder ins Zimmer kam verabschiedete ich mich von den beiden.
Lil und ich hatten lange geredet, villeicht hatte sie recht und ich war Harry wirklich nicht egal.

"Hy danke das du gewartet hast, kannst du mich mitnehmen?" fragte ich Harry als ich aus dem Zimmer kam.

"Ja klar. Liegt ja auf dem weg." lachte er und zwinkerte mir zu.

Ob er wusste wie oft ich ihm schon beobachtet hatte? Ich müsste mich schämen, sowas macht man eigentlich nicht, aber ich konnte nicht anders.
Die letzten Wochen hatte ich ihm oft beim boxen gesehen. Keine Frauenbesuche. auch auf den Partys sah ich ihm nie mit einen Mädchen. Das muss natürlich nichts heißen.

In der Tiefgarage rutschte ich neben ihm ins Auto.
Es war dunkel in der Garage es leuchtete kaum ein Licht. Alleine hätte ich Angst.

Harry fühlte das Auto mit seinen Geruch. Es war schwer zu beschreiben, er roch verdammt gut trotz der Nacht ihm Krankenhaus.
Mir wurde heiß, noch nie war ich auf so engen Raum mit ihm alleine.

Am liebsten wäre ich zu ihm auf den Schoß gekrochen und hätte ihm geküsst, doch für sowas war ich viel zu feige.

Wir unterhielten uns ein bisschen während wir durch die Straßen führen. Es war Samstag Nachmittag, der Verkehr war die Hölle.

Nach gut einer haben Stunde hielt er vor meinen Haus an.

"Gut dann danke fürs nach Hause fahren." Ich wusste nicht ob ich ihm küssen sollte oder nicht. Wir waren kein Paar. wir hatten uns nur geküsst.
Um die peinliche Situation nicht noch schlimmer zu machen griff ich einfach nach der Türschnalle und öffnete sie.

Bad Neighbour // Harry Styles germanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt