Kapitel 6 - 'Wow, so peinlich bin ich dir also?'

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Total müde sitze ich in der Küche an dem kleinen Esstisch und rühre lustlos in meinem Müsli herum. Ich bin einfach kein Morgenmensch, aber leider nimmt die Schule darauf keine Rücksicht und zwingt mich dazu, fünf mal in der Woche früh aufzustehen.

Seungri liegt wahrscheinlich gerade tief schlafend in seinem Bett und träumt noch vor sich hin, während ich hier sitze und dabei versuche mein Müsli irgendwie herunterzukriegen. Ich kann so früh am Morgen einfach noch nichts essen.

Seufzend fahre ich mir durch meine Haare, stelle die leere Schale in die Spülmaschine und richte meinen Rock der Schuluniform. Gerade als ich dabei bin mir meinen Rucksack aufzusetzen, wird dir Wohnungstür mit einem großen Ruck geöffnet. Erschrocken zucke ich zusammen und starre diese an. Doch zu meiner Erleichterung ist es nur mein großer Bruder, der das Haus betritt.

Ich dachte er wäre schon wieder längst Zuhause und würde in seinem Zimmer schlafen, doch anscheinend war er bis gerade eben immer noch mit seinen Freunden unterwegs.

"Huh, wieso bist du denn schon wach? Normal schläfst du doch immer bis in den Mittag hinein." fragt er verwundert, während er sich seine Schuhe mühevoll von seinen Füßen streift.

"Oh man, ich muss zur Schule, Pabo." murmele ich, immer noch müde.

"Ah, stimmt ja."

Kopfschüttelnd zupfe ich meinen Rucksack noch einmal zurecht und laufe dann Richtung Tür. Werde allerdings von meinem Bruder daran gehindert, aus dieser hinauszugehen.

"Ich hab's wirklich eilig, Seungri." stöhne ich und lege meine Hand auf die Türklinke.

"Yah! Warte noch kurz!" ruft er aufgebracht.

Vorsichtig schiebt er meine Hand von der Klinke, um seine eigene selber darauf zu platzieren. Was hat er denn für ein Problem? So früh habe ich echt keineswegs die Nerven für so etwas.

Er öffnet die Tür einen kleinen Spalt um seinen Kopf hinauszustecken. Kurz nachdem er sich umgesehen hat, öffnet er die Tür nun ganz und nickt mir zu.

"Was war das jetzt?" frage ich ihn verwirrt.

"Ich ehm-... Also ich wollte nur sichergehen, dass meine Freunde schon weg sind und dich nicht mehr sehen." gibt er leise von sich und kratzt sich verlegen grinsend an seinem Hinterkopf.

"Wow, so peinlich bin ich dir also?" schnaufe ich fassungslos.

Sofort schüttelt er seinen Kopf und seufzt dabei schwer.

"Ich berede das alles heute mit dir, nachdem ich dich von der Schule abgeholt habe, okay? Ich lege mich jetzt erstmal schlafen."

Er holt mich von der Schule ab? Hey, wenigstens etwas Gutes an diesem Morgen, so kann ich auf die nervige lange Busfahrt nach Schulschluss gelobt verzichten.

Ich nicke, gehe nun wirklich aus dem Haus hinaus und schließe die Tür hinter mir. Ich hab echt keine Ahnung was mit meinem Bruder los ist und wieso er sich so komisch verhält, aber er hat ja gemeint, dass er das heute mit mir besprechen möchte. Ich werde das also noch früh genug herausfinden. Jetzt muss ich erst einmal den Schultag irgendwie überstehen.

Annyeong, i'm G to the D.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt